Feuchtigkeit hält die Haut geschmeidig. Wer seine Füsse mehrmals pro Woche eincremt, hat weniger Hornhaut und weniger rissige Haut. Dafür gibt es viele spezielle Cremes. saldo hat die meistverkauften Produkte ins Labor geschickt.
20 Testpersonen pro Produkt prüften, wie gut die Cremes die Haut befeuchten. Zudem wurde im Labor nach allergenen Duftstoffen gesucht (siehe Unten «So wurde getestet»). Gemessen wurde jeweils die unbehandelte Haut und die Feuchtigkeit der eingecremten Stellen nach zwei und nach sechs Stunden. Ein gutes Produkt sollte auch über längere Zeit Feuchtigkeit spenden. Denn kaum jemand salbt seine Füsse pro Tag mehrmals ein.
Resultat: Bei den Feuchtigkeitsmessungen zeigten sich grosse Unterschiede. «Neutrogena», «Scholl» und «Pedic Care Intensivpflege» befeuchteten die Haut der Testpersonen deutlich besser als der Rest. Sie erreichten die Gesamtnote sehr gut. Nach zwei Stunden war die Haut noch rund 40 Prozent feuchter als ohne Creme, nach sechs Stunden 30 Prozent. Bei den meisten anderen Cremes lag der entsprechende Wert nach zwei Stunden unter 30 Prozent und nach sechs Stunden bei nur noch knapp 20 Prozent.
Fünf Cremes mit allergenen Duftstoffen
Allergene Duftstoffe über der deklarationspflichtigen Menge von 10 Milligramm pro Kilogramm fand das Labor kaum. Einzige Ausnahme war die Kneipp-Fusscreme. Der Hersteller schreibt, dass er die Charge aufgrund der Testergebnisse nochmals analysieren werde. Coop weist darauf hin, dass die Duftstoffe im Naturalineprodukt nur ein niedgriges Allergiepotenzial hätten. Im Übrigen würden alle drei Cremes, die nur «genügend» waren, demnächst mit neuer Rezeptur und besserer Befeuchtungsleistung an die Läden ausgeliefert. Lidl zeigt sich über das Ergebnis erstaunt. Regelmässige Anwendung verbessere die Hautfeuchtigkeit deutlich. Dies hätten interne Tests und Studien der Hersteller gezeigt.
Die besten Fusscremes im Test sind teuer. Die in Indien produzierte Scholl-Creme kostet pro 100 Milliliter Fr. 13.27. Der gleich gute Feuchtigkeitsspender von Neutrogena – hergestellt in Frankreich – ist mit Fr. 9.95 etwas günstiger. Die in der Schweiz produzierte «Pedic Care Intensivpflege» aus der Migros kostet Fr. 8.70. Die «Beauté Suisse Fusscreme» aus der Landi kostet etwa halb so viel wie die drei teuren Produkte. Sie erreicht die Gesamtnote 5,3. Noch günstiger sind die Cremes von Lidl und Aldi. Sie sind insgesamt ebenfalls gut, befeuchten aber deutlich weniger intensiv.
«K-Tipp» und saldo testen regelmässig Cremes. 2015 waren es Bodylotions («K-Tipp» 20/2015) und Allzweckcremes («K-Tipp» 12/2015), letztes Jahr Handcremes (saldo 18/2015). Die meisten dieser Produkte sind deutlich günstiger als Fusscremes. Allzweck-Hautcremes und Bodylotions kosten oft weniger als 1 Franken pro 100 Milliliter.
Auch Handcremes pflegen die Füsse
Kann man deshalb für die Füsse statt der teuren Fusscremes auch andere Feuchtigkeitssalben verwenden? Ohne weiteres. Hautcremes sind ähnlich wie Fusscremes zusammengesetzt. Die meisten Cremes befeuchten bis zu 2 Stunden gut, dann nimmt die Leistung ab. Dünne, empfindliche Haut, etwa rund um Augen und Lippen, ist anfälliger auf hautreizende Stoffe. Fürs Gesicht sollte man keine parfümierten Handcremes benützen. Ob man eine Creme gut verträgt, kann man leicht überprüfen: einfach das Produkt auf dem Unterarm auftragen. Zeigen sich nach mehreren Stunden keine Hautveränderungen, kann man die Creme problemlos verwenden.
So wurde getestet
Im Auftrag von saldo haben die Kosmetik-Spezialisten vom SGS Institut Fresenius im österreichischen Wörgl zwölf Fuss-Cremes getestet.
Hautbefeuchtung: Pro Testprodukt kamen 20 Probanden ins Labor und akklimatisierten sich in einem klimatisierten Raum mindestens 30 Minuten lang. Sie benutzten vor den Tests während mehreren Tagen keine Hautpflegeprodukte auf den Unterarmen. Jeweils vier gleich grosse Felder wurden eingezeichnet. Dort trugen die Testleiter die Cremes auf. Vor dem Auftragen sowie nach zwei und nach sechs Stunden massen die Experten mit einem Corneometer die Hautfeuchtigkeit. Zwei weitere Felder dienten als unbehandelte Kontrollfelder. Cremes werden an Unterarmen getestet, weil es dort genug Platz hat und die Haut empfindlich ist.
Allergene Duftstoffe: Mit Chromatografen und Massenspektrometern suchten die Prüfer nach 26 allergieauslösenden Duftstoffen. Diese müssen bei Kosmetika laut EU-Verordnung ab einer Menge von 10 Milligramm pro Kilo auf der Verpackung deklariert werden. Ab dieser Menge machte saldo einen Abzug bei der Gesamtnote. Das Labor fand einzig schwach allergene Duftstoffe.
So bleiben die Füsse geschmeidig
Hornhaut und Schwielen sind in erster Linie eine Schutzschicht für tiefer gelegenes Gewebe. Ist die Haut aber zu dick oder rissig, wird es schmerzhaft. Ursache dafür können falsche Schuhe, altersbedingter Feuchtigkeitsmangel der Haut oder Krankheiten wie Diabetes sein. Häufiges Tragen von Sandalen und Flipflops können auch bei jüngeren Menschen die Haut austrocknen. Abhilfe schafft regelmässiges Eincremen morgens und abends – oder mindestens nach jedem Waschen.
Vier Tipps zur Fusspflege:
Schlecht sitzende Schuhe aussortieren. Allenfalls Füsse mit Einlagen entlasten. Sandalen mit anatomischem Fussbett tragen.
Leichte Hornhaut, Schwielen: Verdickte Hautstellen zuerst mit einem lauwarmen Fussbad 5 bis 10 Minuten einweichen und aufquellen lassen. Dann die verdickten Stellen mit einem Bimsstein am nassen Fuss bearbeiten. Danach abtrocknen und eincremen.
Dickere Hornhaut: Hornhautfeile am trockenen, nicht eingecremten Fuss einsetzen. Mit der grobkörnigeren Seite beginnen und mit der feinen Seite abschliessen. Danach die Füsse reichlich eincremen. Raspel und Hornhauthobel sind die stärksten Werkzeuge im Kampf gegen sehr dicke Hornhaut. Achtung: Man gerät sehr schnell in tiefere Hautschichten und kann sich verletzen.
Gelegentlich barfuss laufen: Kräftigt die Fussmuskulatur und durchblutet die Haut.