Fast 17 Kilo Reis kochten die Experten für den saldo-Test von elektrischen Reiskochern. Im Labor füllten sie Basmati-, Vollkorn-, Wild- und Sushi-Reis in die Kochbehälter, gaben Wasser hinzu und massen, wie lange es dauerte, bis die Reiskocher die Portionen fertig gegart hatten. Zusätzlich beurteilte das Prüfinstitut, ob die zwölf Modelle sicher und praktisch sind. Die Preise lagen zwischen 50 und 120 Franken.
Das Resultat: Eine sehr gute Qualität bietet der Hersteller WMF mit dem Reiskocher aus der Küchenminis-Kollektion. Das Modell eignet sich für kleine Haushalte mit ein bis zwei Personen. Im Praxistest stellte der WMF-Kocher alle Konkurrenten in den Schatten. Zudem ist er robust verarbeitet und lässt sich einfach reinigen.
Über 40 Minuten Garzeit und teils nur aufwendig zu reinigen
Beim Prüfpunkt «Reis kochen» ebenfalls sehr gut sind die Modelle von Rommelsbacher und Manor sowie «CR-0632» der koreanischen Marke Cuckoo. Schwachpunkt beim Cuckoo-Kocher: Er bekommt schnell Kratzer und ist stellenweise nur schwer zu reinigen. Bei den beiden anderen Geräten braucht es zum Teil Geduld. Im Durchschnitt benötigen sie über 40 Minuten für den Kochvorgang – also mehr als doppelt so lange wie die schnellsten Kocher im Test. Hersteller Rommelsbacher erklärt das damit, dass sein Gerät nicht auf Maximaltemperatur gare, sondern mit kurzen Heizimpulsen und anschliessenden Ruhephasen, in denen der Reis knapp unter dem Siedepunkt ziehen könne. Das spare Energie und verhindere, dass der Reis anbrenne.
Die anderen Reiskocher garen vor allem Vollkorn- und Sushi-Reis gut. Grosse Unterschiede zeigten sich beim Basmati-Reis. Hier prüfte das Labor, wie gut die Reiskocher die jeweilige Minimal- und Maximalmenge kochen. Damit hatten vor allem die Geräte von Intertronic und Primotecq Mühe. Bei sehr kleinen Mengen bildete sich eine Haut am Boden des Kochtopfs, und der Reis war hart und trocken. Bei der höchstmöglichen Menge wurde der Reis breiig und löste sich auf. Auch kochten die beiden Geräte häufig über, und beim Deckel spritzte heisses Wasser heraus. Denselben Schwachpunkt haben der Mini-Garer Betty Bossi von Fust und teilweise die Modelle von Satrap und Tefal.
Temperatur sollte nie unter 60 Grad fallen
Fust verspricht eine Überprüfung des Primotecq- und des Betty-Bossi-Kochers. Beim Primotecq-Modell will der Händler zudem die Kochqualität und die Rezeptangaben verbessern. Interdiscount schreibt, der «Rice Cooker» von Intertronic habe im Rahmen interner Tests nicht übergekocht.
Alle getesteten Reiskocher verfügen über eine Warmhaltefunktion. Die Experten massen jeweils 30 Minuten nach dem Kochen die Temperatur des Reises – und zwar an verschiedenen Stellen im Topf. Positiv: Bei allen Geräten war der Reis im Durchschnitt immer noch zwischen 77 und 90 Grad heiss.
Gemäss der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sollte die Temperatur bei warmgehaltenen Mahlzeiten nicht unter 60 Grad fallen. Sonst besteht die Gefahr, dass sich darin Bakterien vermehren, die Durchfall oder Erbrechen auslösen können.
In einer weiteren Prüfung untersuchte das Labor, ob die Kochschüsseln der Geräte eine robuste Antihaftbeschichtung haben. Hier zeigte sich: Viele Beläge sind schnell zerkratzt, wenn man den Reis mit einer Gabel schöpft oder einen rauen Schwamm verwendet. Die Hersteller weisen darauf hin, dass man kein Metallbesteck und keine scheuernden Schwämme benutzen soll. Das stehe in der Anleitung. Manor sagt, vom «Minireiskocher» seien nur noch wenige erhältlich. Das Modell werde aus dem Sortiment genommen.
So wurde getestet
Das Labor Applitest in Nürnberg (D) testete für saldo zwölf Reiskocher. Folgende Prüfkriterien standen dabei im Zentrum:
- Reis kochen: Die Experten garten in den Geräten vier verschiedene Reissorten und bewerteten danach die Konsistenz. Beim Basmati-Reis prüften sie, wie gut die Reiskocher mit den jeweiligen Minimal- und Maximalmengen zurechtkommen. Beim Vollkorn- und Sushi-Reis sowie dem Wild-/Langkornreismix verwendeten sie jeweils eine Standardmenge von 200 Gramm.
- Handhabung: Wie einfach lässt sich der Reiskocher zusammenbauen und in Betrieb nehmen? Ist das Gerät klar beschriftet? Läuft der Kochvorgang problemlos ab? Spritzt Kochwasser heraus? Gibt es ein deutliches Signal am Ende des Kochvorgangs? Lässt sich das Gerät gut reinigen? Ist die Kochschüssel anfällig für Kratzer?
- Kochzeit: Wie lange dauert es, bis das Gerät den Reis fertig gegart hat?
- Sicherheit: Sind die Reiskocher elektrisch sicher? Werden die Griffe zu heiss? Sind sie rutschfest? Besteht Kippgefahr? Bei keinem Gerät gab es etwas zu beanstanden.