Ein gutes Kopfkissen behält auch nach mehreren Wäschen seine Form, ist atmungsaktiv und hat eine Füllung, die nicht verklumpt. Der saldo-Test mit zwölf Kopfkissen aus Enten- und Gänsefedern zeigt: Nicht alle Produkte erfüllen diese Anforderungen. Nur ein Kissen schaffte ein sehr gutes Gesamturteil: das Modell «Davos Medium» von Christian Fischbacher. Es schnitt bei allen Tests gut ab, ist mit 115 Franken aber das teuerste Produkt.
Bei beschädigten Federn geht Bauschkraft verloren
Wer nicht so viel Geld ausgeben will, ist mit Kissen von Künsemüller und Micasa für knapp 40 Franken gut bedient: Sie schnitten bei der Waschbeständigkeit etwas weniger gut ab, erreichten sonst aber gleich gute Resultate. Auch die Eigenmarken-Kissen von Manor und Inhouse von Coop kamen auf eine gute Gesamtnote und kosten unter 50 Franken.
Die Experten untersuchten im Labor den Inhalt der Kissen. Alle Produkte enthielten die von den Herstellern angegebene Sorte Federn. Bei den Kissen von Ikea, Concord Premium und Jysk fand sich jedoch ein grosser Anteil an gebrochenen Federkielen und -rückständen. Dafür gab es eine ungenügende Teilnote. Grund: Sind die Federn beschädigt, kann das Kissen seine stützende Funktion nicht optimal erfüllen und verliert seine Bauschkraft.
Unterschiede gab es auch bei der Waschbeständigkeit: Viele Kissen gingen beim Waschen ein, allen voran die Eigenmarke von Globus und das Modell von Billerbeck. Sie waren nach drei Wäschen nur noch 64 statt 70 Zentimeter breit. Das Kissen von Kronberg ging in der Länge stark ein. Bei einigen Produkten war die Füllung nach dem Waschen etwas klumpig und ungleichmässig, liess sich aber durch Aufschütteln wieder in Form bringen. Nur die Kissen von Jysk und Concord Premium hatten danach nicht mehr dasselbe Volumen wie im Neuzustand.
Globus, Billerbeck und Kronberg schreiben, die Stoffe der Kissen würden regelmässig nach Norm geprüft. Dabei sei die Massänderung jeweils geringer. Ikea sagt, in den internen Qualitätstests habe man nicht festgestellt, dass die Kiele der Daunen und Federn des bemängelten Kissens «in grossem Ausmass» brechen würden. Jysk teilt mit, dass man das «Diggeronden»-Modell zurzeit überprüfen lasse.
Wahl des Kissens hängt von bevorzugter Schlafposition ab
Ein Kopfkissen sollte den Schweiss schnell aufnehmen und vom Körper wegtransportieren. Das ist wichtig für ein angenehmes Schlafklima. Erfreulich: Die meisten Produkte kamen bei der Atmungsaktivität auf gute Werte.
saldo bewertete nicht, wie gut die Kissen den Kopf stützen. Denn welches Modell man wählt, hängt stark von persönlichen Vorlieben und der bevorzugten Schlafposition ab. Grundsätzlich gilt: Je höher der Federnanteil der Füllung ist, desto fester wird das Kissen.
Für jeden Schlaftyp ein anderes Kissen
Ein Kissen soll den Raum zwischen Kopf, Nacken und Matratze so füllen, dass der Nackenbereich entlastet wird und der Kopf nicht zu hoch oder zu tief liegt. Seitenschläfer wählen am besten ein dickes, rechteckiges Kissen. Die Schultern sollten nicht auf dem Kissen liegen, sondern in die Matratze einsinken können. Für Rückenschläfer eignet sich ein Kissen mit mittlerer Dicke. Bauchschläfer sollten ein flaches Kissen verwenden oder sogar ganz darauf verzichten. Sonst liegt der Kopf zu hoch und der Nacken wird zu stark gedehnt.
Laut den Herstellern werden Bettwaren heute nur noch mit Federn und Daunen von toten Tieren aus artgerechter Haltung produziert, also nicht mehr mit Federn aus Lebendrupf. Tierschutzorganisationen kritisieren allerdings, dass die Kontrollen mangelhaft sind und Gütesiegel keine Garantie dafür sind, dass Gänse und Enten nicht leiden mussten («K-Tipp» 20/2022). Wer Alternativen sucht, kann auf ein Kopfkissen mit anderem Inhalt ausweichen. Der «K-Tipp» testete vor vier Jahren Synthetik-Kopfkissen («K-Tipp» 12/2019). Vier von zwölf Produkten schnitten gut
ab, zwei davon sind immer noch erhältlich:
- Nejlika, 65 x 100 cm (Fr. 16.95, Ikea.ch)
- Fibralux Adjustable, 50 x 70 cm (Fr. 69.95, Micasa.ch)
Zudem liess der «Gesundheitstipp» vor zwei Jahren Nackenstützkissen mit Schaumstofffüllung prüfen («Gesundheitstipp» 2/2021). Sie sollen den Schulter- und Nackenbereich entlasten. Gut und weiterhin im Verkauf sind:
- Mjölkklocka, 41 x 51 cm (Fr. 59.95, Ikea.ch)
- Dauny Sananeck Fibre, 50 x 70 cm (Fr. 159.–, Pfister.ch)
- Tempur, 50 x 31 cm (Fr. 159.–, Micasa.ch)
So wurde getestet
Das Labor Testex in Zürich prüfte für saldo zwölf Kopfkissen mit einem Anteil von mindestens 70 Prozent Gänse- oder Entenfedern. Bei allen Kissen war die Hülle aus Baumwolle. Das waren die Testkriterien:
- Gebrochene Federn: Das Labor beurteilte, ob die Kissen das deklarierte Material enthielten und wie gross der Anteil an gebrochenen Federn und Rückständen war.
- Verklumpen der Füllung: Alle Kissen wurden gemäss Pflegeetikett drei Mal gewaschen und nach jedem Waschgang im Tumbler komplett getrocknet. Für die Trocknung wurden jeweils drei Tennisbälle mit in den Tumbler gegeben. Danach prüfte das Labor, wie stark die Füllung verklumpt war. Dann wurden die Kissen aufgeschüttelt und erneut geprüft.
- Waschbeständigkeit: Die Experten massen die Kissen im Neuzustand aus und brachten Markierungspunkte an. Nach drei Wasch- und Trocknungsdurchgängen wurden die Punkte erneut vermessen. So ermittelten die Tester, wie stark die Kissen eingegangen waren. Zudem begutachteten die Prüfer das Aussehen der Kissen nach dem Waschen.
- Atmungsaktivität: Diese wurde in einem speziellen Prüfgerät bei 35 Grad Celsius und 40 Prozent Luftfeuchtigkeit getestet. Das Labor spannte eine wasserdampfdurchlässige Folie auf eine poröse, erwärmte Platte, welche die menschliche Haut simulierte. Gemessen wurde der Widerstand, den das Textil dem Wasserdampf entgegensetzte.