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Zuckerwerbung kostet die Zuckerfabriken gegen ein Prozent des Jahresumsatzes von 241 Millionen Franken. Das schätzt Guido Stäger, Geschäftsleiter der Schweizer Zucker AG. Das macht 2,4 Millionen Franken, um den Konsumenten in der Schweiz die Vorzüge des Schweizer Zuckers näherzubringen. Die Hälfte davon kosten allein die TV-Spots.
Es ist ein sinnloses Werben im falschen Kanal: Nur knapp 10 Prozent des Schweizer Zuckers wird direkt den Kunden verkauft. Im Detailhandel steht beispielsweise zum Guetzlen fast ausschliesslich Schweizer Zucker im Regal. Die restlichen 90 Prozent werden in der Lebensmittelindustrie verarbeitet. Sie exportiert ihre Produkte weitgehend.
Kein Wunder, schüttelt man bei den Grossverteilern den Kopf über die verschleuderten Werbemillionen der Schweizer Zucker AG. Urs Meier von Coop: «100 Prozent des weissen Feinkristall- und Würfelzuckers in unseren Regalen stammen aus der Schweiz. Coop setzt auf Swissness.» Für den Schweizer Zucker zahlt Coop nicht mehr als für importierten Zucker. Denn der Schweizer Zuckerpreis ist an den europäischen Zuckerpreis gekoppelt.
Der europäische Zuckerpreis fiel in den letzten zwei Jahren von 720 Euro auf 425 Euro pro Tonne. Sinkt der europäische Zuckerpreis, reduziert die Schweizer Zucker AG den Verkaufspreis ebenfalls – und gleichzeitig den Betrag, den sie den Bauern für Zuckerrüben zahlt.
Sinkt der Preis, springt der Staat ein
Der Richtpreis für Schweizer Zuckerrüben sank deshalb von 53 auf 45 Franken pro Tonne. Gleichzeitig erhöhte der Bund die Direktzahlungen für Zuckerrüben von 1400 Franken auf 1600 Franken pro Hektare.
Das heisst: Die Lebensmittelindustrie konnte den Rohstoff billiger einkaufen. Die Zeche dafür zahlt der Steuerzahler über Direktzahlungen an die Bauern. Im laufenden Jahr bauten 6000 Schweizer Bauern Zuckerrüben an. Sie werden aus der Bundeskasse mit 58 Millionen Franken Direktzahlungen unterstützt. Keine Rolle spielt, dass Zucker ungesund ist.
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