Die Klangqualität von Fernsehgeräten lässt oft zu wünschen übrig: Das zeigen saldo-Tests regelmässig, zuletzt im April dieses Jahres (saldo 6/2024). Wer den Sound verbessern möchte, kann den TV mit einer externen Soundbar ergänzen. Diese langen, dünnen Lautsprecher liegen in der Regel quer vor dem Fernseher.
Vier der fünf guten Soundbars stammen aus Südkorea
saldo testete mit der internationalen Konsumentenorganisation ICRT bei 18 Lautsprechern die Tonqualität, die Handhabung und den Stromverbrauch. Die Experten im Labor vergaben gute Noten, wenn Klänge möglichst originalgetreu abgespielt wurden. Sie achteten dabei auch auf das Klangbild, also auf Höhen und Tiefen. Denn hier zeigen TV-Lautsprecher oft Schwächen.
Besonders wichtig ist eine natürliche Tonwiedergabe für Liebhaber von klassischer Musik. Resultat: Nur bei fünf Soundbars war der Klang so natürlich und detailgetreu, dass es dafür eine gute Gesamtnote gab. Vier dieser fünf Geräte stammen von den südkoreanischen Herstellern LG und Samsung. Testsieger ist das Modell «DS95TR» von LG. Bei diesem Lautsprecher lobten die Tester den «natürlichen Klang» und den «gut integrierten Bass». Ausserdem war der Ton selbst bei maximaler Lautstärke nicht verzerrt.
Mit einem Preis von fast 1100 Franken war das LG-Modell das zweitteuerste Gerät im Test. Zum Vergleich: Die ebenfalls gute Soundbar «Flexus Core 200» von Klipsch kostete nur 499 Franken. Ihr Ton war ausgewogen und detailreich, klang aber etwas dumpfer als jener des Testsiegers. Das Klipsch-Modell war das einzige gute Gerät ohne separate Bassbox. Im Gegensatz zu vielen Modellen kann man es zudem nicht ins eigene WLAN-Netz einbinden.
Das wirkt sich auf den Stromverbrauch aus: Die Klipsch-Soundbar verbrauchte im Standby-Modus nur 0,5 Watt Strom, im Betrieb waren es rund 8 Watt. Zum Vergleich: Im Durchschnitt benötigten die getesteten Soundbars im Standby-Modus rund 1,7 Watt Strom und im Betrieb 12 Watt.
Philips: Sparsam beim Strom, mangelhaft beim Klang
Als besonders sparsam erwiesen sich im Test zwei Soundbars des niederländischen Herstellers Philips. So verbrauchten die Modelle «TAB6309/10» und «TAB5108» nur 0,3 Watt im Standby-Modus und knapp 6 Watt im Betrieb. Allerdings konnten die Laborexperten dem Klang der zwei Lautsprecher nicht viel abgewinnen. Beim Abspielen von Musik fehlte bei beiden Geräten der Bass, und bei höheren Tönen wirkte der Klang «abgehackt».
Beim Modell «TAB5108» bemängelte das Labor zudem, dass die Lautstärke manchmal sprunghaft anstieg oder sank. Der Ton dieser Philips-Soundbar war so schlecht, dass sie trotz geringem Stromverbrauch gesamthaft ungenügend abschnitt.
Die Modelle von LG, Bose, TCL, Denon sowie die Samsung-Geräte «HW-Q930D», HW-S810D» und «HWS61D» verfügen über eingebaute Mikrofone. So lassen sich die Boxen über Sprachbefehle steuern. Das ist zwar bequem, aber heikel. Denn über das Mikrofon können die Benutzer abgehört werden.
Tipp: Eingebaute Mikrofone bei Lautsprechern mit Internetzugang ausschalten. Das lässt sich in der Regel über die Funktion «Einstellung» in der dazugehörigen Handy-App einrichten.
So wurde getestet
saldo testet mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT) regelmässig die neusten Lautsprecher. ICRT ist ein Verbund von 37 Konsumentenschutzorganisationen in Europa, in den USA, Australien und Asien. Dieses Mal wurden 18 Soundbars getestet. Ein Fachlabor prüfte folgende Punkte:
- Klangqualität: Alle Geräte wurden nach Herstellerangaben aufgebaut, eingestellt und angeschlossen. Fünf Fachleute beurteilten den Ton bei Filmszenen, klassischer Musik, Jazz und Wortsendungen. Zudem prüften sie die Möglichkeiten der Klangoptimierung und massen, wie sich der Schall im Raum ausbreitet.
- Handhabung: Ein Experte und zwei geschulte Benutzer beurteilten, wie einfach sich die Geräte in Betrieb nehmen liessen. Und sie bewerteten, wie gut die Steuerung am Gerät selbst und via SmartphoneApp funktionierte. Zudem prüften sie die Startdauer beim Einschalten sowie die Ablesbarkeit und die Informationstiefe der Anzeigen am Gerät.
- Stromverbrauch: Die Experten massen den Stromverbrauch bei der Wiedergabe sowie im Standby-Modus. Waren zusätzlich Bassboxen und Stereoboxen im Lieferumfang enthalten, wurde der Stromverbrauch aller Komponenten gemessen.