Es ist ein Ferienritual: In regelmässigen Abständen weitet sich die Autobahn. Häuschen reihen sich auf, davor Barrieren und meist lange Autokolonnen. Die Autobahngebühr ist fällig. In Frankreich, in weiten Teilen von Italien und Spanien, in Kroatien und Griechenland erfolgt die Bezahlung der Gebühren an solchen Mautstationen.
Aber damit ist es in einigen Regionen vorbei. Zum Teil müssen sich Autofahrer vor der Reise registrieren und eine digitale Vignette lösen.
Italien
Auf mehreren Autobahnabschnitten in Italien erfassen Kameras die Nummern aller Fahrzeuge. Dieses sogenannte Free-Flow-System gibt es etwa auf Umfahrungen von Como und Varese und auf der Autobahn A36 nördlich von Mailand Richtung Flughafen Malpensa.
Die Gebühr wird automatisch berechnet und ist innert 15 Tagen zu begleichen. Die Autofahrer erhalten aber keine Rechnung – sie sind selbst dafür verantwortlich, die Zahlungsfrist einzuhalten. Wer zu spät zahlt, riskiert Bussen zwischen 80 und 340 Euro.
Wer die Maut bar zahlen will, kann dies an rund einem Dutzend Servicestellen tun – meist an Tankstellen. Eine liegt in der Schweiz, beim TCS in Rivera TI. Auf der Internetseite des Autobahnbetreibers ist das Zahlen mit der Kreditkarte möglich. Oder via App «Pedemontana Lombarda». Diese muss man vor der Reise herunterladen und mit der Kreditkarte ein Guthaben hochladen. Davon werden die Gebühren abgezogen.
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Portugal
Viele Autobahnen im Norden rund um Porto sowie in der südlichen Ferienregion Algarve verfügen über ein Free-Flow-System. Wer Strassen mit Hinweisschild «Electronic toll only» mit ausländischem Kennzeichen befahren will, muss sich zuvor für die Abrechnung der Gebühren registrieren.
Bei Bezahlung mit Kreditkarte ist das Abrechnungssystem Easytoll praktisch. Reisende können vorab Autonummer und Kreditkarte registrieren. Die Gebühr wird dann automatisch belastet. Wer via Spanien einreist, kann sich an einem von vier Zahlautomaten in Grenznähe registrieren.
Mit Bargeld kann man bei der portugiesischen Post CTT oder in Tankstellen Prepaid-Karten mit Guthaben von 5, 10, 20 oder 40 Euro kaufen.
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Spanien
Auf den 23 Kilometern zwischen den baskischen Städten Beasain und Bergara in Nordspanien werden die Fahrzeuge elektronisch erfasst. Reisende müssen sich vorher mit Autonummer und Bankkarte registrieren.
Link: Bidegi.eus/es/gure-autobideak
Österreich
In Österreich besteht auf Autobahnen eine Vignettenpflicht. Zehn Tage kosten rund Fr. 9.70, zwei Monate Fr. 28.40. Klebevignetten sind in der Schweiz etwa via TCS verfügbar.
Wer keinen Kleber an der Windschutzscheibe will, kann eine digitale Vignette kaufen. Diese gibt es in Österreich an Tankstellen im Grenzgebiet und an Automaten der Autobahngesellschaft Asfinag – etwa auf dem Parkplatz der Autobahnmeisterei Hohenems nahe Diepoldsau SG.
Die Asfinag verkauft Vignetten auch via Internet. Diese sind aber frühestens 18 Tage nach dem Kauf gültig.
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Bulgarien, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
In all diesen osteuropäischen Ländern gilt eine Vignettenpflicht auf den meisten Autobahnen – aber es gibt keine Klebevignetten.
Elektronische Vignetten sind mit Bargeld zum Beispiel an Tankstellen oder zum Teil auch an Grenzübergängen oder Poststellen vor Ort erhältlich. Mit der Kreditkarte ist ein Kauf vorab im Internet möglich (siehe Tabelle im PDF dieses Artikels).
Der deutsche Automobilclub empfiehlt den Kauf via Internet, da schon kurze Fahrten ohne Vignette gebüsst werden. In Slowenien zum Beispiel beträgt die Busse zwischen 300 und 800 Franken.
In Ungarn werden Autos auf der Autobahn elektronisch erfasst. Wer unbeabsichtigt auf eine gebührenpflichtige Autobahn gerät, hat eine Stunde Zeit, um die Vignette nachträglich zu kaufen. Es empfiehlt sich in allen Ländern, den Kaufbeleg der Vignette mit sich zu führen.