Der Abschluss einer Versicherung, die im Todesfall ein Kapital an Hinterbliebene auszahlt, ist nur in bestimmten Situationen sinnvoll. Alleinstehende ohne Unterstützungspflicht zum Beispiel brauchen keine solche Deckung. Denn wenn sie sterben, hat niemand finanzielle Nachteile. Bei Familien sichern die Leistungen der AHV und der Pensionskasse eines Verstorbenen die Hinterbliebenen häufig gut ab.
Es gibt aber Fälle, in denen man den Abschluss einer Todesfallversicherung erwägen sollte. Eigenheimbesitzer mit einer hohen Hypothek zum Beispiel können sich überlegen, das Todesfallrisiko zu versichern. Denn stirbt ein Partner, ist es für den überlebenden oft schwierig, das Eigenheim allein weiter zu finanzieren. Auch für Ledige im Konkubinat kann eine Todesfallversicherung sinnvoll sein, falls der eine Partner vom anderen finanziell abhängig ist. Denn sozialversicherungsrechtlich sind Konkubinatspartner viel schlechter gestellt als Verheiratete.
Männeraufschlag beträgt bis zu 6000 Franken über die Laufzeit
Bei der Wahl der Versicherung sollte man unbedingt mehrere Offerten einholen und die Prämien vergleichen. Denn diese variieren stark, wie der saldo-Vergleich zeigt. Ein 45-jähriger Mann, der für 20 Jahre bis zur Pensionierung eine Todesfallsumme von 300 000 Franken versichern will, zahlt bei der Swiss Life fast 1318 Franken Prämien pro Jahr, bei der Mobiliar hingegen 1015 Franken (siehe Tabelle im PDF). Das sind pro Jahr rund 300 Franken weniger und für die ganze Laufzeit rund 6000 Franken Differenz. Damit ist Swiss Life für Männer im Vergleich am teuersten, die Mobiliar am günstigsten.
Das gleiche Bild zeigt sich, wenn die Versicherung schon mit 35 Jahren abgeschlossen wird und 30 Jahre lang läuft. Dann liegt die Prämiendifferenz pro Jahr bei rund 200 Franken, was auf die ganze Laufzeit auch wieder ein Sparpotenzial von rund 6000 Franken ergibt.
Frauen bezahlen bei der Allianz am meisten. Die Jahresprämie beträgt bei Abschluss mit 45 Jahren und einer Laufzeit von 20 Jahren 970 Franken. Bei der Mobiliar beläuft sich die Rechnung nur auf 757 Franken. Versichert sich eine Frau im Alter von 35 Jahren für eine Laufzeit von 30 Jahren, ist die Generali am günstigsten: Gegenüber 777 Franken bei der Allianz zahlt sie hier nur 596 Franken.
Männer: Höhere Prämien wegen höherem Sterberisiko
Alle Versicherungen verlangen von Männern und Frauen unterschiedliche Prämien. Männer zahlen deutlich mehr – im Durchschnitt sind es fast 40 Prozent. Besonders gross ist die Diskrepanz bei der Basler Versicherung: Mit 1218 Franken ist die Versicherung für einen Mann rund 409 Franken teurer als für eine Frau.
Die Basler Versicherung begründet den grossen Unterschied mit dem höheren Sterblichkeitsrisiko der Männer: «Die Risikoprämie basiert auf den eingerechneten Sterbewahrscheinlichkeiten, die bei Männern im gewählten Vertragsintervall typischerweise höher sind als bei Frauen.» Laut dem Bundesamt für Statistik sterben 7,4 Prozent der 45-jährigen Männer vor Erreichen des 65. Altersjahrs. Bei den Frauen sind es hingegen nur 4,5 Prozent.
Tipp: Sparen kann man bei Todesfallversicherungen, wenn man sie nur für so lange abschliesst, wie man sie benötigt. Oder man wählt ein jährlich abnehmendes Todesfallkapital, falls die Unterhaltspflichten sinken oder die Hypothek des Hauses Jahr für Jahr amortisiert und somit kleiner wird.