Speichermedien: Von der Festplatte bis zur Wolke
Wer elektronische Daten sichern will, hat viele Möglichkeiten. saldo zeigt, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Speichermedien haben. Und welche wie viel kosten.
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saldo 03/2013
20.02.2013
Mirjam Fonti
Nach einem Geburtstagsfest möchte der Gastgeber seinen Gästen ein paar Bilder vom Anlass in digitaler Form weitergeben. Er kann die Bilder auf eine CD brennen und verschicken, sie auf einem USB-Stick speichern oder sie den Gästen über einen Internet-Speicher zur Verfügung stellen.
Oder: Ein Vereinskassier hat seine Buchhaltung über Jahre hinweg nur auf seinem Computer gespeichert. Ihm wird bewusst, dass das Risiko eines Datenverlusts zu gross ist. Er ...
Nach einem Geburtstagsfest möchte der Gastgeber seinen Gästen ein paar Bilder vom Anlass in digitaler Form weitergeben. Er kann die Bilder auf eine CD brennen und verschicken, sie auf einem USB-Stick speichern oder sie den Gästen über einen Internet-Speicher zur Verfügung stellen.
Oder: Ein Vereinskassier hat seine Buchhaltung über Jahre hinweg nur auf seinem Computer gespeichert. Ihm wird bewusst, dass das Risiko eines Datenverlusts zu gross ist. Er kann nun die grosse Datenmenge auf DVDs brennen, auf eine Speicherkarte oder externe Festplatte kopieren oder im Internet speichern.
Lebensdauer: Kein Speichermedium hält ewig
Wer ein Elektronikgeschäft betritt, stellt schnell fest: Es gibt heute die unterschiedlichsten Möglichkeiten, um elektronische Daten zu speichern. Doch nicht jede Art der Speicherung ist in jedem Fall geeignet. Die hauptsächlichen Entscheidungskriterien sind:
- Welche Datenmenge will ich speichern?
- Wie sicher muss das Speichermedium sein?
- Wie viel will ich ausgeben für die Datensicherung?
Was den benötigten Speicherplatz betrifft: 1 Gigabyte Speicher reicht etwa für 200 hochauflösende Fotos oder einen Film in Standard-Qualität.
Wichtig: Ob man sich für CD, USB-Stick oder externe Festplatte entscheidet – die Lebensdauer aller Speichermedien ist beschränkt. Zudem ist zum Beispiel ein USB-Stick auch schnell verloren. Darum sollte man wichtige Daten immer mehrfach, am besten auf unterschiedlichen Datenträgern, speichern.
Optische Speichermedien
Zu den optischen Speichermedien gehören die bekannten CDs und DVDs. Sie heissen so, weil sie mittels optischer Abtastung durch einen Laserstrahl gelesen oder beschrieben werden. Auf einer CD haben rund 700 Megabyte Platz, auf einer DVD bis 4,7 Gigabyte.
- Vorteile: Sie können problemlos transportiert und verschickt werden.
- Nachteile: Optische Speichermedien sind anfällig für äussere Einflüsse und werden schnell unbrauchbar. Die Daten müssen auf die Scheiben gebrannt werden, was mehr Zeit braucht als das Speichern auf anderen Medien.
- Geeignet: CDs und DVDs sind geeignet, um kleinere Datenmengen zu speichern und weiterzugeben – da sie günstig sind, ist es nicht so schlimm, wenn der Datenträger nicht zurückkommt.
- Lebensdauer: Selbstgebrannte CDs und DVDs sind häufig nach fünf bis zehn Jahren nicht mehr lesbar. Licht, Temperaturschwankungen oder Kratzer können die Silberlinge zerstören.
- Preis: Abhängig von der Qualität zahlt man für eine DVD im Multipack pro Gigabyte Speicher lediglich zirka 8 Rappen.
Speichern in der Wolke
Hier liegt kein physisches Speichermedium vor, vielmehr wird Speicherkapazität von vielen einzelnen Computern innerhalb eines professionellen Rechennetzes genutzt (in der Fachsprache «Wolke» oder «Cloud» genannt). Entsprechende Angebote gibt es Hunderte – von Google und Microsoft bis zu Schweizer Unternehmen wie Wuala.com. Es gibt Abos mit 2 Terabyte Speicher und mehr.
- Vorteile: Cloud-Computing bietet sehr viel Speicherplatz. Die Daten sind von jedem Gerät mit Internetanschluss aus abrufbar. Es besteht eine geringe Gefahr von Datenverlust.
- Nachteile: Die Daten sind in fremder Hand. Bei grossen Datenmengen muss mit hohen und wiederkehrenden Kosten gerechnet werden.
- Geeignet: Zur Sicherung grosser Datenmengen. Praktisch auch zum Teilen von Inhalten mit Dritten.
- Lebensdauer: Abhängig von der Seriosität der gewählten Firma.
- Preise: Es gibt kostenlose Angebote, die meist bis 5 Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung stellen (einen Überblick der Gratisangebote findet man auf www.cloudsider.com/kostenlos/online-festplatte-kostenlos.html). Für mehr Daten wird es teuer: Die Firma Dropbox verlangt für 100 Gigabyte Speicherplatz umgerechnet rund 9 Franken pro Monat. In fünf Jahren macht das 540 Franken. Etwas günstiger ist Microsofts Angebot Skydrive. 100 Gigabyte bezahlter Speicherplatz kostet in fünf Jahren 215 Franken.
Flash-Speichermedien
Flash-Speichermedien sind digitale Speicherchips. Zu dieser Kategorie gehören USB-Sticks, Speicherkarten oder externe sogenannte SSD-Festplatten (Solid State Drive). Es gibt Flash-Speichermedien in fast jeder Grösse, von wenigen Megabyte bis 512 Gigabyte.
- Vorteile: Sie sind unempfindlich, brauchen wenig Platz und Energie. Die Daten lassen sich schnell speichern.
- Nachteile: Sie sind verhältnismässig teuer. Die Speicherzellen sind nach einer gewissen Anzahl Löschzyklen defekt.
- Geeignet: Für alle Daten, die transportiert werden müssen. Gut zur Übertragung von Daten von einem Gerät zum andern.
- Lebensdauer: Sie sollten mindestens zehn Jahre ihren Dienst tun. Sie sind jedoch anfällig für elektrostatische Entladungen.
- Preis: Flash-Speichermedien sind etwas teurer als CDs und Festplatten. Je mehr Speicherplatz man auf kleinem Raum möchte, desto mehr zahlt man. Bei USB-Sticks mit 32 Gigabyte Speicher finden sich Angebote, die pro Gigabyte rund 35 Rappen kosten. Ein USB-Stick mit 512 Gigabyte Speicher kostet gegen 800 Franken und damit über Fr. 1.50 pro Gigabyte.
Magnetische Speichermedien
Die externen Festplatten gehören heute zu den wenigen Geräten in der Unterhaltungselektronik, die noch mechanisch arbeiten. Die Daten werden auf die Oberfläche einer rotierenden Scheibe geschrieben. Viele externe Festplatten speichern heute mehrere Terabyte.
- Vorteile: Sie bieten viel Speicherplatz für verhältnismässig wenig Geld.
- Nachteile: Festplatten sind vielfach gross und schwer. Ihre Lebensdauer ist beschränkt. Sie reagieren insbesondere auf Erschütterungen empfindlich.
- Geeignet: Zur Sicherung grosser Datenmengen.
- Lebensdauer: Die Lebensdauer liegt bei etwa fünf Jahren. Wichtig ist, dass die Festplatte nicht Erschütterungen, Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Magnetfeldern ausgesetzt ist. Zudem kann ein Virus Daten auf einer Festplatte unbrauchbar machen. Tipp: Virusprogramm regelmässig aktualisieren. Ein gutes Gratisprogramm ist zum Beispiel Avira Antivir (Download unter www.avira.com/de/index).
- Preis: Externe Festplatten sind pro Gigabyte Speicher das günstigste Speichermedium. Heute sind im Handel Festplatten mit 2 Terabyte Speicherkapazität für unter 100 Franken erhältlich. Das heisst: Pro Gigabyte zahlt man nur rund 4 Rappen.