Die drei besten T-Shirts sind aus Bio-Baumwolle
Die Hälfte der Shirts schaffte im Test ein «gut». Aber: Nur zwei von zwölf Modellen behalten ihre Form.
Inhalt
saldo 16/2011
08.10.2011
Letzte Aktualisierung:
26.10.2011
Gertrud Rall
Schwarze T-Shirts werden schnell unansehnlich. Sie gehen ein, bleichen beim Waschen und in der Sonne aus. Oder sie färben auf die Unterwäsche ab. saldo hat zwölf schwarze Herren-T-Shirts von Grossverteilern und bekannten Herstellern ins Testlabor geschickt, darunter fünf aus Bio-Baumwolle. Die Preisspanne reichte von Fr. 4.69 bis Fr. 24.95. Geprüft wurde unter anderem, wie stark die Shirts beim Waschen eingehen, Farbe verlieren oder auf andere Stoffe abfärben (si...
Schwarze T-Shirts werden schnell unansehnlich. Sie gehen ein, bleichen beim Waschen und in der Sonne aus. Oder sie färben auf die Unterwäsche ab. saldo hat zwölf schwarze Herren-T-Shirts von Grossverteilern und bekannten Herstellern ins Testlabor geschickt, darunter fünf aus Bio-Baumwolle. Die Preisspanne reichte von Fr. 4.69 bis Fr. 24.95. Geprüft wurde unter anderem, wie stark die Shirts beim Waschen eingehen, Farbe verlieren oder auf andere Stoffe abfärben (siehe Kasten). Resultat: Die eine Hälfte der Shirts erreichte im Test die Note «gut», die andere Hälfte nur ein «genügend».
Sonnenschein schadet der Farbtiefe der schwarzen T-Shirts
Interessant: Die drei besten im Test sind zu 50 Prozent (H&M) oder 100 Prozent (Coop Naturaline, Manor) aus Bio-Baumwolle gefertigt. Sowohl der Testsieger von H&M als auch das Naturaline-Produkt erreichten bei den Hauptkriterien Massänderung sowie Abfärben/Anbluten die Note «sehr gut». Besonders schrumpfanfällig zeigten sich die Shirts von Vögele, Globus und Coop Prix Garantie, die in der Länge um rund 6 Prozent (zirka 4,5 cm) eingingen. Thomas Engels von Charles Vögele: «Unser externes Labor hat bei der Massänderung Werte unter 3 Prozent gemessen. Wir nehmen die Testresultate aber ernst und haben mit dem Lieferanten Kontakt aufgenommen.»
In Sachen Lichtechtheit kommt keines der zwölf Produkte über ein «ungenügend» hinaus. Wenn das T-Shirt also nicht schnell einmal mausgrau statt nachtschwarz sein soll, darf es auf keinen Fall an der Sonne trocknen. Auch das häufige Tragen bei Sonnenschein schadet der Farbe auf die Dauer. Nicht gerade eine gute Ausgangslage für ein klassisches, sommerliches Kleidungsstück.
Viele T-Shirts bilden beim Tragen schnell Fusseln
Auch wer bei Hitze oder beim Sport viel schwitzt, kann Überraschungen mit seinem Leibchen erleben: Es kann an schweissnassen Stellen zum Beispiel auf die Unterwäsche abfärben. Die Shirts von Migros, C&A und Globus sind hier nicht erste Wahl. Sie erreichten im Kriterium Schweissechtheit nur die Note «genügend».
Selbst wer sein Shirt nur als Unterhemd trägt, muss allenfalls mit qualitativen Einbussen rechnen. Denn durch die Reibung des Gewebes an einem anderen Stoff können Fusseln entstehen. Mehr als die Hälfte der Testmuster erhielt in diesem Kriterium die Note «ungenügend». Erfreulich aber: Das Labor fand in den T-Shirts praktisch keine heiklen Azofarbstoffe mehr. Einige Anbieter geloben Besserung: «Lichtechtheit und Pilling werden wir mit unserem Lieferanten anschauen und verbessern», verspricht Migros-Sprecherin Martina Bosshard.
Die grosse Preisspanne von knapp 5 bis zu 25 Franken vermittelt einen Eindruck der hohen Margen in der Textilbranche. Wie eine Recherche des «K-Tipp» ergab, liegt der Verkaufspreis zum Teil bei mehr als dem Zehnfachen des Herstellungspreises («K-Tipp» 15/11). So kostet etwa ein Marken-T-Shirt mit Herstellungskosten von rund 3 Franken an der Zürcher Bahnhofstrasse 35 Franken.
So wurde getestet
Das Zürcher Textillabor Testex prüfte schwarze Baumwoll-T-Shirts der Grösse L im Hinblick auf verschiedene Kriterien, die in der Regel beim Kauf berücksichtigt werden:
- Massänderung: Inwieweit gehen die Shirts beim Trocknen (hängend oder im Tumbler) ein?
- Abfärben/Anbluten: Wie verändert sich der Farbton bei einer 40-Grad-Wäsche? Färben die Shirts auf mitgewaschene weisse Stoffe ab?
- Lichtechtheit: Wie verändert sich der Farbton der Shirts bei einer simulierten Sonnenbestrahlung?
- Schweissechtheit: Das Labor simulierte mit einer sauren und einer alkalischen Lösung Schweiss. Wie verändert dieser den Farbton der Shirts? Färben sie ab?
- Reibechtheit: Wie stark färben die T-Shirts (trocken und nass) nach definiertem Reibzyklus und Druck auf ein Baumwollgewebe ab?
- Pilling: Wie stark bilden sich Fusseln?
- Verdrehen der Nähte: Wie stark haben sich die Nähte nach zehn Wäschen verdreht?
- Azofarbstoffe: Enthalten die Textilfarben krebserregende Azofarbstoffe?