Egal ob Ferienfilme und -fotos, eine Präsentation fürs Geschäft oder Musik: Mit den kleinen USB-Sticks lassen sich auch grosse Datenmengen einfach mitnehmen. Wichtigste Kriterien beim Kauf: Der Datenstift soll die Daten schnell übertragen, über genügend Speicherplatz verfügen und unterwegs nicht kaputtgehen.
Konkret: Die Daten sollten auch dann noch abrufbar sein, wenn der Stick mit einem strahlenden Handy im Hosensack steckte oder vom Regen nass wurde. Auch Hitze und Minustemperaturen dürfen keine Probleme verursachen.
saldo liess acht USB-Sticks des neusten Standards 3.0 und vier Modelle der älteren Version 2.0 von einem technischen Labor prüfen. Alle getesteten Sticks speichern maximal 32 Gigabyte Daten. Das reicht für rund zehn Spielfilme in guter Auflösung mit Stereoton.
Das Resultat: Alle getesteten Sticks erwiesen sich als robust. Temperaturen von plus 70 Grad bis minus 20 Grad Celsius waren kein Problem, genauso wenig ein Wasserbad oder Funktelefonstrahlen. Die gespeicherten Daten gingen nicht verloren. Auch eine Hochspannungsprüfung beeinträchtigte die Funktionen nicht.
USB-2.0-Sticks: Günstig, aber langsamer
Wer günstig und sicher Daten transportieren möchte und auf die Geschwindigkeit bei der Übertragung keinen Wert legt, kann zu den günstigsten USB-2.0- Sticks im Test greifen. Drei kosten weniger als 18 Franken. Lediglich beim Aufnehmen von hochauflösenden Filmen direkt ab TV zeigten die Modelle «Tone White» von Disk2go und «TF10» von TDK leichte Schwächen. Ansonsten taugen auch diese Sticks für sämtliche Alltagsaufgaben.
Grosse Unterschiede gab es beim Tempo fürs Speichern und Abspielen der Daten. Der «Cruzer Fit» von Sandisk war der schnellste USB-2.0-Stick im Test. Der «Express RC4» von Supertalent ist der schnellste bei den 3.0-Modellen. Vom «Cruzer Fit» liessen sich auf den Prüfcomputern grosse Dateien mit rund 5,6 Megabyte pro Sekunde auf den Stick laden. Mit dem «Express RC4» gelang dies mit 82,8 Megabyte pro Sekunde.
Das heisst: Einen Spielfilm mit zwei Gigabyte Daten könnte man in 24 Sekunden auf den «Express RC4»-Stick speichern. Mit dem «Cruzer Fit» dauert die gleiche Aufgabe sechs Minuten. Massiv ist allerdings auch der Preisunterschied. Das Modell «Express RC4» kostet über 70 Franken. Den «Cruzer Fit» gibts schon für knapp 25 Franken (siehe Tabelle).
Trotz der höchsten Übertragungsraten wurde der «Express RC4» von Supertalent nicht Testsieger. saldo wertete das Modell um 0,2 Noten ab, weil bei diesem Stick ein höheres Risiko für einen Datenverlust besteht. Dann nämlich, wenn der Stick vor dem Ausziehen nicht korrekt ausgeworfen wird. Der Grund: Der Stick ist nur deshalb so schnell, weil er Daten in einen Zwischenspeicher lädt. Unterbricht man den Vorgang abrupt, könnten Daten verloren gehen.
Beide Testsieger von Sandisk
Testsieger in beiden Kategorien ist ein Modell von Hersteller Sandisk. Der «Cruzer Extreme» kostet knapp 30 Franken, ist nur wenig langsamer als der «Supertalent»-Stick, aber sicherer. Auch wenn man den Stick einfach rauszieht, gehen keine Daten verloren.
Die meisten guten und sehr guten Speicher der Version 3.0 kosten zwischen 24 und 30 Franken. Sie sind alle deutlich schneller als die Sticks der Version USB 2.0. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Test bieten die Produkte «Snow Super Speed» von Philips, der «Jet Flash 700» von Transcend und der «Data Traveler» von Kingston.
Die meisten Hersteller äussern sich nicht zu den Testergebnissen. Alltron, der Schweizer Vertrieb von Kingston-Sticks, erklärt, dass die maximale Geschwindigkeit immer auch von der verwendeten Hardware und der Art der Dateien abhänge.
Nach Wasserkontakt trocknen lassen
Wichtig: Wird ein USB-Stick nass, darf man ihn nicht sofort an einen Computer anschliessen. Auch wenn der USB-Stick aussen trocken ist, kann sich im Innern noch Feuchtigkeit befinden. Fliesst Strom, kann es durch einen Kurzschluss zu Schäden an den Geräten kommen. Deshalb nach einem Wasserkontakt den USB-Stick immer sorgfältig und über eine längere Zeit an der Luft trocknen lassen.
Nicht immer kompatibel
USB-2.0- und -3.0-Sticks sehen fast gleich aus. USB 3.0 erkennt man am blauen Plastikplättchen im Stecker. Bei USB 2.0 ist diese Platte weiss. Die alte Version 2.0 soll einen Datenaustausch bis 60 Megabyte pro Sekunde ermöglichen. Mit USB 3.0 sollen Geschwindigkeiten bis maximal 500 MB/s möglich sein. In der Praxis werden diese Tempi jedoch nie erreicht.
Sticks, Kabel und andere Geräte mit USB-2.0-Schnittstellen können meist problemlos an einem Computer mit USB-3.0-Steckplätzen betrieben werden. Das Tempo des Datenaustausches passt sich dann einfach dem langsamsten Glied in der Kette an.
Umgekehrt gilt: USB-3.0-Sticks funktionieren problemlos an USB-2.0-Steckplätzen. Aber: USB-3.0-Geräte wie Telefone, Drucker oder Mäuse laufen nicht immer reibungslos an PCs mit USB 2.0.
Grund: Über die USB-Stecker fliesst auch Strom. Und USB 2.0 liefert weniger Strom als USB 3.0.
So wurde getestet
Die Experten des technischen Prüflabors Müller BBM in München (D) unterzogen die zwölf USB-Sticks elf technischen Prüfungen. Für den Test kamen zwei verschiedene Windows-Computer und ein Samsung-Fernseher zum Einsatz. Die Kriterien:
Robustheit
- Halten die Sticks Temperaturen von minus 20 Grad Celsius über 12 Stunden stand?
- Funktionieren die Sticks, wenn man sie 12 Stunden lang bei 70 Grad Celsius lagert?
Lesbarkeit
- Sind die Daten noch lesbar, wenn die Sticks eine halbe Stunde in 20 Grad warmem Wasser lagen?
- Funktionieren die Sticks noch tadellos, wenn man sie 4000 Volt Spannung aussetzt? Die Spannung wurde an dem von aussen zugänglichen Blechmantel angelegt.
- Zerstört ein Lautsprechermagnet die Daten auf den Sticks?
- Stört die Strahlung eines Funktelefons die Sticks im Betrieb?
Datenübertragung/Tempo
- Wie schnell lässt sich ein Set von kleinen und grossen Dateien sowie eine einzelne grosse Videodatei von einem Computer auf den Stick übertragen? Das Daten-set im Test war insgesamt 2,72 Gigabyte gross und bestand aus 3880 verschiedenen Dateien. Die grosse Einzeldatei im Test war 3,84 Gigabyte gross.
- Wie schnell kann man die Daten vom Stick auf den Computer speichern?
- Wie schnell sind die Produkte nach dem Einstecken einsatzbereit?
- Lassen sich hochauflösende Videos vom Stick ruckelfrei auf einem Fernseher abspielen?
- Kann man hochauflösende Filme ohne Probleme vom Fernseher auf einen USB-Stick aufzeichnen?