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Die Entwicklungshilfeorganisation Helvetas hat vor kurzem Bettelbriefe verschickt. Wer 50 Franken spende, finanziere einem Jugendlichen in Äthiopien die Schulbücher. Für 70 Franken bekomme jemand eine Nähmaschine und für 100 Franken einen Ausbildungskurs. Dem Brief liegt ein kleines Sackmesser bei – mit ausklappbarer Klinge, Schere, Feile und Zahnstocher.
Was hat das Sackmesser mit Äthiopiern zu tun? Nichts. Es soll nur ein schlechtes Gewissen machen, um die Empfänger zum Spenden zu bewegen. Klappt das? Helvetas behauptet, dass Spendenaufrufe mit kleinen Geschenken doppelt so viele Spendengelder einbringen.
Ich finde: Das Geschenk hätte sich Helvetas sparen können – und das Geld besser direkt investiert. Zum Beispiel in die Ausbildung junger Äthiopier. Immerhin: Helvetas sagt, man verzichte künftig darauf, Gegenstände mit Plastik beizulegen.
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Der Sinn von Geschenken in Spendeaufrufen
Was nötig ist und was nicht – eine grosse Frage. Nicht ungern würde Helvetas sich solche Geschenke sparen. Doch dann könnten wir weniger Menschen unterstützen. Und unser oberstes Ziel ist es, möglichst vielen Menschen im globalen Süden eine Perspektive in ihrer Heimat zu verschaffen. Konkret tun wir dies zum Beispiel, indem wir sie mit Kursen unterstützen, so dass sie einen Beruf und ein festes Einkommen finden. Und das funktioniert – auch dank solidarischen Spenden von Schweizerinnen und Schweizern, die beispielsweise nach Mailings mit kleinen, nützlichen Gegenständen wie dem Mini-Sackmesser eingegangen sind.