Der Weiler, in dem Irmtraud (40) und Tobias Greber (41) leben, hat nur 200 Einwohner. Andelsbuch liegt auf einer von bewaldeten Hügeln umgebenen Ebene im Bregenzerwald. In der Ferne zeichnet sich die Silhouette der österreichischen Alpen ab. Das Haus der Familie ist zweigeteilt: Im einen Teil wohnt die Familie, im anderen vermieten die Eltern eine Ferienwohnung. Das Dachgeschoss sollen die Kinder einmal ausbauen können. Tobias Greber ist selbständiger Zimmermann, Irmtraud Greber arbeitet im lokalen Tourismusbüro. Tochter Marina (8) besucht die Primarschule, die 5-jährigen Zwillinge Sarah und Kerstin gehen in den Kindergarten.
Finanzielle Situation
- Haushaltseinkommen: 4400 Franken pro Monat
- Kosten fürs Wohnen: Das Haus gehört der Familie. Die Nebenkosten liegen bei 1100 Franken monatlich.
- Kosten für die Krankenversicherung: 830 Franken pro Monat für die ganze Familie
- Steuern: 8300 Franken pro Jahr
Sind Sie mit der Wohnsituation zufrieden?
Tobias: Ja, uns gefallen die Ruhe und die viele Natur ringsherum. Meine Frau ist eine «Wäldare» (Dialektausdruck für Bewohner des Bregenzerwaldes), ich ein «Wäldar». Wir fühlen uns eng mit der Heimat verbunden.
Was gibt es heute zum Abendessen?
Irmtraud: Gsotta Grumpira. In der Schweiz heisst das Gschwellti, mit verschiedenen Käsesorten und mit Topfen (Quark).
Wie sind Sie zu Ihren Berufen gekommen?
Tobias: Holz fasziniert mich. Ich lernte zuerst Schreiner, dann Zimmermann. Heute arbeite ich selbständig als Ein-Mann-Betrieb. Ich bin auf Fassaden, Terrassen und Innenausbauten spezialisiert.
Irmtraud: Meine Eltern waren im Tourismus tätig, deshalb bildete ich mich an der Tourismusfachschule aus.
Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?
Tobias: Die Fahrt zu den Baustellen im Umland dauern meist nur wenige Minuten.
Irmtraud: Ich habe ein Teilzeitpensum beim Tourismusbüro und arbeite im Homeoffice.
Wie lange arbeiten Sie?
Irmtraud: Vier bis fünf Stunden pro Tag.
Tobias: Je nach Auftragslage bis zu zehn Stunden. Ab und zu arbeite ich auch samstags.
Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?
Tobias: Am Körbersee, 30 Kilometer von hier. Dort waren wir für drei Tage in einem Berghotel, das man nur zu Fuss erreichen kann.
Sparen Sie Geld?
Irmtraud: Ja, für die Ausbildung der Kinder.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Tobias: Die Freiheit, spontane Ausflüge zu unternehmen, ist unser grösster Luxus. Wir entscheiden uns je nach Wetter.
Wie hat Corona Ihren Alltag verändert?
Irmtraud: Für die Ferienwohnung im Haus gab es im vergangenen Jahr viele Absagen. Dafür wurde die Beziehung zu den Stammgästen enger.