Systemkameras bieten die beste Bildqualität aller Kameratypen. Bei ihnen lassen sich die Objektive auswechseln. Es gibt zwei Arten von Systemkameras: Spiegelreflexkameras (oft als DSLR bezeichnet, also Digital Single Lens Reflex Camera) und spiegellose Systemkameras (DSLM, Digital Single Lens Mirrorless). Heute setzen die Kamerahersteller vermehrt auf spiegellose Modelle. Ihr Vorteil: Sie sind kleiner und leichter als Spiegelreflexkameras.
saldo hat zusammen mit europäischen Konsumentenorganisationen acht spiegellose Systemkameras mit Sucher getestet. Sie kosten zwischen 500 und 2400 Franken. Die Tester benutzten jeweils das Objektiv, das beim Kauf inbegriffen war. Je nach Kamera waren die Brennweiten deshalb verschieden. Je grösser die Brennweite eines Objektivs ist, desto besser lassen sich weit entfernte Objekte vergrössern. Kleinere Brennweiten eignen sich in erster Linie für Landschaftsfotografien oder Porträts, bei denen der Hintergrund nicht besonders scharf sein muss.
Gute Noten, unterschiedliche Preise
Ein spezialisiertes Labor testete die Bildqualität im automatischen und im manuellen Modus. Zudem wurde untersucht, wie gut sich mit den Kameras filmen lässt, wie einfach sie zu bedienen sind und wie gut die Qualität von Monitor und Sucher ist (siehe Kasten «So wurde getestet»). Resultat: Die Noten lagen zwischen 5,4 und 4,9. Das ergab für alle Kameras eine gute Gesamtnote.
Im Trend sind Kameras mit grossen Bildsensoren. Je grösser der Bildsensor, desto mehr Licht kann er aufnehmen. Das sorgt vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen für weniger Bildrauschen und somit bessere Bilder. Am besten schnitt die einzige Kamera mit einem grossen Vollformatsensor ab: Die Kamera «Z6» von Nikon machte auch bei schlechtem Licht und Bewegungen die besten Bilder. Und sie liess sich einfach bedienen. Die Z6 ist die erste spiegellose Kamera des japanischen Herstellers Nikon. Trotzdem überflügelte sie die Konkurrenz, die schon länger auf DSLM-Technologie setzt. Nachteil der «Z6»: Die Kamera ist mit einem Preis von 2400 Franken die teuerste im Test. Und der Blitz ist nicht im Gerät eingebaut. Die Tester prüften die Kamera deshalb mit einem externen Nikon-Blitz.
Besonders gute Bilder machten auch die Kameras «X-T3» von Fujifilm sowie «OM-D E-M1X» von OIympus. Sie schnitten aber vor allem bei der Filmqualität schlechter ab als der Testsieger und sind mit einem Preis von deutlich über 1000 Franken ebenfalls nicht ganz billig.
Bei schwachem Licht bekunden einige Kameras Mühe
Auch für weniger Geld gibt es gute Kameras. Die fünftplatzierte «EOS M50» von Canon kostet bei Fust 559 Franken. Damit ist sie das günstigste Modell im Test. Die «EOS M50» hatte aber Mühe mit Fotos bei Bewegung und schwachem Licht. Ausserdem wurden die Fotos leicht verzeichnet: Die Kanten der Objekte können verzogen sein. Dieser Effekt ist bei normalen Objektiven nicht erwünscht. Auch die Canon «EOS 250D» hatte Mühe bei dunklen Motiven. Ausserdem bemerkten die Labor-experten deutliche Verzerrungen. Die Kamera kostet rund 600 Franken.
Keine verzerrten Bilder gab es bei der «X-T100» von Fujifilm für knapp 600 Franken. Sie lieferte von allen Produkten unter 1000 Franken die besten Bilder. Wer auch gute Videos machen will, sollte aber eine andere Kamera wählen. Sie schnitt bei der Filmqualität nur ungenügend ab.
So wurde getestet
saldo testet in Zusammenarbeit mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT) laufend die neusten Kameras – beim aktuellen Test handelte es sich um acht spiegellose Systemkameras.
Die ICRT ist ein Zusammenschluss von über 35 Konsumentenschutzorganisationen aus Europa, den USA, Australien und Asien.
Auf diese Punkte prüften die Tester die Kameras:
Bildqualität: Wie gut ist die Qualität der Fotos im automatischen und im manuellen Modus? Wie gut werden die Bilder bei schwachem Licht? Wie schnell verwackeln sie? Werden die Farben richtig wiedergegeben? Gibt es eine Verzerrung?
Handhabung: Wie einfach lässt sich die Kamera bedienen? Wie lange geht es von der Auslösung des Knopfes bis zum Foto? Wie lange dauert eine Serie von vier Fotos? Wie gut kann man den Zoom kontrollieren? Wie empfindlich ist der Auslöseknopf? Wie einfach lassen sich die Einstellungen umstellen?
Filmqualität: Wie gut ist die Bildqualität beim Filmen? Wie gut ist der Sound? Wie stark hört man beim Filmen die Geräusche des Windes?
Monitor und Sucher: Wie gut ist die Qualität?
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