Multifunktionale Gemüseraffeln gibt es in vielen Formen und Grössen: Mit Drehkurbel, als Hobel oder klassisch als Vierkantreibe. Sie alle können Gemüse raffeln, scheibeln und manchmal auch in Streifen schneiden – sogenannte Julienne. Wenige Produkte besitzen zudem eine Bircherreibe.
saldo hat zehn der meistverkauften multifunktionalen Raffeln testen lassen. Die Geräte mussten einen Praxis- und einen Härtetest überstehen. Ebenfalls bewertet wurde, wie einfach die Handhabung und wie hoch die Verletzungsgefahr ist.
Fazit: Nur zwei der zehn Gemüseraffeln sind für alles einsetzbar. Viele eignen sich nur für harte Gemüsesorten wie Rüebli oder Kartoffeln. Weiches Gemüse wird von diesen Geräten zerquetscht.
Raffeln von Ikea und Coop beim Praxistest durchgefallen
Die Resultate des Praxistests: Der «Universalhobel» von GSD und die «4 in 1 Hobel und Reibe» von Zyliss schneiden am besten ab. Sie reiben und scheibeln auch weiches Gemüse. Zufriedenstellend sind die Leistungen der «Mandolinetta» von Moha und des «Swing Gemüsehobels» von de Buyer.
Alle andern Produkte schafften es nicht, Tomaten in Scheiben zu schneiden, ohne dass sich diese in Matsch und Saft auflösen. Bei der «Universalraffel» von Coop war das Messer so stumpf, dass die Tomaten unversehrt blieben.
Die «Mouli-Julienne 3 in 1» und die teure «Alu Trommelreibe» von Zyliss hatten Mühe beim Schneiden von Gurken und Zwiebeln. Beide Raffeln funktionieren nach demselben Prinzip: Auswechselbare Raffeleinsätze werden durch eine Kurbel angetrieben. Doch dieses System funktioniert nur bei hartem Gemüse wie Rüebli und Kartoffeln. Der Schweizer Zyliss-Vertreter DKB schreibt zum Test, die Trommelreibe werde zurzeit überarbeitet.
Die Vierkantreibe von Ikea und die Universalraffel von Coop versagten im Praxistest gänzlich. Sie raffelten oder scheibelten kein Gemüse zufriedenstellend.
Als ebenfalls mangelhaft erwiesen sich diese zwei Produkte beim Kriterium «Robustheit»: Die Verarbeitungsqualität bewerteten die Experten als «ungenügend» und die Messerschneiden als «stumpf». Coop schreibt, dass bisher keine grösseren Beanstandungen eingegangen seien. Man werde aber umgehend die Qualität der Raffel prüfen und entsprechende Massnahmen einleiten.
«Universalraffel» von Coop besonders leicht zu reinigen
Die Testgeräte mussten auch einen Korrosionstest und zehn Spülgänge in der Geschirrspülmaschine überstehen. Bei der «Mouli-Julienne 3 in 1» bildete sich Rost auf der Messerscheibe und der Kurbel. Auch die «4 in 1 Hobel und Reibe» von Zyliss wies an der Messerschneide Rostflecken auf.
Alle Produkte überstanden die zehn Spülgänge. Bei der «Alu Trommelreibe» war danach aber die Kurbel nicht mehr gut montierbar. Andere Raffeln wie der «Universalhobel» von GSD und die «Mouli-Julienne 3 in 1» wiesen dauerhafte Verfärbungen auf.
Besonders leicht von Hand zu reinigen war die «Universalraffel» von Coop. Ebenfalls einfach waschen liessen sich «Zyliss 4 in 1 Hobel und Reibe», «GSD Universalhobel», «Moha Mandolinetta» sowie die «Allzweckreibe» von Migros. Das Waschen entfernte sogar den Zwiebelgeruch – und zwar bei allen Produkten.
Kurbelreiben schneiden bei der Sicherheit am besten ab
Viel Kraft zum Raffeln braucht man bei der «Idealisk Reibe» von Ikea und der «Universalraffel» von Coop. Es sind die einzigen Geräte, die ohne Schneideguthalter funktionieren und bei denen das Gemüse von Hand über die Klinge gezogen werden muss. Beim Kriterium «Sicherheit» schnitten diese zwei Produkte deshalb am schlechtesten ab.
Am geringsten ist die Verletzungsgefahr bei der «Alu Trommelreibe» und der «Mouli-Julienne 3 in 1». Bei Letzterer braucht es jedoch viel Kraft, um das Gemüse auf die Raffel zu drücken. Das Labor bemängelte, dass dadurch das Raffeln unbequem und die Hand beim Kurbeln im Weg sei. Zudem sei die Öffnung mit Druckklappe für breite Gurken zu klein, und das Gemüse kippe beim Raffeln oft weg.
So wurde getestet
Das Prüfinstitut PZT in Wilhelmshaven (D) hat zehn manuelle Raffeln getestet. Alle hatten mindestens drei Funktionen: Sie konnten grob und fein raffeln sowie scheibeln.
- Schnittleistung: Im Praxistest mussten die Geräte Gurken, Zwiebeln, Tomaten, Rüebli und Kartoffeln raffeln, scheibeln und – falls sie diese Funktion aufwiesen – in Streifen schneiden. Die Tester beurteilten Schnittqualität, Optik, Saftverlust und die Knackigkeit des Schnittgutes.
- Robustheit: Sind die Raffeln gut verarbeitet? Wie schnell nutzen sie sich ab? Setzen sie Rost an? Dazu raffelten die Tester mit jedem Produkt 100 Karotten, wuschen die Geräte zehn Mal in der Spülmaschine und liessen sie drei Mal aus 1 Meter Höhe fallen. Zudem besprühten sie die Raffeln mit einer Salzlösung und beurteilten nach drei Tagen den angesetzten Rost.
- Handhabung, Reinigung: Das Testteam überprüfte die Gebrauchshinweise, montierte und demontierte die Einzelteile der Produkte und beurteilte, wie gut das Raffeln von der Hand ging. Zudem wurde getestet, wie einfach sich die Raffeln reinigen lassen und wie stark Gerüche haften bleiben.
- Sicherheit: Um Verletzungen und Unfällen vorzubeugen, sollten die Geräte beim Raffeln nicht wegrutschen und keine offenen Klingen aufweisen.
Tipps zum einkauf und gebrauch
Wichtig ist, dass die Raffel scharfe Messerschneiden hat. Sie soll angenehm in der Hand liegen und keine Verletzungsgefahr bergen.
- Wahl der Raffel: Für einen kleinen Haushalt braucht es keine elektrische Raffel – ein manuelles Modell genügt.
- Trommelreibe: Für Kinder ist ein solches Modell eine gute Lösung, weil die Verletzungsgefahr bei diesen Geräten geringer ist. Allerdings eignen sich Trommelreiben vor allem für hartes Gemüse.
- Gemüsehobel: Für weiches Gemüse wählt man am besten einen gut geschliffenen Gemüsehobel oder ein Messer.
- Bircherraffel: Sie verfügt über einen speziellen Wellenschliff. Damit lassen sich etwa Äpfel sehr fein in eine Flockenmischung reiben.