Gute Gesamtnoten gab es im saldo-Test für den Denner-Honig sowie den feincremigen Blütenhonig aus der Migros. Mit 66 Rappen und 96 Rappen pro 100 Gramm gehören diese Produkte zu den günstigsten im Test. Ebenfalls gut schnitten die beiden getesteten Honige aus der Schweiz ab. Der Apimiel-Honig und der Schweizer Honig aus der Migros gehören mit Fr. 2.39 und Fr. 2.90 pro 100 Gramm jedoch zu den teuersten.
Diese Honige enthalten relativ wenig Wasser. So lassen sie sich länger lagern: Enthält ein Honig zu viel Wasser, beginnt er schnell zu gären und wird ungeniessbar. Er riecht nach Alkohol oder Hefe, ausserdem gehen Mineralien verloren.
Dass ein Honig gärt, erkennt man daran, dass sich der Deckel leicht aufbläht. Das Gesetz schreibt deshalb einen maximalen Wassergehalt von 21 Prozent vor. Das ist ein hoher Wert: Laut Apisuisse, dem Dachverband der schweizeischen Bienenzüchtervereine, kann Honig schon bei mehr als 18,5 Prozent Wasser vor dem Ablaufdatum verderben. Idealerweise liegt der Wassergehalt zwischen 15 und 16 Prozent, damit er lagerfähig und schön streichfähig ist. Die meisten Honige im Test enthielten zwischen 17 und 18 Prozent Wasser. Die Bestnote erhielt der Schweizer Honig aus der Migros mit 16,8 Prozent Wasser. Mit 18,9 Prozent enthielt der M-Budget-Honig am meisten Wasser.
Im Bienenstock ist der Einsatz von Antibiotika verboten
Bienenkrankheiten wie die Faulbrut oder Varroamilben sind für Imker eine Plage. Bei der Faulbrut handelt es sich um Bakterien, die Bienenlarven angreifen und töten. Die Varroamilben dagegen heften sich an die ausgewachsenen Bienen und saugen sie aus. Beide Krankheiten sind hochansteckend.
Ist ein Volk befallen, muss der Imker oft den ganzen Bienenstock zerstören. Denn Bienen dürfen nur in Ausnahmefällen mit Medikamenten behandelt werden. Der Einsatz von Antibiotika ist verboten. Zulässig sind dagegen bestimmte Mittel, die Insekten oder Milben abtöten. Doch auch deren Anwendung ist beschränkt – denn solche Gifte können im Honig zurückbleiben. Ebenfalls in den Honig gelangen können Mittel, die zum Schutz von Pflanzen gespritzt werden. Denn die Bienen nehmen diese Stoffe beim Sammeln auf.
saldo hat daher auch untersucht, ob sich im Honig Rückstände von Antibiotika, Insektiziden oder Pflanzenschutzmitteln finden lassen. Das Testergebnis ist erfreulich: In keinem Honig waren Spuren von Antibiotika oder Insektiziden zur Behandlung von Tieren oder Pflanzen. Damit hat sich das Resultat im Vergleich zu bisherigen Tests deutlich verbessert: Im Jahr 2000 fand saldo noch in vier von fünfzehn Proben Antibiotika-Rückstände. Der K-Tipp fand vier Jahre später viele Insektizide (11/2004). Auch die deutsche Stiftung Warentest entdeckte im gleichen Jahr in vielen Produkten sowohl Antibiotika- als auch Pestizidrückstände.
Alle Honige halten Grenzwert für Mikroplastikteile ein
Laut den Herstellern hat das heutige gute Ergebnis vor allem mit internen Kontrollen zu tun. Konrad Schluep, Geschäftsführer bei Narimpex, dem Hersteller des Sommerblütenhonigs Nectaflor, hält fest: «Jeder eingehende Rohhonig wird auf Rückstände überprüft.»
Honig kann Kleinstteile aus Kunststoff enthalten. Denn Bienen können bei ihrer Sammeltätigkeit Kunststoffteile aufnehmen und in die Wabe tragen. saldo hat daher neben den Rückständen von Antibiotika und Insektiziden den Honig auch auf Mikroplastikteile untersuchen lassen. Die Europäische Honigkommission gibt einen Grenzwert von 0,1 Milligramm Plastikteilchen in 100 Gramm vor. Die vom Labor gefundenen Werte liegen alle deutlich unter dieser Grenze. Die deutsche Zeitschrift Ökotest hat ebenfalls Honig testen lassen (Ausgabe 11/2014). Neben den Pestiziden überprüfte sie, was für Gen-Pollen ein Honig enthielt. Im Langnese-Sommerblütenhonig (in der Schweiz bei Volg und Coop erhältlich, fanden die Laborexperten Pollen von gentechnisch veränderter Soja. Im gleichen Honig fand Ökotest Spuren des Insektizids Coumaphos. Auch saldo hat nach diesem Stoff gesucht, ihn aber in keiner Probe gefunden.
Tipps
- Honig gut verschlossen, kühl und dunkel lagern. Honig nimmt rasch Feuchtigkeit sowie Gerüche aus der Umgebung auf.
- Säuglinge bis zu einem Jahr sollten keinen Honig essen. Ihre Darmflora ist noch nicht ausgebildet, deshalb könnten Bakteriensporen aus dem Honig im Darm auskeimen.
- Honig als Zuckerersatz beim Backen: Die Flüssigkeitsmenge im Rezept senken. Honig süsst intensiver als Zucker.
- Leere Honiggläser gründlich ausspülen, bevor sie im Glascontainer landen. Honigreste im Glas können Bienen anlocken, die sich mit Krankheiten anstecken können.
So wurde getestet
Das Zofinger Labor Simec überprüfte im Auftrag von saldo 14 Markenhonige. Die Prüfkriterien im Detail:
- Wassergehalt: Den Wassergehalt massen die Experten mit einer sogenannten Refraktometrie. Dabei wird der Honig leicht erwärmt und in flüssigem Zustand auf ein Messgerät gegeben, das sodann den Wassergehalt anzeigt.
- Antibiotika: saldo hat die Honigproben auf die Antibiotika Sulfonamide, Streptomycin sowie Tetracycline testen lassen. Dazu wurde der Honig verflüssigt und mit einem Chromatografen auf die einzelnen Bestandteile untersucht. Fand das Gerät Rückstände, wurde die Probe noch einmal genauer analysiert.
- Insektizide: Auch bei der Insektiziduntersuchung wurde eine flüssige Probe des Honigs in eine Maschine gegeben. Gesucht wurde nach 140 Tier- und Pflanzenschutzmitteln.
- Mikroplastikteile: Das Labor hat den Honig für diesen Test erhitzt und danach filtriert.