Der Blick auf den Kontostand Ende Monat kann für böse Überraschungen sorgen: Wo ist nur das ganze Geld hin? Zum einen steigen in vielen Bereichen die Lebenshaltungspreise, zum anderen erschweren Kartenzahlungen den Überblick. Hier wollen Budget-Apps fürs Smartphone Abhilfe schaffen. So wird klar, ob ein Restaurantbesuch Ende Monat noch drinliegt.
Die Suche nach Budget-Apps im Play-Store von Google für Androidgeräte und im App-Store von Apple liefert zahlreiche Resultate. Im Grundsatz funktionieren solche Apps gleich: Die Einnahmen werden den Ausgaben gegenübergestellt.
Doch es gibt Unterschiede: Neben kostenlosen Apps gibt es solche, bei denen die Basisfunktionen gratis sind – für nützliche Zusatzfunktionen muss man dann aber bezahlen. Einige Apps sind kostenpflichtig: entweder über einen einmaligen Kaufpreis oder mit einer Monats- respektive Jahresgebühr.
Nützliche Funktionen schon in der Gratisversion
saldo hat drei solche Budget-Apps genauer angeschaut: die meistgenutzte Schweizer App und zwei weitere, die in den App-Stores gute Benutzerbewertungen bekamen und zu den am meisten heruntergeladenen Finanzapps gehören.
BudgetCH hat der Dachverband Budgetberatung Schweiz entwickelt. Die Basisversion ist kostenlos und gewährt Zugang zu fast allen Funktionen – einzig der Export des Budgets als Excel-Datei kostet einmalig 4 Franken.
Das Einrichten ist einfach: Schritt für Schritt müssen Einkommen, fixe und variable Ausgaben eingetragen werden. Ist die App einmal aufgesetzt, lassen sich die Ausgaben laufend erfassen. Eine Budgetübersicht ist pro Woche, Monat oder Jahr möglich. Dank Budgetkategorien lässt sich schnell ausmachen, wo man gespart hat und wo nicht.
Money Manager ist eine App des südkoreanischen Unternehmens Realbyte. Sie bietet in der Gratisversion alle wichtigen Funktionen. Neben Datum, Zeitangabe, Zahlungsmethode, Kategorie und Betrag können Anwender jedem Datensatz eine Beschreibung hinzufügen und Bilder von Belegen hinterlegen. Im Gegenzug erhält man detaillierte Analysen des Budgets. Für einmalig 6 Franken kann man Konten hinzufügen und eine Desktopversion nutzen.
Haushaltsbuch Money Control der deutschen Priotecs IT ist die teuerste App im Vergleich. Kostenlos sind Basisdienste wie begrenzte Einnahmen- und Ausgabenbuchungen, wiederholte Zahlungen und Standardauswertungen. Weitere Funktionen kosten je 2 Franken. Ein Abo mit allen Funktionen und Desktopversion kostet pro Jahr 29 Franken.
Fazit: Alle drei Apps erfüllen ihren Zweck. Bei der Genauigkeit und der Vielfalt der Budgetauswertungen gibt es aber Unterschiede. Genaue Statistiken verlangen dem Benutzer Zeit und Disziplin ab: Jeder Kauf muss in der App aufgezeichnet werden.
Vorsicht, Hersteller können auf Daten zugreifen
Punkto Datenschutz sind Apps Vertrauenssache. Wer persönliche Daten eintippt, muss sich bewusst sein, dass die App-Hersteller darauf Zugriff haben. Eine gemeinnützige Schweizer Organisation mit 60 Jahren Erfahrung wie der Dachverband Budgetberatung bietet eher Gewähr für einen vertraulichen Umgang mit den Daten als eine unbekannte ausländische Firma.
Laut den Datenschutzbestimmungen der drei Anbieter verkauft keiner von ihnen Nutzerdaten weiter. Die Gratisversion von Money Manager verwendet Nutzerdaten für personalisierte Werbung in der App. Die deutsche Stiftung Warentest bewertete den Datenschutz bei der koreanischen App nur mit «befriedigend».
Alternativ lässt sich mit einem Tabellenkalkulationsprogramm ein persönliches Budget aufsetzen. Es funktioniert wie das alte «Milchbüechli»: Wer die fixen Ausgaben den Einnahmen gegenüberstellt, gewinnt einen ersten Überblick. Der Dachverband Budgetberatung bietet gratis Vorlagen an: Budgetberatung.ch/budgetvorlagen.