Acht Tages-Wanderrucksäcke hat saldo zusammen mit dem «Kassensturz» in ein Testlabor geschickt. Die Produkte fassen gemäss Deklaration ein Volumen zwischen 22 und 30 Litern und kosten zwischen 40 und 180 Franken. Diese Grösse eignet sich für Tagesausflüge. Wichtigster Prüfpunkt war der Tragekomfort. Weitere Kriterien waren Robustheit, Regendichtheit sowie die Handhabung (siehe «So wurde getestet»).
Beim Testsieger liegt der Schwerpunkt am richtigen Ort
Ergebnis: Die meisten Rucksäcke erhielten gute Noten. Ein Modell war sehr gut: der «Brenta 25» von Vaude. Er war besonders angenehm zu tragen. Der Schwerpunkt lag in der Mitte, es enstanden weder Druck- noch Reibstellen. Zudem liess er sich einfach einstellen und anpassen. Dank dem mitgelieferten Regenschutz hielt der Rucksack starkem Regen stand. Kleiner Nachteil: Der Hersteller deklarierte das Volumen des Rucksacks mit 25 Litern. Die geschlossenen Taschen hatten aber nur ein Volumen von gut 20 Litern. Das restliche Volumen entfiel auf die Aussentaschen. Der zweitplatzierte «Zugspitze» von Deuter lag etwas weniger bequem am Rücken. Er hatte aber sonst ähnliche Werte wie der «Brenta 25». Beide Wanderrucksäcke kosten über 100 Franken und gehören damit zu den teureren im Test.
Zwei Rucksäcke fielen im Regentest durch
Bereits für knapp 40 Franken gibts bei SportXX den «Wildspitz 25» von Trevolution. Das Gewicht lag bei ihm sehr stark auf den Schultern. Das drückte aufs Schlüsselbein. Zudem schwitzten die Tester im Schulter- und Rückenbereich mehr als bei den anderen Produkten. Insgesamt bewerteten die drei Experten den Tragekomfort jedoch als gut. Erfreulich: Der Trevolution-Rucksack überstand den Regentest fast gleich gut wie die beiden besten Modelle – obwohl er ohne Hülle geprüft wurde. Lediglich der Boden war nach der Prüfung etwas feucht.
Am Ende der Tabelle landete mit dem «Nirvana Ride» von Mammut das teuerste Produkt. Er kostet stolze 179 Franken. Der Rucksack lag nicht gut am Körper an und liess sich auch nicht einfach anpassen. «Starker Druck im Lendenwirbelsäulenbereich, nicht bequem» – so lautete das Fazit der Experten. Zudem lag der Schwerpunkt weit unten und das Gewicht zog den Körper leicht nach hinten. Nach dem Regentest waren der Boden und die Bereiche entlang der Nähte sehr nass. Immerhin: Kein Produkt war so robust wie der Rucksack von Mammut. Auch der Quechua von Decathlon schnitt im Regentest ungenügend ab.
Mammut schreibt, dass der «Nirvana Ride» ein Ski- und Snowboardrucksack sei. Für das Wandern empfehle man andere Produkte von Mammut. Im Laden wurde der «Nirvana Ride» allerdings als Tagesrucksack verkauft.
Was man sonst noch zum Wandern braucht
Gute Wanderstöcke («Gesundheitstipp» 7/2013):
Sehr gute Wanderschuhe (saldo 6/2017):
Sehr gute Thermosflaschen (saldo 14/2018):
Gute Campingmatten (saldo 6/2016):
So wurde getestet
Das Institut für Produktforschung und Information (Ipi) in Stuttgart (D) untersuchte für saldo und «Kassensturz» acht Tages-Wanderrucksäcke auf folgende Punkte:
Tragkomfort: Drei geübte Wanderer prüften in einem Praxistest, wie bequem die Rucksäcke sind und ob sich das Gewicht darin gut verteilt. Weiter untersuchten sie, ob sich die Produkte leicht anpassen lassen und ob es beim Tragen Druckstellen gibt. Die drei Wanderer marschierten zudem in einem klimatisierten Raum auf einem Laufband. Anschliessend wurden die Schweissflecken auf dem Rücken und unter den Tragegurten ausgewertet.
Robustheit: Das Labor überprüfte, wie viel Kraft es braucht, bis Reissverschlüsse, Henkel und Schultergurt kaputtgehen. Weiter wurde getestet, wie robust der Boden und das Hauptmaterial sind.
Regendichtheit: Die Rucksäcke wurden künstlich beregnet. Wenn ein Regenschutz mitgeliefert wurde, war dieser bei der Prüfung übergezogen. Anschliessend prüften die Experten, wie viel Wasser eingedrungen war.
Handhabung: Drei Experten bewerteten, wie einfach sich die Rucksäcke beladen lassen. Zudem prüften sie die Qualität der Reissverschlüsse und die Vielseitigkeit der einzelnen Rucksäcke.