Epiliergeräte sind nichts für Schmerzempfindliche: Mit Hilfe von kleinen, auf einer Walze angeordneten Pinzetten reissen sie die Körperhaare mitsamt den Haarwurzeln aus. Die Haarentfernung ist deshalb meist gründlicher als bei einer Rasur und hält länger an. Einen guten Epilierer muss man nur alle zwei bis drei Wochen benutzen.
saldo und die TV-Sendung «Kassensturz» liessen acht Epilierer testen – sechs davon mit Akku, zwei mit Kabel betrieben. Eine Expertin und elf Testerinnen überprüften, wie gründlich die Geräte Haare an den Beinen entfernen und wie schmerzhaft die Anwendung ist. Resultat: Nur die Hälfte der Geräte schaffte eine gute Note.
Epilieren mit dem Testsieger: Sauber, aber höchst unangenehm
Ganz vorne landete der «ES-EY30- V503» von Panasonic. Er entfernte die Haare am saubersten und am schnellsten. Von blossem Auge waren nach der Anwendung keine Haare mehr sichtbar. Das galt auch für schwer zugängliche Stellen wie die Kniekehle. Nur auf einer vergrösserten Fotografie entdeckte die Expertin noch einzelne feine Härchen. Abzüge gab es jedoch wegen der Schmerzen beim Epilieren. Das Ziehen empfanden die Testerinnen als höchst unangenehm. Es blieben aber keine Rötungen auf der Haut zurück.
Deutlich weniger schmerzhaft war das Epilieren mit dem zweitplatzierten «Silk-épil 9 flex» von Braun. Bei ihm blieben aber nach dem ersten Durchgang am Schienbein noch einige sichtbare Haare übrig. Auch in der Kniekehle entfernte er nicht alle Haare. Der «Silk-épil 9 flex» war mit 111 Franken das teuerste Gerät im Test.
Die beiden günstigsten Produkte versagten bei Haarentfernung
Der «Epi Tweez Epilierer» von Silk’n kostet nur Fr. 40.50. Er verursachte kaum Schmerzen, entfernte aber die Haare sehr schlecht. Sowohl an Schienbein als auch an der Wade blieben viele Haare zurück.
Auch der «Glidde Epil 5in1 Epilierer» von Create entfernte nur wenig Haare. Ausserdem ging er beim Sturz aus 80 Zentimeter Höhe als einziges Gerät kaputt.
Silk’n-Hersteller Mobex schreibt, sein Epilierer sei ein kompaktes Reisegerät. Man arbeite an einem neuen Modell mit besserer Haarentfernung.
Übrigens: Wer regelmässig epiliert, verspürt weniger Schmerzen. Denn mit der Zeit wachsen weniger Haare nach, und sie werden dünner. Fünf Epilierer im Test lassen sich laut den Herstellern auch auf nasser Haut anwenden. Die Anwendung mit warmem Wasser soll weniger schmerzhaft sein als im trockenen Zustand. Denn die Wärme öffne die Hautporen, was das Auszupfen der Haare erleichtere.
Alternativen zum Epiliergerät
- Wachs: Haare mit Kalt- oder Warmwachs bestreichen und einen Papierstreifen daraufdrücken. Ruckartig entfernen, sodass die Haare ausgerissen werden. Wachsen ist schmerzhaft und wirkt etwa für zwei bis drei Wochen.
- Sugaring: Anstelle von Wachs wird eine Zuckerpaste verwendet. Wie das Wachsen ist auch Sugaring schmerzhaft. Wirkzeit: zwei bis drei Wochen.
- Licht-Epilation: Mittels IPL-Technik (Intense Pulse Light) lassen sich Haare für zwei bis drei Wochen entfernen. Vor der Bestrahlung mit den Lichtimpulsen aus der Blitzlampe sollte man die Haare rasieren, sonst nimmt die Haarwurzel das Licht nicht auf. Im letzten «K-Tipp»-Test vor sechs Jahren schnitt das Produkt «Lumea Advanced BRI921/00» von Philips gut ab («K-Tipp» 10/2019).
Tipp: Vor einer LichtEpilation sollte man einen Hautarzt aufsuchen, um eine Veranlagung für Hautkrebs auszuschliessen. Schwangeren und Leuten mit Tattoos ist von der IPL-Methode abzuraten.
So hat saldo getestet
Das Prüfinstitut Ipi in Stuttgart (D) testete acht Epilierer für saldo und die TV-Sendung «Kassensturz». Die Prüfkriterien im Detail:
- Haarentfernung: Für den Test entfernten elf Testerinnen mit jedem Gerät Haare an zwei trockenen Stellen an Schienbein und Wade. Eine Expertin fotografierte die Hautstellen vor und nach der Anwendung. So bestimmte sie die Anzahl Haare und deren Länge vor und nach dem Epilieren und berechnete, wie gut die Haare entfernt wurden.
- Praxistest: Die elf Testerinnen bewerteten zudem, wie gründlich die Haarentfernung war, und notierten, wie lange die Epilation dauerte.
- Robustheit: Jedes Gerät wurde aus 80 Zentimetern Höhe auf einen Betonboden fallen gelassen. Danach überprüfte die Expertin, wie stark die Geräte beschädigt waren und ob sie noch funktionierten.
- Hautkomfort: Eine Expertin verglich die Hautstellen vor und nach dem Epilieren. Danach überprüfte sie, ob die Anwendung zu Hautrötungen geführt hatte. Alle Testerinnen bewerteten ausserdem die Schmerzen während sowie das Hautgefühl nach dem Epilieren.
- Handhabung: Fünf Testerinnen und eine Expertin beurteilten, wie gross der Kraftaufwand beim Epilieren ist und wie gut man mit den Geräten auch schwer zugängliche Hautstellen erreicht. Ausserdem untersuchten sie, wie gut sich die Geräte einstellen und reinigen liessen.