Saldo hat zusammen mit europäischen Konsumentenschutzorganisationen Bridgekameras und Spiegelreflexkameras in einem spezialisierten Labor geprüft. Untersucht wurden die Bildqualität beim Fotografieren und Filmen sowie die Handhabung. Zudem bewerteten die Experten, wie gut Monitor und Sucher sind (siehe Unten «So wurde getestet»).
Spiegelreflexkameras: Günstiges und gutes Modell von Canon
Bei den Spiegelreflexkameras testete saldo sechs Produkte mit integriertem Blitz sowie zwei Kameras ohne. Vor allem teure Profikameras arbeiten oft mit einem externen Blitz. Solche Zusatzgeräte wurden aber nicht mitgetestet. Deshalb sind die beiden Kameras in der Tabelle unten separat aufgeführt.
Insgesamt schoss die mehr als 5000 Franken teure «Alpha 99 II» von Sony die besten Fotos bei den Spiegelreflexkameras. Mit manuellen Einstellungen ist die Bildqualität fast sehr gut. Und beim Filmen ist das Gerät nahe an der Höchstnote. Mit der «EOS 200D» von Canon gibt es aber auch schon für 580 Franken eine gute Spiegelreflexkamera mit hoher Bildqualität.
Bridgekameras von Sony an der Spitze und am Ende der Tabelle
Bei Bridgekameras kann man im Gegensatz zu Spiegelreflexkameras das Objektiv nicht auswechseln. Sie sind in der Regel kompakter.
Am besten ist die Kamera «Cyber- shot DSC-RX10 IV» von Hersteller Sony. Die Fotos gelangen selbst bei wenig Licht sehr gut. Die Kamera ist zudem einfach zu bedienen und eignet sich auch zum Filmen. Mit einem Preis von fast 1800 Franken ist die Sony-Kamera jedoch mit Abstand die teuerste Bridgekamera im Test. Die ebenfalls gute Bridgekamera «DC-FZ82» von Panasonic kostet nur 312 Franken – gut einen Sechstel. Bei der Fotoqualität muss man dafür Abstriche hinnehmen. Besonders bei schlechtem Licht gelingen Bilder nicht optimal.
Am Ende der Tabelle landete mit der «Cyber-shot DSC-H300» die zweite Bridgekamera von Sony. Beim Fotografieren waren die Bilder schnell einmal verwackelt und bei schwachem Licht entstanden kaum brauchbare Fotografien. Zusammen mit der mühsamen Bedienung gab das insgesamt eine ungenügende Note.
Spiegellose Systemkameras schneiden besser ab
Insgesamt zeigt der Test: Verglichen mit den spiegellosen Systemkameras schnitten die Spiegelreflexkameras schwächer ab. Bekannte Hersteller wie Panasonic oder Fujifilm haben deshalb gar keine Spiegelreflexkameras in ihrem Sortiment.
Die verschiedenen Kameratypen
Systemkameras: Sie bieten die beste Bildqualität aller Kameratypen. Es gibt zwei Arten: Spiegelreflexkameras und spiegellose Systemkameras. Bezüglich Bedienung sowie der Qualität von Monitor und Sucher sind die beiden zwar vergleichbar. Doch die Bildqualität bei den Spiegelreflexkameras ist schlechter. Zudem sind sie schwerer.
Bridgekameras: Sie sind eine Zwischenlösung zwischen Kompakt- und Systemkameras. Im Gegensatz zu Systemkameras kann man bei Bridgekameras die Objektive nicht auswechseln. In der Regel sind sie kompakter gebaut. Tendenziell machen sie nicht ganz so gute Bilder wie Systemkameras.
Kompaktkameras: Sie sind klein und leicht, haben aber kaum Einstellungsmöglichkeiten und liefern im Vergleich die schlechteste Bildqualität.
Gute spiegellose Systemkameras (saldo 11/2018):
- Fujifilm X T2 Kit (XF 18–55 mm) (Fr. 1499.–, Digitec.ch)
- Fujifilm X T20 Doublezoom Kit (16–50 mm) (Fr. 1079.–, Digitec.ch)
- Panasonic DC-G70KEG-K Kit 14–42 mm (Fr. 629.–, Brack.ch)
Genügende Kompaktkameras (saldo 19/2016):
So wurde getestet
saldo führte den Test in Zusammenarbeit mit der Organisation International Consumer & Testing (ICRT) durch. Das ist ein Zusammenschluss von über 35 europäischen Konsumentenschutzorganisationen. Ein spezialisiertes Labor hat acht Bridgekameras und acht Spiegelreflexkameras auf folgende Punkte hin untersucht:
Fotoqualität: Wie gut ist die Qualität der Fotos im automatischen Modus? Wie gut gelingen bei den Spiegelreflexkameras die Fotos im manuellen Modus? Wie gut werden die Bilder bei schwachem Licht? Wie schnell verwackeln die Fotos? Werden die Farben richtig wiedergegeben? Gibt es eine Verzerrung? Wie gut ist der Blitz?
Handhabung: Wie einfach lässt sich die Kamera bedienen? Wie viel Zeit vergeht von der Auslösung des Knopfs bis zum Foto? Wie lange dauert eine Serie von vier Fotos? Wie gut kann man den Zoom kontrollieren? Wie empfindlich ist der Auslöseknopf? Wie einfach lassen sich die Einstellungen anpassen? Lassen sich die Batterien einfach auswechseln?
Filmqualität: Wie gut ist die Bildqualität beim Filmen? Wie gut ist der Ton? Wie stark hört man die Geräusche vom Wind beim Filmen?
Monitor und Sucher: Wie gut ist die Qualität von Monitor und Sucher?