Die Kosten einer Geldanlage reduzieren die Rendite. Bei einem Fonds zum Beispiel fallen jährlich Betriebskosten, Depotbankgebühren und Verwaltungsgebühren an. Denn Fonds können Aktien, Obligationen, Liegenschaften etc. enthalten. Fondsmanager besorgen die Verwaltung dieser Aktiven. Das kostet Geld. Die Höhe der Ausgaben sollte aus der sogenannten Gesamtkostenquote eines Fonds ersichtlich sein. Auf Englisch: Total Expense Ratio (TER). Diese wird in Prozent des Fondsvermögens ausgedrückt. Für Anleger ist die Höhe der TER ein guter Anhaltspunkt, um Fondskosten zu vergleichen. Sie ist im Faktenblatt eines Fonds angegeben.
Aber Achtung: Auf die TER alleine sollte man sich nicht verlassen. Denn in dieser Quote sind nicht alle Kosten enthalten. Es fehlen zum Beispiel die Transaktionskosten. Diese fallen an, wenn ein Fonds Wertpapiere kauft oder verkauft. Und beim Kauf und Verkauf von Immobilien können Maklerkosten entstehen. Nicht Teil der TER sind auch erfolgsabhängige Gebühren, sogenannte «Performance Fees».
Das sind noch nicht alle Zusatzausgaben zur TER. Handelt die Fondsleitung zusätzlich mit Fremdwährungen, etwa um Anleger vor Währungsverlusten zu schützen, verursacht dies ebenfalls Kosten, die nicht aus der TER ersichtlich sind. Solche währungsgesicherten Fonds sind oft mit einem H oder dem englischen Wort «hedged» gekennzeichnet. Zum Beispiel der börsengehandelte Fonds (ETF) UBS ETF Gold hedged (Valor 10602712). Er gehört mit einer TER von 0,23 Prozent zu den günstigsten Gold-ETFs. Ebenfalls eine TER von 0,23 Prozent weist der Gold-ETF der UBS ohne Dollar-Absicherung auf (Valor 10602719). Gold wird in US-Dollars gehandelt. Schweizer Anleger, die einen Gold-ETF halten, können sich gegen einen sinkenden Dollar-Kurs absichern.
Auch die Handelsspanne beeinflusst die Renditen
Seit der Ausgabe des abgesicherten ETFs im Dezember 2009 verlor der Fonds über vier Prozent seines Werts. Anleger mit dem ETF ohne Absicherung fuhren besser – obwohl der Dollar im selben Zeitraum gegenüber dem Schweizer Franken 7 Prozent an Wert verlor. Der Wert des Fonds ohne Absicherung legte um knapp 6 Prozent zu. Das zeigt: Die Absicherung kostete mehr, als sie einbrachte.
Neben der TER und den versteckten Kosten beeinflusst auch die Handelsspanne die Rendite. Das ist die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis (englisch «spread»).
Beispiel: Der Indexfonds von iShares (Valor 23793565) bildet den Swiss Performance Index (SPI) ab. Darin sind über 200 Schweizer Aktien enthalten. Wer Fondsanteile kauft, zahlt 0,06 Prozent mehr, als er beim Verkauf der Anteile erhalten würde. Diese Differenz streicht der Händler ein. Beim entsprechenden Fonds der Commerzbank (Valor 12603146) liegt die Handelsspanne bei 0,21 Prozent.
Dazu kommt: Die TER des SPI-Fonds der Commerzbank ist mit 0,4 Prozent vier Mal höher als jene von iShares mit 0,1 Prozent. Zusammen mit der Handelsspanne betragen die gesamten Kosten also 0,61 Prozent des investierten Betrags – bei iShares sind es nur 0,16 Prozent.
Die Grösse eines Fonds steht im Faktenblatt Weshalb sind die Unterschiede derart gross? Der Handel mit ETFs ist ein Volumengeschäft. Das bedeutet: Ist das Vermögen eines Fonds klein, verlangen die Fondsherausgeber prozentual höhere Gebühren, um auf ihre Kosten zu kommen. Konkret: Das Vermögen des Commerzbank-Fonds beträgt 8 Millionen Franken. Bei -iShares sind es 1,2 Milliarden Franken. Die Gebühreneinnahmen von 0,1 Prozent des Fondsverwalters Black Rock entsprechen 1,2 Millionen Franken. Bei der Commerzbank betragen die Gebühreneinnahmen 0,4 Prozent oder 32 000 Franken. Je grösser also ein ETF, desto tiefer sind die Fonds-kosten für den Anleger. Das Fondsvermögen steht auf dem Faktenblatt (
saldo 10/2018).