Athen ist das Herz Griechenlands. Der Akropolis-Hügel mit dem Parthenon-Tempel und andere Baudenkmäler der Antike prägen die Silhouette der Metropole, in der über drei Millionen Menschen wohnen.
Vivian Melas (41) und Jurgen Qirjaqi (43) lernten sich im Nationaltheater in Athen kennen. Vivian ist dort als Inspizientin für den technischen Ablauf von Theatervorstellungen zuständig. Jurgen war Balletttänzer. Heute sind sie verheiratet und haben zwei Kinder: Christina (9) und Thomas (11). Die Familie bewohnt eine Dreizimmerwohnung im Parterre eines älteren zweistöckigen Gebäudes mit einem kleinen Garten.
Jurgen, der in Albanien geboren wurde, kam in den 90er-Jahren nach Griechenland. Die Familie pflegt die Traditionen beider Länder. Die Kinder wachsen zweisprachig auf und sprechen Griechisch und Albanisch.
Finanzielle Situation
- Einkommen: 2415 Franken pro Monat
- Wohnkosten: Die Wohnung gehört Vivians Eltern. Die Nebenkosten betragen rund 220 Franken pro Monat.
- Krankenversicherung: Wird von Vivians Arbeitgeber bezahlt
- Steuern: 6700 Franken pro Jahr
Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?
Vivian: Ja, das Haus ist schön. Unsere Wohnung ist aber klein und hellhörig. Und der Strassenlärm ist gut zu hören, obwohl wir in einer Seitenstrasse wohnen.
Was gibt es heute zum Abendessen?
Jurgen: Heute Abend gibt es Fisch.
Wie lange arbeiten Sie pro Tag?
Vivian: Ich arbeite unregelmässig und fast immer abends. Nur montags habe ich frei.
Jurgen: Zurzeit habe ich wenige Jobs und kümmere mich vor allem um den Haushalt.
Wie lang ist Ihr Arbeitsweg?
Vivian: Ich brauche etwa 20 Minuten und benutze das Motorrad. So kann ich Staus umfahren.
Was bestimmte Ihre Berufswahl?
Jurgen: Mein Vater schickte mich an die staatliche Ballettschule in Tirana. Damals war ich sieben Jahre alt. Er war Elektriker und wollte mir eine gute Ausbildung ermöglichen.
Vivian: Ich kam dank einem Nebenjob zum Nationaltheater. Die Welt des Theaters weckte meine Faszination und ich beschloss, mich in diesem Bereich weiterzubilden.
Wie verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?
Vivian: Wir haben kein Geld für weite Reisen. Meine Grosseltern haben aber ein altes Haus auf einer der griechischen Inseln.
Sparen Sie Geld?
Jurgen: Wir können nichts zur Seite legen. Die Preise sind wegen des Ukraine-Kriegs stark gestiegen. Und die Steuern sind sehr hoch.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Jurgen: Unser Luxus sind einfache Dinge: Kochen, spazieren gehen und mit der Familie zusammen sein.
Was sind Ihre grössten Probleme?
Vivian: Als Kulturschaffende bekamen wir die negativen Folgen der Covid-Pandemie in aller Härte zu spüren. Der Staat unterstützte die Kultur in dieser schwierigen Zeit nicht.