Viele Eltern legen für ihre Kinder Geld auf die Seite, über das diese mit 18 Jahren verfügen können. Banken fördern diese Idee. Für Konten, die auf den Namen von Kindern und Jugendlichen lauten, vergüten sie mehr Zins oder verlangen weniger Spesen.
Die einfachste Lösung ist ein Jugendsparkonto. Am meisten Zins zahlt dafür zurzeit die Bezirks-Sparkasse Dielsdorf: 1,5 Prozent. Wer 18 Jahre lang Anfang Jahr 1000 Franken einzahlt, kann einem Kind auf der heutigen Zinsbasis mit 18 Jahren 20 489 Franken übergeben. Zinsertrag: 2489 Franken. Nicht alle Banken zahlen so viel Zins: Bei Bank Coop, Postfinance, Zürcher Kantonalbank, Raiffeisen und UBS gibt es nur 1 Prozent.
18 Jahre sind eine lange Zeit. Und langfristige Sparer fahren mit Aktien in der Regel besser als mit einem Sparkonto: Laut der Bank Pictet erzielten Schweizer Aktien nach Abzug der Teuerung von 2004 bis 2013 im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 6,5 Prozent.
Doch die Wahl der richtigen Aktien ist schwierig. Eltern sollten den Sparbatzen in günstige Indexfonds investieren. Damit verteilen sie das Risiko auf viele verschiedene Aktien.
Für dieses Fondssparen bieten Banken spezielle Konten für Kinder an. Mit dem eingezahlten Geld kaufen sie Fondsanteile. Diese kann der Anleger aus einer vorgegebenen Auswahl aussuchen. Solche Konten haben etwa die Kantonalbanken, UBS und Valiant. Keine Fondskonten mit Sonderkonditionen gibt es bei Credit Suisse, Bank Coop, Migros-Bank, Postfinance und Raiffeisen.
saldo hat fünf Fondskonten mit Vorzugskonditionen unter die Lupe genommen und sie mit einem normalen Börsen-Handelskonto der Online-Bank Swissquote verglichen. Das Augenmerk lag auf der Zahl und Art der verfügbaren Fonds sowie den Konto-, Depot- und Fondsgebühren. Berücksichtigt wurde auch, ob der Kauf börsengehandelter Indexfonds (ETFs) mit tiefen jährlichen Fondsgebühren möglich ist.
Fazit: Fondskonten mit Sonderkonditionen sind eine teure Wahl und ein enges Korsett. Mit Ausnahme von Valiant können Kunden keine günstigen ETFs kaufen, sondern nur hauseigene teure, aktiv verwaltete Fonds. Bei den neun Fonds der Zürcher Kantonalbank fallen im Durchschnitt jährliche Fondsgebühren von 1,33 Prozent auf dem investierten Betrag an. Die vier Fonds der Luzerner Kantonalbank kosten jährlich durchschnittlich 1,25 Prozent. Dazu kommt eine Ausgabekommission von 1 Prozent.
Viel mehr Auswahl an Indexfonds bietet Swissquote. Von 575 ETFs kosten rund 100 gemäss Swissquote weniger als 0,2 Prozent pro Jahr. Das heisst: Auf Jugendfondskonten kann man verzichten. Sie bieten gegenüber einer Swissquote-Anlage keine Vorteile.
Unterschiedliche Sparformen
- Jugendkonto: Das Geld steht immer zur Verfügung, der Ertrag ist gesichert. Keine Börsenrisiken.
- Fondssparen: Bringt meist mehr Ertrag. Verluste sind möglich. Das Risiko reduzieren kann man mit dem Kauf von bewährten ETFs, die in diversen Ländern in Aktien investieren und günstige Gebühren aufweisen (siehe www.morningstar.ch). Der Fonds sollte ein Volumen von über 50 Millionen Franken haben. Den Batzen sollte man zeitlich gestaffelt investieren. Das verringert die Gefahr, vor einem eventuellen Kurssturz die Fondsanteile zu teuer gekauft zu haben.