Trinkwasserproben: Fünf Orte im roten Bereich
saldo-Leser haben in einer Leseraktion 333 Trinkwasserproben ins Labor geschickt. Resultat: Sechs von sieben Proben zeigten tiefe Werte. Aber es gab auch Ausreisser nach oben.
Inhalt
- Messergebnisse von 333 Wasserbroben
saldo 20/2011
02.12.2011
Letzte Aktualisierung:
31.10.2013
Sabine Rindlisbacher
Eine Auswertung der saldo-Leseraktion zur Qualität des Trinkwassers zeigt: Jedes neunte Schweizer Leitungswasser weist erhöhte Arsenwerte auf und in jedem sechzehnten Wasser hat es erhöhte Uranwerte. Diese Auswertung beruht auf insgesamt 333 Proben aus 22 Kantonen, die von saldo-Lesern ins Labor geschickt und dort untersucht wurden.
Auffallend dabei: Besonders hohe Uran- und Arsenwerte stellte das Labor vor allem in den Proben aus den Bergkantonen Walli...
Eine Auswertung der saldo-Leseraktion zur Qualität des Trinkwassers zeigt: Jedes neunte Schweizer Leitungswasser weist erhöhte Arsenwerte auf und in jedem sechzehnten Wasser hat es erhöhte Uranwerte. Diese Auswertung beruht auf insgesamt 333 Proben aus 22 Kantonen, die von saldo-Lesern ins Labor geschickt und dort untersucht wurden.
Auffallend dabei: Besonders hohe Uran- und Arsenwerte stellte das Labor vor allem in den Proben aus den Bergkantonen Wallis, Graubünden und Tessin fest. Der Grund: Leitungswasser aus Bergkantonen enthält häufig mehr Uran und Arsen, da es länger durch uran- und arsenhaltiges Gestein wie Granit fliesst als Leitungswasser im Flachland.
So enthält die Probe aus dem bündnerischen Rueun 17,2 Mikrogramm Uran pro Liter. Es folgen die Gemeinden Grächen VS mit 13,9 Mikrogramm, Andermatt UR mit 8,95 Mikrogramm und Trun GR mit 8,49 Mikrogramm Uran je Liter Wasser.
Je nach Quelle in gleicher Gemeinde andere Werte
Den höchsten Arsenwert erreichte überraschend eine Probe aus Burgdorf BE (18,1 Mikrogramm pro Liter). In der saldo-Stichprobe vom Sommer (14/11) schnitt die Probe aus Burgdorf hingegen gut ab. Je nach Quelle kann das Leitungswasser innerhalb derselben Ortschaft mehr oder weniger Uran und Arsen enthalten.
Insgesamt zeigten die Ergebnisse des Labors bei sechs von sieben eingeschickten Proben nur geringe Uran- und Arsenwerte. 40 der 333 Proben können noch als akzeptabel bezeichnet werden. Sie enthielten weniger als 2 Mikrogramm Uran und auch weniger als 1 Mikrogramm Arsen pro Liter.
15 Proben wiesen zwischen 2 und 5 Mikrogramm Uran pro Liter auf. Das wäre in Deutschland schon zu viel für die Zubereitung von Säuglingsnahrung. Zwischen 1 und 10 Mikrogramm Arsen pro Liter fand das Labor in total 34 Proben. Auch dieses Leitungswasser taxiert saldo noch als hinnehmbar. 9 Proben hatten sowohl beim Uran als auch beim Arsen akzeptable Werte.
Deutlich tiefere Grenzwerte in der EU und in Deutschland
In Deutschland darf seit November nur noch Wasser mit weniger als 10 Mikrogramm Uran pro Liter aus dem Hahnen fliessen. In der Schweiz fehlt ein Grenzwert. Auch ist in der EU Trinkwasser mit mehr als 10 Mikrogramm Arsen pro Liter verboten – in der Schweiz sind 50 Mikrogramm zulässig. Das Bundesamt für Gesundheit sagt, es überprüfe die aktuelle Regelung in der Schweiz.
Sowohl Uran als auch Arsen sind giftige Metalle, die natürlicherweise im Gestein vorkommen. Durch das Grundwasser werden sie herausgelöst und gelangen so ins Trinkwasser. Uran sammelt sich im Körper an und kann Nieren, Lunge, Leber sowie Knochenmark schädigen. Eine dauerhafte Einnahme von Arsen kann zu Gesundheitsschäden und Krebs führen.
Dokumentation
Eine Liste mit sämtlichen Messergebnissen der insgesamt 333 Wasserproben aus 22 Kantonen finden Sie anschliessend an den Artikel unter > weitere Infos.
2006 liessen über 600 Gesundheitstipp-Leser ihr Trinkwasser auf Uran testen. Hier geht's zu den Ergebnissen.