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Kaffeesatzlesende Korrespondenten, wacklige Skype-Interviews, unbeantwortete Fragen: Wie schwer sich das Schweizer Fernsehen mit der Corona-Berichterstattung tut, liess sich in den vergangenen Wochen Abend für Abend bei den Nachrichtensendungen mitverfolgen.
Es macht die Sache nicht einfacher, dass für Fernsehleute eine Geschichte nur dann eine Geschichte ist, wenn es Bilder dazu gibt – auch wenn die gern wiederholt werden. So etwa die Aufnahme eines extravaganten Basler Gebäudes, das die Existenznot von Beizern, Coiffeuren und anderen Kleingewerblern illustrieren sollte: Hinter der Fassade logiert eine der nobelsten Boutiquen der Stadt. Vergeben und vergessen.
Ebenfalls verziehen sei Florian Inhauser. Nach etwas Beisshemmung zu Beginn der Krise frönte der «Tagesschau»-Sunnyboy bald wieder seiner Lust an flotten Sprüchen – etwa zum ausgebliebenen Gotthard-Osterstau: «Da muss etwas in der Luft sein. Ein Virus.»
Weniger verzeihlich aber ist, wie SRF in der Coronakrise zur Verlautbarungsplattform mutierte, auf der Bundesräte, Virologen und andere Experten meist unwidersprochen ihre Durchhalteparolen durchgeben. Ob Versammlungs- und Gewerbeverbote oder die Pläne zur Handyüberwachung: All diese Eingriffe in die Grundrechte werden kaum je hinterfragt. Wachsame Distanz wäre für Journalisten in Zeiten des Ausnahmezustandes das Gebot der Stunde. Doch statt kritischer Fragen zur Begründung und Verhältnismässigkeit der Notstandsverordnungen gibts praktisch nur Hofberichterstattung.
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