Mehr Schmerzen wegen Antidepressivum?
«Ich leide an Weichteilrheuma und habe Schmerzen. Seit ich Cipralex gegen Depressionen nehmen muss, haben sich die Schmerzen verschlimmert. Ist das Medikament der Grund?»
Das ist gut möglich. Eine häufige Nebenwirkung von Cipralex sind Gelenk- und Muskelschmerzen. Wenn es Ihnen psychisch so weit gut geht, können Sie die Dosis auf die Hälfte reduzieren. Bessern sich dadurch die Schmerzen, dann war Cipralex die Ursache.
Ist Basenpulver mit Kalzium bedenklich?
«Mein Mann nimmt Basenpulver, das unter anderem Kalzium enthält. Ich habe gelesen, dass Kalzium-Präparate das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen. Ist das Basenpulver bedenklich?»
Wahrscheinlich nicht. Solche Produkte enthalten oft nicht allzu viel Kalzium. Das erhöhte Herzinfarktrisiko zeigt sich erst bei grösseren Mengen von rund 1000 Milligramm Kalzium pro Tag, wie man es zum Beispiel bei der Behandlung von Osteoporose einsetzt. Auf der Packung des Basenpulvers können Sie nachlesen, wie viel Kalzium eine Tagesdosis enthält.
Benommen am Morgen wegen Lithium?
«Seit rund fünfzehn Jahren muss ich Lithium nehmen, weil ich manischdepressiv bin. In letzter Zeit habe ich morgens oft das Gefühl, nicht ganz klar im Kopf zu sein. Kommt das vom Lithium?»
Das ist möglich. Sie sollten bald zu Ihrem Arzt gehen, um das Blut kontrollieren zu lassen. Das muss man bei der Einnahme von Lithium regelmässig tun. Wenn zu viel Lithium im Blut ist, kann es zu einer Vergiftung kommen. Ein Warnzeichen dafür ist, wenn sich der Patient müde, schläfrig und benommen fühlt. Weitere Hinweise sind vermehrtes Wasserlassen, Übelkeit, Erbrechen oder Zittern.
Wie lange soll ich Fosavance nehmen?
«Seit sechs Jahren muss ich wegen Osteoporose das Medikament Fosavance nehmen. Wie lange soll ich damit weitermachen?»
Sie sollten es gar nicht mehr nehmen. Fosavance gehört zu den sogenannten Bisphosphonaten. Eine Therapie mit diesen Osteoporose-Mitteln sollte man nicht länger als drei bis fünf Jahre machen. Danach nützen sie nicht mehr viel. Lassen Sie nochmals Ihre Knochendichte messen. Falls nötig, kann Ihnen der Arzt ein anderes Medikament gegen brüchige Knochen verschreiben.
Warum spielt mein Blutdruck trotz Pillen verrückt?
«Ich nehme das Medikament Zanidip gegen hohen Blutdruck. Im Herbst schwankt der Blutdruck stark. Es ist schwierig, die richtige Dosis zu finden. Was ist der Grund?»
Im Herbst ist das Wetter oft wechselhaft, Luftdruck und Temperatur können stark schwanken. Das hat Einfluss darauf, ob sich die Blutgefässe ausdehnen oder zusammenziehen. Ihr Medikament Zanidip erweitert die Blutgefässe und senkt so den Blutdruck. Besser wäre für Sie vermutlich ein Medikament, das den Blutdruck anders senkt, zum Beispiel ein ACE-Hemmer oder ein Sartan. Besprechen Sie das mit Ihrem Hausarzt.
Medikamente können nicht nur heilen und lindern, oft haben sie auch Nebenwirkungen. Sind Sie unsicher, ob Ihr Medikament das richtige für Sie ist? Welches ist das beste Mittel gegen Ihre Beschwerden? Gibt es Alternativen? Sind verschiedene Medikamente miteinander gut verträglich?
Am Beratungstelefon können Leserinnen und Leser Fragen zu Medikamenten und Therapien stellen – jeden Monat an zwei Tagen.
Beratungszeiten:
- Montag, 10. November, 9 bis 13 Uhr
- Dienstag, 11. November, 15 bis 19 Uhr
Bitte nehmen Sie alle Medikamente, die Sie verwenden, mit ans Telefon. So können die Ärztinnen Sie besser beraten.