Die Steuerzahler geben viel Geld aus für die Landwirtschaft. Die Subventionen betragen jährlich 3,4 Milliarden Franken. Davon gehen 2,8 Milliarden als Direktzahlungen an rund 50 000 Betriebe.
Neue Zahlen aus dem noch unveröffentlichten Agrarbericht zeigen: Die flächenmässig grossen Betriebe haben im letzten Jahr stark von der neuen Agrarpolitik profitiert. 2013 erhielten noch 4618 Grossbetriebe Direktzahlungen von über 100 000 Franken. Letztes Jahr zählten bereits 5469 Betriebe zu den grossen Subventionsempfängern. Das ist eine Zunahme von 18 Prozent. Besonders üppig fiel der Geldsegen im letzten Jahr bei 48 Begünstigten aus. Der Bund finanzierte sie mit über 300 000 Franken.
Neue Berechnung nützt den Grossen
Die 5469 grossen Subventionsempfänger teilen sich zusammen 608 Millionen Franken. Sie erhalten im Durchschnitt rund 111 000 Franken pro Jahr. Den restlichen rund 42 000 Betrieben bleiben durchschnittlich 52 000 Franken.
Grund für den Anstieg der hohen Subventionen ist die neue Berechnungsmethode der Direktzahlungen. «Flächenbeiträge werden neu erst ab 60 statt ab 40 Hektaren gekürzt. Das schenkt ein», sagt Regina Fuhrer, Präsidentin der Kleinbauern-Vereinigung.
Zum Vergleich: Die durchschnittliche Nutzfläche der rund 55 000 Landwirtschaftsbetriebe umfasst laut Bundesamt für Statistik 19,5 Hektaren.
Grossbauern haben nicht nur dank der neuen Berechnungsmethode vom Agrarpaket 2014–2017 stark profitiert. Das Parlament hat auch die Einkommens- und Vermögensgrenzen beim Bezug von Direktzahlungen abgeschafft.
Dabei zeigt der letzte Agrarbericht, dass solche Grenzen sehr wohl notwendig sind. 2013 wurden Direktzahlungen bei 1888 Betrieben aufgrund zu hohen Einkommens oder Vermögens anteilsmässig reduziert. Der Bund sparte so rund 14 Millionen Franken.
Die damalige Limite lag beim steuerbaren Jahreseinkommen bei 120 000 Franken, beim Vermögen bei 800 000 Franken. Zum Vergleich: Nach Angaben der eidgenössischen Steuerverwaltung liegt das durchschnittliche steuerbare Jahreseinkommen in der Schweiz bei etwa 58 000 Franken. Die Hälfte aller Schweizer besitzt laut einer aktuellen Studie der Credit Suisse weniger als 108 000 Franken Vermögen.
Die Bauernlobby bleibt auch nach den Wahlen im Parlament praktisch gleich stark. Je nach Quelle sind es 24 bis 30 National- und Ständeräte.