Ein Sechser-Pack Mineralwasser, 2 Liter Milch und zwei Pack Spaghetti: Ein Einkauf wiegt schnell mal über 10 Kilo. Wer das nicht tragen will, nimmt zum Einkaufen ein Wägeli mit. saldo wollte wissen, wie robust die zehn meistverkauften Einkaufstrolleys sind, und schickte sie ins Labor (siehe «So wurde getestet»).
Ergebnis: Nur ein Produkt erhielt eine sehr gute Gesamtnote: Das Modell «Royal Shopper Hydro» von Andersen. Es liess sich sowohl von kleineren als auch von grösseren Personen angenehm ziehen. Dank seiner grossen Öffnung konnte man die Einkäufe einfach hineinpacken. Die Dauerprüfungen überstand der Wagen ohne Verschleissspuren. Der «Royal Shopper» hat aber einen stolzen Preis: Mit fast 200 Franken ist er das teuerste Produkt im Test. Und bei starkem Regen wurde der Inhalt feucht.
Bessere Noten beim Regenschutz erreichte der zweitplatzierte «Scala Shopper» des gleichen Herstellers. Er wurde innen nur wenig nass, liess sich einfach öffnen, ziehen und tragen. Abzüge gab es beim Falltest: Beim Sturz aus einem halben Meter Höhe brach der Einlegeboden in zwei Teile. Immerhin: Der Wagen liess sich danach weiterhin benutzen.
Scala schnitt mit einer guten Gesamtnote ab und ist Preis-Leistungs-Sieger: Mit 79 Franken kostet er weniger als die Hälfte des Testsiegers. Auffallend: Die drei bestplatzierten Wagen stammen alle vom deutschen Hersteller Andersen.
Ebenfalls gut ist der Metaltex «Krokus» aus dem Coop für rund 60 Franken. Bei diesem Trolley bemängelten die Experten das zu kleine Griffstück. Weiterer Nachteil: Wer grösser als 180 cm ist, muss sich beim Ziehen bücken.
Für vier Produkte reichte es nur zur Gesamtnote «genügend». Zwar überstanden alle die 25-Kilometer-Teststrecke. Doch sie zeigten beim Falltest Schwächen. Der teure «Com MF 8» von Rolser war nach einem Sturz aus einem halben Meter stark verbogen. Auch hielt er dem Regen nicht stand. Der Inhalt war nach dem Test durchnässt. Wenig robust und wasserfest war auch der «Einkaufswagen» der Migros. Nach dem Falltest brach das Rad ab und das Gestell war stark verbogen. Beim Kippen landete der ganze Inhalt auf dem Boden.
Kein Knaller war der «Knalla» von Ikea – Note «ungenügend»: Als einziges Modell hielt er den Rollparcours nicht durch. Nach 14 Kilometern brach der Griffholm. Und beim Sturz aus einem halben Meter Höhe fiel das Rad ab. Zudem rutschte die vollbeladene Tasche auf dem Gestell hin und her. Laut Ikea gab es bisher keine negativen Rückmeldungen zur Robustheit des «Knalla». Rolser überraschte das Testergebnis. In eigenen Dauertests habe der «Com MF 8» sehr gut abgeschnitten. Die Migros teilt die Erkenntnisse des saldo-Tests: «Der Einkaufswagen hat unseren Ansprüchen nicht mehr genügt.» Deshalb ist das Produkt nun nicht mehr im Sortiment.
So wurde getestet
Dauerprüfung Rollen: Experten legten insgesamt 12 Kilo Waren in jeden Einkaufstrolley. Auf einer Rolltrommel mussten die Wagen dann 25 Kilometer zurücklegen. Die Maschine simulierte Hindernisse und wechselnden Unter- grund. Gezogen wurden die Wagen mit einem Tempo von 4 km/h. Zudem liessen die Laborfachleute die Koffer mit einer Maschine 5000 Mal am Tragegriff anheben und absetzen.
Falltest: Die Einkaufswagen wurden wieder mit 12 kg Inhalt beladen und dann aus einem halben Meter Höhe fallen gelassen. Danach überprüften die Laborfachleute, ob entstandene Dellen einfach wieder rausgedrückt werden konnten.
Umfalltest: Die Fachleute liessen jeden beladenen Wagen 10 Mal auf den Griff fallen. Sie bewerteten, ob es Schäden gab und die Beladung aus dem Wagen fiel.
Handhabung: Lassen sich die Wagen von grossen und kleinen Personen bequem ziehen? Wie gut kann man sie anheben und tragen? Ist die Öffnung zum Einräumen der Waren gross genug?
Schutz vor Regen: Sind die Trolleys wasserdicht? Um das zu testen, wurden sie 3 Minuten lang mit Wasser besprengt.
Kippstabilität: Drei Experten prüften in einem Praxistest mit beladenen Wagen, wie leicht die Trolleys umfallen.