Ein Rucksack für Trekkingtouren muss robust, regenfest und zudem angenehm zu tragen sein. Denn er sollte auch auf einer mehrtägigen Wandertour gut sitzen und nicht drücken.
saldo und die Fernsehsendung «Kassensturz» schickten acht Trekkingrucksäcke in ein spezialisiertes Testlabor – vier Männer- und vier Frauenmodelle (siehe Kasten «So wurde getestet»). Die Rucksäcke wiesen ein Volumen von 50 bis 60 Litern auf. Damit eignen sie sich auch für eine mehrtätige Wandertour.
Der Testsieger kostet rund 300 Franken
Das Resulat: Sieben Rucksäcke erreichten eine gute Gesamtnote. Testsieger wurde der Rucksack «Lite Mare 60 Women’s» von Bach. Er überstand als einziger die Tests an Nähten, Material und Reissverschluss schadlos. Auch bezüglich Tragkomfort erhielt der Bach- Rucksack eine gute Note: «Sitzt gut und fest», lautete das Urteil der Experten.
Der Testsieger hat aber seinen Preis: Er kostet rund 300 Franken.Damit ist er der zweitteuerste im Test. Für den gleichen Preis gibt es ihn auch als Herrenmodell. Dieses hat ein Volumen von 65 Litern und eine etwas grössere Rückenlänge als die getestete Frauenversion.
Sogar noch 80 Franken teurer als der Testsieger ist der zweitplatzierte «Fjällräven Keb 52». Dank elastischem Brustgurt und komfortabler Schultergurte war er angenehm zu tragen. Er war aber nicht sehr robust: Beim Test brach eine Steckschnalle. An den Schultergurten öffneten sich die Nähte.
Doch es gibt auch gute Rucksäcke für weniger als 300 Franken. So kostet zum Beispiel der Trekkingrucksack «Tatonka Yukon 50+10» für Frauen Fr. 223.90. Er sass im Test angenehm und verursachte keine Druckstellen. Dank praktischer Aussenfächer kann man das Gepäck übersichtlich verstauen. Im Robustheitstest gingen allerdings bei diesem Tatonka-Produkt die Steckschnallen kaputt und die Nähte an den Schultergurten rissen bei starker Belastung.
Rucksack von Deuter nur mit genügender Gesamtnote
Der günstigste gute Herrenrucksack war das Modell «Osprey Aether» für 259 Franken. Er war robust und der Rückenbereich so gestaltet, dass man nur leicht schwitzt. Leichte Abzüge gab es für die Handhabung. Denn das Beladen war mühsam: Der Rucksack hat nur ein kleines Hauptfach.
Die Rucksäcke «Duncan Spine 50–60» von Mammut (Herren) und «Maven 55 W» von Gregory (Damen) waren die leichtesten Produkte im Test. Sie wogen wenig mehr als 1,5 Kilo. Im Durchschnitt waren die acht Rucksäcke rund 2 Kilo schwer. Beim Mammut- und Gregory-Modell litt aber das Hauptmaterial bei den Belastungstests. Die Tester fanden kleine Risse im Gewebe.
Der günstigste Rucksack erhielt nur eine genügende Gesamtnote. Der «Aircontact Lite 50+10» von Deuter kostet 199 Franken. Mit ihm sollte man in kein Gewitter geraten: Als einziger im Test verfügte er über keinen regenfesten Überzug. So waren nach dem Regentest die Seitenbereiche und der Boden sehr nass.
Deuter verweist darauf, dass für den Rucksack Aircontact Lite eine Regenhülle extra gekauft werden könne. So sei der Inhalt besser vor Regen geschützt. Die Hülle «Deuter Raincover III» gibt es beispielsweise bei Galaxus.ch für 25 Franken.
Was man sonst noch für Trekkingtouren braucht
Mit diesen Siegern aus Tests von saldo und «K-Tipp» sind Sie für Mehrtagestouren gut und günstig gerüstet:
Wanderstöcke (saldo 9/2020)
- Black Diamond Alpine Carbon Cork (Fr. 147.–, Galaxus.ch)
Leichtes Duschtuch («K-Tipp» 12/2021)
- 46 Nord Frottee (Fr. 29.90, Ochsner Sport)
Schlafsack (saldo 7/2021)
- Quechua Arpenaz 10 (Fr. 40.–, Decathlon)
Regenhose (saldo 7/2020)
- Quechua MH 500 (Fr. 55.–, Decathlon)
Softshelljacke (saldo 4/2019)
So wurde getestet
Das Institut für Produktforschung und Information (Ipi) in Stuttgart (D) untersuchte für saldo und «Kassensturz» acht Trekking-Wanderrucksäcke auf folgende Punkte:
- Tragkomfort: Drei geübte Wanderer prüften in einem Praxistest, wie bequem die Rucksäcke sind und ob sich das Gewicht darin gut verteilt. Weiter untersuchten sie, ob sich die Produkte leicht anpassen lassen und ob es beim Tragen zu Druckstellen kommt. Die drei Wanderer marschierten zudem in einem klimatisierten Raum auf einem Laufband. Anschliessend wurden die Schweissflecken auf dem Rücken und unter den Tragegurten ausgewertet.
- Robustheit: Das Labor überprüfte, wie viel Kraft es braucht, bis Reissverschlüsse, Henkel und Schultergurt kaputtgehen. Weiter wurde getestet, wie robust der Boden und das Hauptmaterial sind.
- Regendichtigkeit: Die Rucksäcke wurden künstlich beregnet. Wenn ein Regenschutz mitgeliefert wurde, war dieser bei der Prüfung übergezogen. Anschliessend massen die Experten, wie viel Wasser eingedrungen war.
- Handhabung: Drei Experten bewerteten, wie einfach sich die Rucksäcke beladen lassen. Zudem prüften sie die Qualität der Reissverschlüsse und die Vielseitigkeit der einzelnen Rucksäcke.