Saldo hat in Zusammenarbeit mit europäischen Konsumentenschutzorganisationen 16 neue Smartphones in einem spezialisierten Labor geprüft (siehe «So wurde getestet»). Das Ergebnis: Besonders gross waren die Unterschiede bei der Akkulaufzeit. Der Testsieger «S10» von Samsung funktionierte bei maximaler Helligkeit mehr als 35 Stunden, bevor der Saft ausging. Zum Vergleich: Beim «Xperia XZ3» von Sony dauerte es lediglich 15 Stunden. Das «S10» war zudem robust und eignete sich gut zum Fotografieren. Nachteil: Mit 929 Franken ist es das teuerste Gerät im Test.
iPhone XR besteht den Härtetest
Das ebenfalls gute «Galaxy A7 (2018)» von Samsung lief immerhin 31 Stunden lang. Mit 229 Franken kostet es rund einen Viertel des Testsiegers. Allerdings war die eingebaute Kamera nur mittelmässig. Etwas bessere Bilder machte das Modell «Galaxy A9 (2018)», das ebenfalls über einen ausdauernden Akku verfügt. Mit 459 Franken liegt es preislich zwischen den beiden anderen Samsung-Geräten.
Auf dem zweiten Platz landete das rund 880 Franken teure «iPhone XR». Der Akku machte mit 25 Stunden Laufzeit früher schlapp als diejenigen der Samsung-Handys. Fotos gelangen mit dem iPhone genauso gut wie mit dem Testsieger. Erfreulich: Die jahrelange Kritik an der Robustheit der iPhones scheint etwas bewirkt zu haben: Anders als die Modelle «iPhone XS Max» und «iPhone XS» im letztjährigen Test (saldo 17/2018) überstand das «XR» den Test in der Falltrommel problemlos. Auch nach 100 Stürzen wies es kaum sichtbare Schäden auf.
Das «Mi 8 Pro» des chinesischen Herstellers Xiaomi schaffte es ebenfalls in die vorderen Plätze. Es erzielte in fast allen Prüfpunkten gute Noten – ausser beim Kriterium Fotos und Videos: Hier war es nur genügend. Dafür hatte das «Mi 8 Pro» einen sehr kratzfesten Bildschirm. Preislich liegt es mit 523 Franken im Mittelfeld.
Das günstigste Gerät stammt ebenfalls von Xiaomi. Das «Redmi 6a» kostet gerade einmal 116 Franken. Als einziges Smartphone im Test bekam es nur eine genügende Gesamtnote. Grösster Schwachpunkt: Die Qualität von Fotos und Videos war vergleichsweise schlecht, besonders bei schwachem Licht.
So wurde getestet
saldo testet mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT) laufend neue Smartphonemodelle. Die ICRT ist ein Zusammenschluss von über 35 Konsumentenschutzorganisationen in Europa, den USA, Australien und Asien. Die Testkriterien im aktuellen Test:
Akku: Ein Roboterarm bediente das Smartphone so lange, bis der Akku leer war. Er spielte über WLAN Youtube-Videos ab, navigierte per GPS, telefonierte, fotografierte und rief Nachrichten ab. Bewertet wurde die Betriebsdauer – also die Zeitspanne, bis sich das Handy ausschaltete. Die Tester massen auch die Ladedauer der Akkus.
Robustheit: Mit einem speziellen Kratzstift wurden Display, Gehäuse und Kamerafenster getestet. In einer Falltrommel prüften die Experten, ob die Smartphones zerbrechen. Nach 50 und 100 Stürzen aus 80 Zentimetern Höhe bewerteten die Tester die Beschädigungen. Zudem wurden die Handys beregnet, um die Wasserfestigkeit zu testen.
Sprachqualität/Telefonieren: Mit Hilfe eines künstlichen Kopfs prüfte das Labor die Sprachqualität beim Hören und Sprechen mit und ohne Umgebungslärm. Die Tester massen zudem, wie schnell die Verbindung abreisst, wenn das Netz schlechter wird.
Foto und Video: Experten und Testprogramme bewerteten die Qualität von Fotos, die unter verschiedensten Bedingungen aufgenommen wurden.
Musik abspielen: Die Klangqualität wurde in Hörtests mit den mitgelieferten Kopfhörern und einem hochwertigen Standardkopfhörer getestet.
Bedienen/Einrichten: Experten beurteilten die Handhabung. Dazu gehören die Inbetriebnahme, das Bedienen des Menüs und die Lesbarkeit des Displays.
GPS/Navigieren: In einem Praxistest prüfte das Labor, wie schnell und genau die Ortung via GPS funktioniert. Wie verhält sich das Navi, wenn man von der Route abweicht? Sind die Anweisungen gut hörbar?