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Weltweit haben Staaten die Überwachung ihrer Bürger massiv ausgebaut. Offiziell wollen sie damit Terror, Kriminalität und neustens die Verbreitung von Viren bekämpfen. Doch für die Regierungen sind sie auch ein effizientes Mittel, um Andersdenkende zu verfolgen. Für die Hersteller solcher Technologien ist der Trend zur Überwachung ein gutes Geschäft. Die Arte-Dokumentation «Überwacht: Sieben Milliarden im Visier» zeigt, wie Staaten nach und nach ihre Überwachungstechnik aufrüsten.
Zum Beispiel Frankreich. 2016 steuerte ein Terrorist in Nizza einen Lastwagen in eine Menschenmenge. Über 80 Personen starben. Danach beschloss die Stadtverwaltung den grossflächigen Einsatz von Gesichtserkennungstechniken. Heute scannt ein Computerprogramm die Gesichter aller Passanten und vergleicht sie mit einer Datenbank. Dank dieser Videoüberwachung können gesuchte Personen rasch entdeckt werden. In Israel ist diese Technik längst verbreitet – und ein Riesengeschäft für den Softwarehersteller Anyvision, der die Anlagen liefert.
Kritiker warnen, dass Ängste in der Bevölkerung gezielt geschürt würden, damit das Überwachungsgeschäft floriert. Ihre Sorge: Nicht nur Kriminelle, sondern alle Bürger werden durch die Gesichtserkennung registriert. Frankreich baut zu diesem Zweck eine zentrale biometrische Datenbank auf. Doch bei Menschen mit dunkler Hautfarbe ist das System sehr ungenau. So passiert es schnell, dass Dunkelhäutige verwechselt und verhaftet werden.
Beklemmend ist die Überwachung in der chinesischen Provinz Xinjiang. Sobald Angehörige der ethnischen Minderheit der Uiguren in einem Taxi oder in einem Einkaufsladen etwas Falsches sagen, wird das registriert. Sie werden polizeilich verfolgt und landen in Umerziehungslagern. Zu sehen ist der eindrückliche Film unter saldo.ch/ueberwachung.
«Überwacht: Sieben Milliarden im Visier.» Film von Silvain Louvet. 89 Min., Arte 2019
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