Dank Streamingportalen und Internetradios hat man heute Zugang zu unzähligen Musiksendern aus der ganzen Welt. Doch wer zu Hause über eine ältere Stereoanlage verfügt, hat ein Problem: Sie ist meist nicht mit dem Internet verbunden. Die Alternative ist aber nicht zwingend ein neues Modell, das Internetsignale verarbeiten kann. Vielmehr kann man die alte Anlage fit fürs Internet machen – per Kabel, via Funk oder mit einem Netzwerkplayer.
Die Tipps:
Mit Handy und Kabel
Die einfachste Variante, um Musik aus dem Internet auf die Stereoanlage zu bringen, ist ein Kabel, das vom Smartphone zur Anlage führt. Im Internet findet man solche Kabel mit der Suche nach «Kabel Klinke USB-C» für Android-Handys oder «Kabel Klinke Lightning» für iPhones. Die Kabel kosten zwischen 20 und 30 Franken.
Drahtlos per Bluetooth
Eine weitere Variante sind Bluetooth-Adapter, auch Bluetooth-Audioempfänger oder -Musikempfänger genannt. Diese Zusatzgeräte sind einfach zu bedienen: Man schliesst den Adapter per Cinch- oder Klinkenkabel an die Stereoanlage an. Dann verbindet man das Handy in den Einstellungen unter «Bluetooth» drahtlos mit dem Adapter. Musik vom Handy hört man so auf der Stereoanlage. Auch Musik von Streamingportalen wie Spotify oder Amazon Music lässt sich auf diese Weise vom Handy übertragen. Bluetooth-Adapter kosten zwischen 20 und 60 Franken. Tipp: Wählen Sie beim Kauf einen Adapter, der eine möglichst aktuelle Bluetooth-Technik verwendet – mindestens Bluetooth 4.1, besser ist die Version 5.
Die Nachteile von Bluetooth-Adaptern: Die Klangqualität lässt meist zu wünschen übrig. Wer Musik laut und mit gutem Klang hören will, sollte sie nicht mit Bluetooth übertragen. Zudem kann der Kontakt zwischen Handy und Adapter abreissen, wenn man den Raum verlässt, wo die Stereoanlage steht. Auch bei einem Telefonanruf aufs Handy stoppt die Übertragung der Musik.
Mit einem Netzwerkplayer
Netzwerkplayer oder Netzwerkstreamer sind qualitativ oft die beste Wahl, um Musik aus dem Internet auf eine bestehende Stereoanlage mit mehreren Komponenten zu bringen. Denn die Musik wird nicht vom Handy auf die Anlage übertragen, sondern landet direkt vom Internet auf dem Netzwerkplayer.
Solche Geräte gibt es in verschiedenen Formen. Praktisch sind Modelle mit einer Breite von 43 Zentimetern. Sie passen gut zu den anderen Komponenten der Anlage wie Receiver oder CD-Player. Viele Hersteller von Stereoanlagen wie Denon, Pioneer oder Onkyo bieten auch Netzwerkplayer an. Manche sind mit einem CD-Player oder einem Stereoreceiver kombiniert – oder sie sind Teil einer Kompaktanlage.
Netzwerkplayer werden am Gerät oder mit einer Handy-App bedient. Selten ist eine Fernbedienung dabei. Einfache Netzwerkplayer gibt es ab rund 200 Franken. Geräte mit Zusatzfunktionen kosten zwischen 500 und 1000 Franken. Das gilt es bei Netzwerkplayern zusätzlich zu beachten:
- Internetanschluss: Der Netzwerkplayer muss mit dem Router verbunden sein, um Zugang zum Internet und zum heimischen Netzwerk zu haben. Internet per Kabel funktioniert zuverlässiger als über WLAN. Von Vorteil ist daher ein Ethernetanschluss am Player.
- Streamingportale: Spotify ist auf den meisten Netzwerkplayern vorinstalliert. Andere Streamingdienste wie Tidal oder Qobuz fehlen teilweise. Bei Spotify setzen die meisten Player auf die Variante «Spotify Connect». Das heisst: Spotify wird über die Spotify-App auf dem Handy bedient. Der Ton kommt danach aber aus dem Netzwerkplayer – mit der besseren Tonqualität als via Handy.
- Anzeige: Bei Internetradios sieht man auf dem Bildschirm den Namen des abgespielten Songs eingeblendet, zum Teil auch zusätzliche Informationen. Einige Netzwerkplayer verfügen jedoch nur über eine kleine oder gar keine Anzeige.
- App: Die meisten Netzwerkplayer werden per App gesteuert. Vorsicht: Nicht alle Apps sind benutzerfreundlich. Erkundigen Sie sich beim Kauf, mit welcher App der Netzwerkplayer gesteuert wird, und lesen Sie die Bewertungen von Benutzern im App-Store.
- Bluetooth: Wer das Handy ab und zu via Bluetooth mit dem Netzwerkplayer verbinden will, sollte darauf achten, dass das Gerät über eine Bluetooth-Funktion verfügt. Das ist nicht immer der Fall.
Streaming: Beste Klangqualität bei Amazon Music
Übers Internet wird Musik in Form von Daten übertragen. Wichtig ist dabei die Bitrate – das ist die Datenmenge, die pro Sekunde in Ton umgewandelt wird. Je höher die Bitrate, desto besser die mögliche Tonqualität. Für eine gute Qualität sind mindestens 254 Kilobit (Kbit) pro Sekunde nötig. Zum Vergleich: Die Tonqualität einer CD entspricht 1411 Kbit/s. Die Qualitätsstufen der Streamingdienste sind abhängig vom gewählten Internetabo und von der Internetverbindung.
Bitraten der Streamingportale (Reihenfolge nach höchstmöglicher Rate):
- Amazon Music: 320 bis 9216 Kbit/s (meist bezeichnet als «192 kHz, 24 Bit»)
- Apple Music: 64 bis 9216 Kbit/s (meist bezeichnet als «192 kHz, 24 Bit»)
- Qobuz: 320 bis 9216 Kbit/s (entspricht «192 kHz, 24 Bit»)
- Tidal: 320 bis 9216 Kbit/s (entspricht «192 kHz, 24 Bit»)
- Deezer: 64 bis 1411 Kbit/s (CD-Qualität, entspricht «44,1 kHz, 16 Bit»)
- Napster: 64 bis 1411 Kbit/s (CD-Qualität, entspricht «44,1 kHz, 16 Bit»)
- Spotify: 24 bis 320 Kbit/s
- Youtube Music: 48 bis 256 Kbit/s