Jederzeit und überall Musik nach Wunsch
Über Streaming-Portale können Musikliebhaber überall ihre Lieblingstitel anhören, wo eine Verbindung zum Internet besteht. Der Service ist teilweise gratis. saldo vergleicht die grössten Musikportale.
Inhalt
saldo 11/2013
09.06.2013
Mirjam Fonti
Sieben Streaming-Portale sind in der Schweiz verbreitet. Bei allen müssen sich die Kunden zuerst registrieren, das heisst E-Mail-Adresse und ein Passwort eingeben. Danach können sie zwischen einem kostenpflichtigen und einem Gratisangebot wählen. Bei kostenlosen Angeboten wird die Musik durch Werbung unterbrochen. Und gratis ist das Anhören nur während einer bestimmten Zeit (siehe Tabelle). Nur Grooveshark.com kennt beim Gratisangebot keine Zeitlimiten.
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Sieben Streaming-Portale sind in der Schweiz verbreitet. Bei allen müssen sich die Kunden zuerst registrieren, das heisst E-Mail-Adresse und ein Passwort eingeben. Danach können sie zwischen einem kostenpflichtigen und einem Gratisangebot wählen. Bei kostenlosen Angeboten wird die Musik durch Werbung unterbrochen. Und gratis ist das Anhören nur während einer bestimmten Zeit (siehe Tabelle). Nur Grooveshark.com kennt beim Gratisangebot keine Zeitlimiten.
Kostenpflichtige Abos sind werbefrei, der Zugriff auf die Musik ist zeitlich unbeschränkt möglich. Alle Portale kann man gratis testen. Doch Vorsicht: Bereits für die Testphase muss ein Zahlungsmittel (Kreditkarte oder Paypal) hinterlegt werden. Und nach der Testperiode muss man über die Kontoeinstellungen des Portals kündigen. Sonst werden die Gebühren jeden Monat abgebucht.
Deezer.com ist während eines Jahres gratis, Myjuke.ch dagegen nur sieben Tage ab der Registrierung. Nach Ablauf der kostenlosen Testphase kann man bei Spotify.ch und XBox Music pro Monat immer noch 10 Stunden Musik anhören, ohne zu bezahlen.
Anders bei Simfy.ch, Myjuke.ch und Napster.ch: Dort gibt es von Beginn weg nur 30 Sekunden pro Titel gratis. Die Musik spielt also nur für den, der zahlt. Fast alle Portale kosten pro Monat Fr. 12.95. Grooveshark.com begnügt sich mit Fr. 8.60.
Praktisch: Via App Songs auf andere Geräte übertragen
Der Vorteil für zahlende Hörer: Bei allen Portalen gibt es eine App, mit der sich Songs auf Smartphones und Tablets übertragen lassen. Spotify.ch und Deezer.com bieten Apps für alle wichtigen Geräte wie iPhone, iPad, Android, Windows Phone und Blackberry an. Microsoft beschränkt sich bei Xbox Music auf die eigenen Windows-Geräte. Grooveshark.com eignet sich hauptsächlich für Android-Geräte. Zwar gibt es auch eine App für iPhones, aber sie lässt sich nur auf entsperrten Apple-Geräten installieren. Es ist möglich, Apple-Geräte mit einem sogenannten Jailbreak, auf Deutsch Gefängnisausbruch, zu verändern. Dieser öffnet das iPhone-Betriebssystem für Lese- und Schreibzugriffe und somit für Programme von Drittanbietern.
Mit den entsprechenden Apps lassen sich Songs von den Streaming-Portalen herunterladen und dann ohne Internetverbindung anhören. Das spart Datenvolumen. Pro Titel werden im Mobilfunknetz Daten in einer Grössenordnung von 3 bis 6 Megabyte übermittelt. Das kostet je nach Mobilfunkabo zusätzlich Geld. Achtung: Die heruntergeladenen Songs sind nicht mit gekauften Titeln vergleichbar. Kündigt man das Abo, verschwinden die Songs wieder vom Gerät.
Titelauswahl: Bekannte Songs zum Teil nicht verfügbar
Alle Portalbetreiber behaupten, 20 bis 30 Millionen Songs anzubieten. Nachprüfen lässt sich das nicht. Xbox-Music-Betreiber Microsoft etwa spricht von 30 Millionen Songs, gibt aber auf Anfrage nicht bekannt, wie viele Titel in der Schweiz tatsächlich verfügbar sind. Spotify.ch relativiert, der Song-Katalog sei in jedem Land unterschiedlich.
Es gibt Musiker, die ihre Werke grundsätzlich nicht auf Streaming-Portalen zur Verfügung stellen. So sucht man die neusten Titel des Schweizer Rappers Bligg vergeblich. Auch die Alben von Queen-Sänger Freddie Mercury sind nicht in den Datenbanken vorhanden.
Eine Ausnahme bildet Grooveshark.com. Das Portal stellt unter anderem Musik zur Verfügung, die andere Hörer hochgeladen haben.
Unterschiede gibt es bei den Portalen punkto Benutzerfreundlichkeit und Anzahl Funktionen. Spotify.ch ist übersichtlich und verfügt über viele Zusatzfunktionen, zum Beispiel Song-Empfehlungen aufgrund des eigenen Musikgeschmacks, Tipps anderer Hörer oder die Möglichkeit, verschiedene Wiedergabelisten zu erstellen.
Das gilt auch für Deezer.com. Xbox Music hingegen ist zwar optisch attraktiv, verfügt aber über deutlich weniger Funktionen. Grooveshark.com ist wegen der von anderen Hörern hochgeladenen Songs wenig strukturiert.