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17.06.2024
Kürzlich war ich in Italien in den Ferien. Da gingen die Wogen gerade hoch. Nicht wegen einer neuen Regierung, sondern wegen eines neuen Autos. Alfa Romeo hatte ein neues Modell vorgestellt. Nichts Besonderes. Ein bisschen klobig. So, wie neue Autos heutzutage halt sind.
Zu reden gab nicht das Auto an sich, sondern der Name: Milano. Und die Herkunft: Polen. Das rief die Regierung auf den Plan. Adolfo Urso, Minister für wirtschaftliche Entwicklung, sagte: «Der Name verletzt das Gesetz. Dieses schützt Produkte Made in Italy.»
In der Tat gibt es in Italien ein Gesetz, das «Italian Sounding» für Produkte, die nicht aus Italien stammen, verbietet. Ob Urso mit seiner Gesetzesinterpretation richtig lag, ist umstritten. Aber Alfa Romeo hatte rasch einen neuen Namen zur Hand: Junior. Kaum zu Hause, sah ich im Fernsehen einen Beitrag über die «Shrinkflation» in Frankreich. Gemeint ist, dass Hersteller weniger in ihre Packungen füllen, aber den Preis nicht senken. Häufig ist das bei Esswaren und Waschmitteln der Fall. Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire sagte: «Das ist keine neue Praxis. Aber sie breitet sich aus.» Und er fuhr fort: «Sie bekommen weniger, und Sie zahlen mehr. Das ist Betrug.» Gleichzeitig kündigte er ein neues Gesetz an. Hersteller müssen es in Frankreich künftig klar deklarieren, wenn sie weniger in eine Packung füllen.
In der Schweiz ist Bundesrat Guy Parmelin für Konsumentenfragen zuständig. Davor waren es Johann Schneider-Ammann und Doris Leuthard. Haben sie sich jemals so für uns eingesetzt? Ich kann mich nicht erinnern.
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