Wenige Kilometer ausserhalb Barcelonas beginnt die katalanische Vorküstenebene. Bei Wanderern und Mountainbikern steht die sanft hügelige, waldreiche Gegend hoch im Kurs – vor allem der Naturschutzpark Serralada Litoral. Die Landwirtschaft spielt heute kaum noch eine Rolle. Viele der «Mas» genannten Bauernhöfe aus grob behauenen Natursteinen sind dem Verfall preisgegeben. Einige wurden renoviert und dienen teilweise als Ferienwohnungen.
Auf einem solchen Gehöft auf dem Gebiet des Dorfes Santa Agnès de Malanyanes leben auch Pere Balada Batlles (40), seine Partnerin Irena Barburés i Morente (37) und Sohn Iu Baburés Balada (2). Das «Mas» gehört dem Vater von Pere. Zusammen haben sie es stilgerecht renoviert und einen Gemüsegarten mit Hühnern und Kaninchen angelegt. Pere ist Gärtner, Irena arbeitet in der Familienhilfe.
Finanzielle Situation
- Haushaltseinkommen: 4700 Franken brutto pro Monat
- Wohnkosten: 335 Franken pro Monat für die Nebenkosten
- Kranken- und Rentenversicherung: 505 Franken pro Monat
- Steuern: 9200 Franken pro Jahr
Sind Sie mit der Wohnsituation zufrieden?
Pere: Sehr. Wir wohnen gratis in einem Haus mit vier Zimmern mitten in der Natur. Wir leben sehr abgeschieden und bodenständig. Ab und zu bekommen wir Besuch von Schafherden – und nachts von Wildschweinen.
Was gibt es heute zum Abendessen?
Irena: Hamburger mit grünen Bohnen.
Wie sind Sie zu Ihren Berufen gekommen?
Pere: Ich wuchs auf einem Bauernhof auf, ich brauche die Natur um mich herum. Deshalb wurde ich Gärtner. Heute führe ich ein kleines Unternehmen mit zwei Angestellten.
Irena: Ich helfe gern Leuten in Not. Deshalb bin in der Familienhilfe tätig. Zurzeit lasse ich mich zur Grundschullehrerin ausbilden.
Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?
Irena: Rund 10 Minuten mit dem Auto.
Pere: Ich habe mein Arbeitsmaterial zu Hause und brauche mit dem Auto je nach Auftrag zwischen 5 und 30 Minuten.
Wie viele Stunden arbeiten Sie?
Irena: Ich arbeite Teilzeit, rund 26 Stunden pro Woche.
Pere: Manchmal komme ich auf bis zu 60 Stunden pro Woche, je nach Auftragslage.
Wo waren Sie zuletzt in den Ferien?
Irena: Wir machten Campingferien in Kantabrien an der nordspanischen Küste. Die grünen Landschaften und die atlantische Frische haben uns es uns sehr angetan.
Sparen Sie?
Pere: Ja. Wir sparen für den Ruhestand und für Reparaturen am Haus.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Irena: Ab und zu essen wir im Restaurant. Und wir kaufen gern Nahrungsmittel in guter Qualität.
Welches Thema beschäftigt Sie zurzeit?
Irena: Die happigen Energiekosten – vor allem die hohe Benzinpreise. Wir besuchen oft Verwandte und Freunde mit dem Auto, das geht ins Geld.