Es ist schnell passiert: Der USB-Stick mit den Bewerbungsschreiben geht verloren. Oder ein Dieb stiehlt den Laptop mit den Bankauszügen. Weiteres Unheil ist verhindert, wenn man vertrauliche Dateien mit einfachen Mitteln verschlüsselt hat. Danach lassen sie sich nur noch mit einem Passwort öffnen. Ein Überblick über die einfachsten und besten Verschlüsselungstechniken.
Dokumente mit Officeprogrammen verschlüsseln
Möchte man einen Text oder ein Tabellendokument vor fremden Blicken schützen, lässt sich direkt im Office-Programm einstellen, dass die Datei nur mit einem Passwort zu öffnen ist.
So geht das zum Beispiel in Word oder Excel (Version 2010 und 2013): Zuerst das Dokument öffnen, dann oben links auf «Datei» klicken, dann auf «Informationen». Nun «Dokument schützen» anwählen, dann «Mit Kennwort verschlüsseln». Im Office 2007 funktioniert es, indem man oben links auf den Office-Knopf klickt, dann «Vorbereiten» wählt und schliesslich «Dokument verschlüsseln». Im Office 2003 geht man zu «Extras» › «Optionen» › «Sicherheit». Hier lässt sich ein Passwort zum Öffnen oder zum Ändern des Dokuments eingeben.
Im Office für Mac-Computer klickt man in der oberen Menüleiste auf «Word» › «Einstellungen», dann im neuen Fenster auf «Sicherheit».
Der Weg in Open Office oder Libre Office: Im Speichern-Fenster auf «Mit Kennwort speichern» klicken. Nun wählen Sie ein Passwort.
Vorteil dieses Office-Passwortschutzes:
Das Dokument lässt sich per Passworteingabe von jedem Computer aus öffnen, auf dem ein Office-Programm installiert ist. Dabei ist es egal, ob es sich um Office von Microsoft oder um die Gratisvarianten Open Office oder Libre Office handelt.
Nachteil: Die Verschlüsselung funktioniert nur für Laien – zum Beispiel gegen ungewollte Blicke von Familienangehörigen. Kriminelle Experten können den Passwortschutz knacken.
Dateien mit Spezialsoftware verschlüsseln
Eine bessere Verschlüsselung bietet die kostenlose Software Axcrypt. Sie punktet zudem mit einer sehr einfachen Bedienung. Damit lassen sich Office-Dokumente ebenso verschlüsseln wie alle anderen Dateien.
Installation: Die Windows-Version gibts unter www.axantum.com/axcrypt/Downloads.html. Dort die erste Datei unter «1.x Current Downloads» wählen. Während der Installation das Häkchen bei «Register» entfernen. Wird Zusatzsoftware angeboten, sollte Sie abgelehnt werden.
Für Mac-Computer gibt es Axcrypt unter www.saldo.ch/bM2c04. Dort braucht es zusätzlich das Programm «Mono Framework», das man beim ersten Start von Axcrypt leicht installieren kann.
Benutzung: Ist Axcrypt installiert, reicht es unter Windwos, mit der rechten Maustaste auf die Datei zu klicken, die man verschlüsseln will. Im aufgehenden Fenster «Axcrypt» und «Verschlüsseln» wählen und anschliessend ein Passwort einsetzen.
Wer will, kann auch nur eine Kopie der Datei verschlüsseln, um diese zum Beispiel danach auf einen USB-Stick zu kopieren.
Achtung: Das eingegebene Passwort lässt sich speichern. Dies sollte man nicht tun, da sich danach das Passwort beim Öffnen der Datei jeweils automatisch einfügt. Der Schutz auf dem eigenen PC wäre weg.
Die Mac-Version von Axcrypt funktioniert nicht via rechte Maustaste. Stattdessen erscheint beim Start ein Fenster mit Programmsymbolen. Klickt man auf das Schloss-Symbol, kann die Datei ausgewählt werden, die man verschlüsseln will.
Nachteil der verschlüsselten Axcrypt-Dateien: Sie lassen sich nur auf Computern öffnen, auf denen «Axcrypt» installiert ist. In der Windows-Version lässt sich dies beheben, indem man während der Verschlüsselung «Kopie als .EXE verschlüsseln» wählt. Auf diese Weise kann man die Datei auf fremden Computern per Doppelklick mit dem Passwort öffnen, auch wenn Axcrypt fehlt. In der Mac-Version gibt es diese Funktion nicht.
USB-Sticks und externe Festplatten verschlüsseln
Mit der PC-Freeware «Protectorion» lassen sich ganze Bereiche auf einem USB-Stick oder einer externen Festplatte verschlüsseln. Die gewünschten Dateien können per Maus in den geschützten Bereich gezogen werden.
Installation: Download unter www.saldo.ch/bNd56e. Danach die Datei direkt auf den Stick oder die externe Festplatte kopieren und öffnen. Nun ein möglichst sicheres Passwort wählen.
Benutzung: Das Programm auf dem Stick oder der externen Festplatte öfffnen. Dann die zu schützenden Dateien in das sich öffnende Programmfenster ziehen. Sie werden nun verschlüsselt. Je nach Dateigrösse kann das einige Minuten dauern.
Vorteil: Da das Programm direkt auf dem Stick oder der Festplatte gespeichert ist, hat man auch auf fremden Computern Zugriff auf die Dateien. Es reicht, «Protectorion» auf dem Speichermedium zu öffnen.
Mac-Besitzer brauchen keine Zusatzsoftware. Es genügt, beim angeschlossenen USB-Stick oder bei der externen Festplatte per Rechtsklick auf «verschlüsseln» zu klicken. Nach der Passworteingabe ist der Datenträger verschlüsselt. Dies funktioniert mit allen Festplatten und allen Sticks, die für Mac formatiert sind.