Entlang der Etsch von Schlanders im Südtirol bis an den Gardasee. Und von Berlin durch die glitzernde Seenlandschaft Mecklenburgs oder an der Küste Seelands Richtung Kopenhagen: Das Angebot an Veloferien ist mittlerweile gross, ein Preisvergleich allerdings schwierig. Die grossen Reiseveranstalter verkaufen zwar nur Pakete von lokalen Anbietern, sie erschweren aber den direkten Vergleich im Internet. Etwa, indem die Radtouren um eine Nacht verkürzt oder verlängert werden. Oder durch Variation des Etappenstarts, des Ziels oder der Übernachtungsorte.
saldo hat fünf beliebte Routen ausgewählt und die Preise bei fünf Veranstaltern verglichen: Mit Baumeler, Eurotrek und Via-Verde-Reisen drei aus der Schweiz sowie Radreisen.at aus Österreich und Ebuchen.com aus Deutschland. In allen Fällen waren die Touren und die lokalen Anbieter gleich. Die Preise enthalten die Unterkunft für zwei Personen meistens in Mittelklasse-, teils in Erstklasshotels, inklusive Frühstück. Immer inbegriffen sind der Gepäcktransport von Etappe zu Etappe, Velomiete und Pannenservice. Alle Destinationen sind mit Ausnahme Schottlands mit dem Zug gut erreichbar. Hin- und Rückreise müssen in der Regel separat gebucht werden. Ein Spezialfall ist Via-Verde-Reisen: Beim Reisebüro des VCS ist die An- und Rückreise mit dem Zug immer fester Bestandteil der Buchung.
Grösste Preisdifferenz beim Donauveloweg Passau–Wien
Das Resultat des Preisvergleichs: Die Unterschiede können bis zu einigen Hundert Franken betragen. Am grössten ist die Differenz bei der achttägigen Tour «Donauradweg von Passau bis Wien»: Eurotrek.ch verlangt dafür 1908 Franken, Ebuchen.com lediglich 1075 Franken.
Ebenfalls gross ist der Unterschied bei der siebentägigen Velotour «Etschradweg–Gardasee». Wieder ist Eurotrek mit 2156 Franken am teuersten und kostet damit ohne Zugfahrt noch mehr als die Variante von Via-Verde-Reisen (2040 Franken inklusive Zugfahrt). Preisbrecher ist einmal mehr Ebuchen mit 1501 Franken. Der deutsche Veranstalter aus Nordrhein-Westfalen ist durchwegs am günstigsten, an zweiter Stelle folgt das Reisebüro aus Wien.
Einziger Nachteil der ausländischen Reisebüros: Wer Wert darauf legt, dass die An – und Rückreise ebenfalls vom Veranstalter gebucht wird, muss sich an Baumeler oder Via-Verde-Reisen wenden. Inklusive Zug kosten die Angebote von Baumeler und Via-Verde-Reisen praktisch gleich viel.
Wer jedoch die Bahnreise selbst bucht, kann teils sehr viel Geld sparen. Beispiel: Für die Strecken Zürich–Berlin und Kopenhagen–Zürich verlangt Baumeler 860 Franken (zwei Erwachsene mit Halbtax). Selbstbucher konnten letzte Woche die gleichen Billetts für 243 Franken kaufen. Oder: Zürich–Passau respektive Wien–Zürich kosten bei Baumeler 520 Franken, direkt bei der Bahn sind es nur 182 Franken. Baumeler begründet die Preisunterschiede damit, man habe keinen Zugriff auf die Sparbillette.
Selbstbucher: Hotel früh reservieren
Wer individuell Hotels bucht, kann zwar oft ein paar Franken sparen. Erfahrungen von saldo auf dem Donauradweg zeigen aber, dass die Hotels in der Hochsaison manchmal ausgebucht sind. Dann müssen mühsam Alternativen teils abseits der Route gesucht werden. Auch die Mitnahme des eigenen Velos hat seine Tücken. Velos kann man nicht in allen ausländischen Schnellzügen transportieren. Regionalzüge sind ein schlechter Ersatz: Die Reise dauert deutlich länger und ist mit häufigem Umsteigen verbunden. Fazit: Organisierte Veloferien lohnen sich.