Viel war in den letzten Wochen in den Medien die Rede von der Rückkehr der Infla­tion. Es ist aber offen, ob es bald dazu ­kommen wird, wie stark ein Teuerungs­anstieg wäre und wie lange er dauern würde. Trotzdem stellt sich die Frage, was ein Zinsanstieg für die Sparer bedeuten würde. Hier die Antwort für die zwei größten Anlage­gebiete: Sparkonten und Obligationen.

Steigt die Teuerung, ziehen normaler­weise auch die Sparzinsen an – wenn auch mit einer gewissen Verzögerung. Aller Voraussicht nach würden sich die Banken noch mehr Zeit lassen als bisher, bis sie die Spar­zinsen anheben – mindestens so lange, wie die ­Nationalbank ihnen noch Negativzinsen abknöpft.

Schneller reagieren die Zinsen bei den Obligationen. Unternehmen und Staaten, die neue Papiere herausgeben, müssen diese dann mit höheren Zinscoupons ausstatten, damit sie gekauft werden. Dies hat auch Folgen für bereits laufende Obligationen. Da die «alten» Oblis zu einem tieferen Satz verzinst werden, sind Investoren nicht mehr bereit, sie zu den bisherigen Kursen zu kaufen. Folge: Die Kurse der alten Oblis fallen. Auch die Obli-Fonds, die zum grössten Teil in laufenden Papieren investiert sind, geben nach.

Wie viel? Auskunft darüber gibt die so­ge­nannte Duration. Beträgt sie zum Beispiel 7, heisst das: Bei einem Zinsanstieg von 1 Prozent sinkt der Kurs der ausstehenden Obligation oder des Fonds um 7 Prozent. Dabei gilt: Je länger die Restlaufzeit der Obligationen, umso höher der Kursverlust. Und umgekehrt. 

Die meisten Fonds geben die Duration in ihrem Faktenblatt an. Bei Einzeltiteln kann man auf der Website der Börse nachschauen (www.six-swiss-exchange.com/bonds) oder die Auskunft beim Bankberater einholen.