Wasserkocher sind eine praktische Sache. Mit ihnen lässt sich Wasser einfach und erst noch energiesparend erhitzen. Pfannen sind überflüssig, und dank Abschaltautomatik kocht das Wasser nicht länger als nötig. Und das Risiko, dass die Pfanne auf der Platte vergessen geht, ist erst noch ausgeschaltet. Erfreulich: Diese wichtige automatische Abschaltfunktion hat bei allen zehn von saldo getesteten Wasserkochern einwandfrei funktioniert (Testkriterien siehe unten).
Das Fazit des Tests: Keines der zehn Geräte fällt ab, doch die beiden teuersten Wasserkocher – Solis und Kenwood – gehören zu den schlechtesten. Testsieger Durabase ist das günstigste Modell.
Isolierung: Vier Geräte werden viel zu heissWas der Test vor allem gezeigt hat: Einige Modelle sind zu wenig isoliert. Am Deckel
stiegen die Temperaturen bis auf 77 Grad Celsius (Satrap), in Griffnähe bis 79 Grad (Philips). Am Gehäuse erreichten die Temperaturen verschiedentlich um die 90 Grad (Satrap, Rotel, Solis, Kenwood). Das heisse Gehäuse ist eine Gefahrenquelle beim Tragen des Kruges. Sie wäre jedoch vermeidbar: Bei Toastern bauen die Hersteller eine Isolierschicht ein. Eine Isolierung wäre nicht nur wegen des Verbrennungsrisikos, sondern auch aufgrund des tieferen Energieverbrauchs ein Vorteil.
Ein Nachteil ist das hohe Eigengewicht einzelner Krüge, gerade für ältere Personen. Primotecq, der schwerste Krug im Test, wiegt beinahe 1,5 Kilogramm (kg). Zusammen mit der maximalen Füllmenge beträgt sein Gewicht sogar 2,7 kg, mit Filter 3,5 kg. Auch der Solis-Krug, mit 1,1 kg relativ leicht, kommt gefüllt auf 2,8 kg Totalgewicht. «Bei solchen Gewichten ist es auch für kräftigere Personen unangenehm, den Kessel auf den Tisch zu tragen», sagt Prüfleiter Josef von Brunn vom Testlabor Ipi. Zum Vergleich: Der leichteste Krug, Durabase, wiegt nur 600 Gramm.
Ein weiterer Minuspunkt: Nimmt man den Krug von der Basis, bevor das Wasser brodelt, und stellt ihn nachher wieder zurück, kochen einige Wasserkocher unnötigerweise weiter. Das gilt für die Modelle Durabase, Primotecq, Solis und Kenwood. Bei allen anderen Wasserkochern ist das nicht der Fall.
Energieverbrauch: Keine grossen UnterschiedeDie Aufheizzeit lag bei fast allen Kochern zwischen 3 und 4 Minuten und wird als «gut» eingestuft. Ist das Gerät aber nur bis zum Minimum gefüllt, sind die Unterschiede grösser: «Die Kocher sind auf eine bestimmte Füllung ausgelegt und erreichen nicht den optimalen Wirkungsgrad, wenn die minimale Menge Wasser im Krug ist», erklärt Testleiter von Brunn.
Auch beim Energieverbrauch sind die Unterschiede eher gering. Die Differenz zwischen dem besten und dem schlechtesten Modell liegt bei knapp 10 Prozent. Am besten war bei diesem Kriterium das Durabase-Modell. Der Grund: Die Heizschlange liegt offen, ist also direkt im Wasser und muss nicht erst den Kesselboden aufheizen wie bei allen anderen Geräten.
Wasserkocher mit Heizschlangen sind nicht mehr üblich, weil das Reinigen und Entkalken unpraktisch ist. Da der Kalk im heissen Wasser aber kein Hygieneproblem darstellt, ist dies vorwiegend ein optischer Nachteil.
Bei offenen Heizschlangen ist die Gefahr grösser, dass sich Schwermetalle ins Kochwasser herauslösen. saldo hat auch diesen Punkt getestet. Das beruhigende Resultat: Keiner der zehn Kocher gab Schwermetalle ans Wasser ab.
So wurde getestet
Das deutsche Institut für Produktforschung und Information in Esslingen (Ipi) hat die zehn Wasserkocher für saldo getestet. Untersucht wurden folgende Kriterien:
- Verbrennungsgefahr: Wie heiss werden die Wasserkocher? Gemessen wurden die heissesten Stellen in Griffnähe, an Deckel und Gehäuse.
- Aufheizzeit: Wie lange dauert es, bis ein Liter Wasser kocht? Das Ipi hat die Zeiten bei maximaler und minimaler Füllung sowie für einen Liter ermittelt und zur Vergleichbarkeit umgerechnet.
- Energieverbrauch: Das Labor hat die Energie (Watt pro Stunde) gemessen, die ein Wasserkocher braucht, bis ein Liter Wasser kocht.
- Leergewicht: Wie schwer ist der leere Wasserkrug ohne Station? Für ältere und schwächere Personen ein wichtiges Kriterium.
- Abschalten bei Betrieb ohne Wasser: Wird ein Wasserkocher mit wenig oder ohne Wasser eingeschaltet, muss das Gerät aus Sicherheitsgründen automatisch abschalten. Das Ipi hat gemessen, wie viel Zeit bis zum Abschalten verstreicht: je länger, desto schlechter die Note.
- Schwermetalle: Ebenfalls gemessen wurde, ob sich die Schwermetalle Blei, Chrom, Nickel und Zink ins Kochwasser lösen. Das war bei keinem Kocher der Fall, deshalb erscheint dieser Testpunkt nicht in der Tabelle.