Auf dem Smartphone ist der aktuelle Wetterbericht unterwegs stets abrufbar. Regnet es am Ziel, kann man die Reiseroute spontan anpassen. Dazu müsste man sich aber auf Prognosen der Apps verlassen können.
saldo wollte deshalb wissen, wie zuverlässig Smartphone-Apps das Wetter voraussagen. Im Test waren die Apps von Meteo Schweiz und SRF Meteo, dazu die deutsche Windfinder-App sowie drei beliebte US-Apps: die auf iPhones vorinstallierte Wetter-App, WeatherPro und den bei Android verbreiteten Weather Channel.
saldo verglich die Vorhersagen der Apps mit dem tatsächlichen Wetter, und zwar über einen Zeitraum von vier Wochen im September in Basel, Freiburg, Genf, Sion, Zürich, Altdorf, St. Gallen, Chur, Samedan und Lugano. Untersucht wurde die Treffsicherheit der Prognosen für den Folgetag und den 4. Tag – und zwar zu Bewölkung, Temperatur und Niederschlagsmenge. saldo wertete 22 000 Daten aus. Als Basis dienten die Messungen der Wetterstationen des Bundesamts für Meteorologie.
Resultat: Keine der Apps überzeugte restlos. Bei den Programmen von Meteo Schweiz und WeatherPro trafen die Prognosen am ehesten zu. Die Wetter-App von iPhone, Weather Channel und Windfinder erwiesen sich als nur begrenzt vertrauenswürdig.
Dabei zeigt sich: Apps, die das Wetter für jede Stunde der nächsten Tage anzeigen, sind nicht präziser als solche, die nur eine Prognose für den gesamten Tag machen. So landeten Windfinder und Weather Channel auf den letzten Plätzen. Beide behaupten, das Wetter für jede Stunde der nächsten 7 bis 10 Tage vorhersagen zu können. Die löbliche Ausnahme ist WeatherPro, das ebenfalls eine dreistündliche Prognose anbietet (gegen Aufpreis auch stündlich), und dennoch im Test gut abschnitt.
Symbole wie eine kleine Sonne, ein Regenwölkchen oder Tropfen fallen ins Auge, entsprechen aber oft kaum der Realität. Beim iPhone-App erwies sich jedes dritte Bewölkungssymbol als falsch. Wer sich wegen der App auf einen sonnigen Tag eingestellt hatte, wurde also oft mit Regen überrascht – und umgekehrt. Auch die Symbole bei Windfinder erwiesen sich mit einem Viertel Falschprognosen als wenig glaubwürdig.
Weniger Probleme machen die Temperaturangaben. Bei den Apps von SRF Meteo und Meteo Schweiz gab es bei der Prognose für den Folgetag keine einzige ungenügende Vorhersage.
Langzeitprognosen: Windfinder hat am meisten Mühe
Fehleranfällig ist dafür die Langzeitprognose. Manche Apps sagen das Wetter für zehn Tage oder mehr voraus. Im Test prüfte saldo nur bis zum 4. Tag. Doch auch hier scheiterte die Mehrheit der Apps. Lediglich Meteo Schweiz und WeatherPro erreichten bei der Langzeitprognose eine genügende Note.
Schlusslicht Windfinder kam bei beiden Prognosen auf mehr falsche als korrekte Vorhersagen. Dies liegt laut Windfinder-Sprecher Oliver König an der «komplexen Topographie» der Schweiz. Dies mache die Vorhersage schwierig. Während der saldo-Testphase sei das Vorhersagemodell von Windfinder geändert worden.