Kompaktkameras sind meist klein und leicht – und damit ideal für unterwegs. Wer eine hohe Bildqualität möchte, muss dafür aber recht tief in die Tasche greifen. Das zeigt der saldo-Test von neun Modellen.
Ein gutes Produkt gibt es zwar schon für knapp 290 Franken. Doch die Fotos gelangen mit der «TZ96» von Panasonic bei schwachem Licht weniger gut als etwa mit den zwei bestplatzierten Canon-Kameras für 860 respektive 747 Franken. Immerhin: Bei guten Lichtverhältnissen war die Bildqualität der «TZ96» genügend. Zudem war die Bedienung einfach, und auch das Filmen funktionierte ohne Probleme. Allerdings schnitten die Geräte von Canon auch in diesen Prüfpunkten besser ab. Fast gleich gut wie die Canon-Kameras waren die «DSC-RX100 VII» von Sony sowie die «V-Lux 5» von Leica. Mit 1179 Franken respektive 1380 Franken kosten diese noch mehr als die Canon-Modelle. Die vier Kameras mit der besten Bildqualität gehören also zu den teuersten Geräten.
Hoher Preis bedeutet nicht immer hochwertige Kamera
Ein hoher Preis ist aber keine Garantie für ein hochwertiges Produkt. Das zeigen saldo-Tests immer wieder, und das gilt auch hier. So verpasste die «Coolpix P950» von Nikon für 1049 Franken eine gute Gesamtnote: Die Fotos gelangen im Test gleich gut wie mit der deutlich günstigeren «TZ96» von Panasonic, die Qualität beim Filmen war aber schlechter. Allerdings ist der Zoombereich der Nikon deutlich grösser.
Ebenfalls nur genügend schnitten die Produkte von Olympus (427 Franken) sowie Ricoh (323 Franken) ab. Bei beiden war die Foto- und Filmqualität nur mittelmässig. Zudem waren sie mühsamer zu bedienen als die anderen Kameras.
Sogar ungenügend war die «Coolpix W150» von Nikon. Das mit 165 Franken günstigste Gerät im Test fotografierte bei schwachem Licht schlecht und war auch bei gutem Licht nur genügend. Zudem gab es die Farbe auf den Fotos mangelhaft wieder und war eher mühsam zu bedienen.
Alternativen zu den Kompaktkameras
saldo testete im September 2019 spiegellose Systemkameras (saldo 15/2019). Sie bieten die beste Bildqualität aller Kameratypen, sind aber teurer. Im Gegensatz zu den Kompaktkameras lässt sich bei den Systemkameras das Objektiv auswechseln.
Gute Systemkameras (saldo 15/2019):
- Nikon Z6 mit Nikkor Z24-70 mm, 1:4 S (Fr. 2378.–, Fust.ch)
- Fujifilm X-T3 mit Fujinon XF 18–55 mm, 1:2.8-4 R LM OIS (Fr. 1629.90, Interdiscount.ch)
- Canon EOS M50 mit EF-M 15–45 mm, 1:3.5–6.3 IS STM (Fr. 613.05, Pc-ostschweiz.ch)
- Sony Alpha 6400 + 16–50 mm, f/3.5–5.6 (Fr. 949.–, Mediamarkt.ch)
- Canon EOS 250D + EF-S 18–55 mm, f/4–5.6 IS STM (Fr. 630.–, Store.canon.ch)
Vor vier Jahren prüfte saldo zwölf günstige Einsteigerkameras. Sie machten nur bei guten Lichtverhältnissen gute Bilder und erreichten insgesamt nur genügende Noten:
Genügende Einsteigerkameras (saldo 19/2016):
So wurde getestet
saldo testet mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT) laufend neue Kameras – diesmal neun Kompaktkameras. ICRT ist ein Zusammenschluss von 35 Konsumentenschutzorganisationen aus Europa, den USA, Australien und Asien. Die Testkriterien:
Fotoqualität: Wie gut ist die Qualität der Fotos? Wie gut werden die Bilder bei schwachem Licht? Wie schnell verwackeln die Fotos? Werden die Farben richtig wiedergegeben? Gibt es eine Verzerrung?
Handhabung: Wie einfach lässt sich die Kompaktkamera bedienen? Wie lange dauert es vom Druck auf den Auslöser bis zur Aufnahme? Wie gut kann man das Zoom kontrollieren? Wie empfindlich ist der Auslöseknopf? Wie einfach lassen sich die Einstellungen umstellen?
Filmqualität: Wie gut ist die Bildqualität beim Filmen? Wie gut ist der Klang? Wie stark hört man die Windgeräusche beim Filmen?
Monitor: Wie steht es um die Qualität des Monitors?