TV-Boxen: Nicht alle sind benutzerfreundlich
Zappen? Sender programmieren? Nur bei den zwei TV-Boxen von Swisscom funktioniert das problemlos. Das zeigt eine saldo-Stichprobe.
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saldo 09/2014
14.05.2014
Marc Mair-Noack, Christian Birmele
Mit sogenannten TV-Boxen lassen sich verpasste Sendungen der letzten Tage ansehen, ohne dass man sie aufnehmen muss. Laufende Sendungen kann man stoppen und zurückspulen. saldo hat die sechs meistverkauften Geräte von Swisscom, Cablecom, Sunrise, M-Budget und Wilmaa auf ihre Benutzerfreundlichkeit untersucht. Die Kriterien: Aufstartzeit, Umschaltzeit von einem Kanal zum nächsten, elektronische Programmzeitschrift, Menüführung und Fernbedienung.
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Mit sogenannten TV-Boxen lassen sich verpasste Sendungen der letzten Tage ansehen, ohne dass man sie aufnehmen muss. Laufende Sendungen kann man stoppen und zurückspulen. saldo hat die sechs meistverkauften Geräte von Swisscom, Cablecom, Sunrise, M-Budget und Wilmaa auf ihre Benutzerfreundlichkeit untersucht. Die Kriterien: Aufstartzeit, Umschaltzeit von einem Kanal zum nächsten, elektronische Programmzeitschrift, Menüführung und Fernbedienung.
Mit Ausnahme der TV-Box der Cablecom benötigen sämtliche Geräte einen Internetzugang. Die Geschwindigkeit sollte mindestens 10 Mbit/s betragen. Bei Swisscom TV braucht man zwingend einen Swisscom-Anschluss, bei Sunrise TV die Internetverbindung von Sunrise und bei M-Budget eine M-Budget-Leitung. Nur die Box von Wilmaa lässt sich mit jedem Internetanschluss betreiben.
Resultat: Am besten abgeschnitten haben die zwei
TV-Boxen von Swisscom. «TV basic» und «TV 2.0 plus» sind mit monatlichen Preisen von Fr. 95.35 und 114 Franken (inklusive Telefonanschluss und Internetzugang in der nötigen Geschwindigkeit) relativ teuer, dafür aber einfach zu bedienen. Zudem ist ein schneller Wechsel zwischen den Kanälen möglich. Bei Wilmaa wartet man bis 11 Sekunden, bis der nächste Sender angezeigt wird. Zum Zappen ist die Box ungeeignet. Auch ist sie – je nach Internetanschluss – mit Fr. 88.80 oder mehr kein Schnäppchen.
Nur Wilmaa und Swisscom «TV basic» erlauben, die Reihenfolge der Sender zu ändern. Bei allen anderen ist die Reihenfolge fix. Zwar lassen sich dort Lieblingssender in Favoritenlisten zusammenstellen, doch das kann mühsam sein, besonders bei Cablecom. Dort werden die Favoriten nicht gesondert aufgelistet, sondern in der normalen Senderliste abgespeichert. Schlechter ist nur M-Budget: Man kann weder die Senderreihenfolge ändern noch Favoriten erstellen. Migros-Sprecherin Monika Weibel sagt, das sei «bewusst so eingerichtet» und entspreche der Einfachheit von M-Budget.Bei allen Boxen unbefriedigend ist der TV-Programmführer. Klickt man auf eine Sendung, wird die Aufnahme programmiert. Der Nachteil: Bei Verspätungen wird die Sendung nicht ganz aufgenommen und bricht vor dem Ende ab. Man kann jedoch angeben, um wie viele Minuten eine Aufnahme länger dauern soll. Immerhin: Ausser bei Wilmaa lassen sich die Aufnahmen bei allen Boxen manuell programmieren.
Günstiger Fernsehen
Wer ein modernes TV-Gerät hat, muss keine teure Box mieten:
- Für Fernseher mit eingebauter Aufnahmefunktion genügt ein Kabelfernsehanschluss, etwa bei Cablecom für monatlich Fr. 29.05. Die Aufnahme geschieht direkt auf dem TV-Gerät. Nachteil: Verpasste, nicht aufgenommene Sendungen kann man nicht nachträglich ansehen.
- Bei TV-Geräten mit Internetverbindung braucht es keinen Kabelanschluss. Man kann ein spezielles Abonnement abschliessen, etwa bei Zattoo (Fr. 8.–/Monat) oder Teleboy (Fr. 8.50/Monat). Dafür installiert man das entsprechende Programm auf dem TV. Nachteil: Das Zattoo-Programm läuft nur auf Fernsehern von LG oder Samsung. Teleboy klappt bei Samsung oder via Apple TV. Bei Samsung funktioniert es so: Auf die Taste «Smart Hub» drücken und im Suchfeld «Zattoo» oder «Teleboy» eingeben. Mit «Download» wird das Programm installiert. Für solche Abos genügt ein Internetanschluss mit 4 Mbit/s.