Beim Musikhören ist man längst nicht nur auf die eigene Musiksammlung angewiesen. Denn über das Internet lassen sich gesuchte Musiktitel aus einer riesigen Auswahl hören.
In der Schweiz kann man aus mehreren Streamingplattformen wählen. Die vier grössten sind Spotify, Deezer, Apple Music und Youtube Music, der Nachfolger von Google Music.
Wo kann man Streamingmusik hören?
Auf dem Computer oder dem Handy. Per Kabel, Bluetooth oder WLAN kann man die Musik danach auch auf die Stereoanlage senden (saldo.ch/musikstreaming). Auf PC und Mac muss man für Spotify (unter Spotify.com) und Deezer (Deezer.com) zuerst ein Programm installieren. Apple Music funktioniert via die Software iTunes, und Youtube Music läuft im Browser unter music.youtube.com. Für Handys gibt es die entsprechenden Apps in den App Stores.
Wie bedient man die Streaming-Apps?
Die Bedienung ist bei allen vier Plattformen ähnlich. Die Musik ist im Internet auf der jeweiligen Plattform gespeichert. Nach der Registrierung mit Namen und Passwort sucht man nach einem Interpreten, einem Album oder Song. Oder man spielt Wiedergabelisten oder Playlists ab. Das sind Musiksammlungen, die nach Künstler, Genre, Jahrzehnt oder anderen Kriterien sortiert sind. Man kann seine eigenen Wiedergabelisten mit Lieblingssongs erstellen, die auf der Plattform gespeichert werden.
Wo liegt der Unterschied zum Kauf von MP3-Songs?
Wer MP3-Songs kauft und herunterlädt, hat sie auf der eigenen Festplatte gespeichert und kann sie auf andere Geräte kopieren. Gestreamte Musik kann der Abonnent hören und herunterladen, jedoch nicht auf andere Geräte kopieren. Kündigt man ein Streaming-Abo bei einer Plattform, verliert man die heruntergeladenen Titel.
Wo kann man kostenlos streamen?
Bei Spotify, Youtube Music und Deezer lässt sich Musik ohne ein kostenpflichtiges Abo streamen. Nachteil: Zwischen den Songs läuft Werbung. Bei Spotify, Deezer und Apple Music kann man das das kostenpflichtige Angebot ohne Werbung drei Monate lang testen, bei Youtube Music einen Monat.
Wie viel kostet ein Abo?
Das Abo mit einem Benutzerkonto kostet bei allen Plattformen rund 13 Franken im Monat. Das Familienabo für sechs Personen im selben Haushalt rund 20 Franken. Damit erhält man sechs Konten, auf denen jeweils eigene Lieblingskünstler oder Wiedergabelisten gewählt werden können. Spotify, Apple Music und Deezer verlangen von Studenten Fr. 6.50 pro Monat. Mit einem Abo fällt die Werbung weg. Zudem lassen sich Songs herunterladen und danach ohne Internetverbindung anhören.
Gut zu wissen: Auf iPhones sollte man ein Abo nicht via App, sondern auf der jeweiligen Website kaufen. Via App kostet es mehr. Apple kassiert einen Teil des Preises.
Wer hat das beste Musikangebot?
Alle vier Plattformen haben nach eigenen Angaben je über 50 Millionen Songs zur Auswahl. Beim
saldo-Test 2016 war das Angebot an klassischer Musik bei Deezer und Spotify mässig. Dies hat sich gebessert. Wer Musik jenseits des Mainstreams hören will, sollte in der kostenlosen Probezeit testen, ob die Lieblingskünstler vertreten sind.
Wie gut ist beim Streamen die Tonqualität?
Die Qualität lässt sich in den Einstellungen zwischen niedrig, normal und hoch ändern. Für das Musikhören am Computer oder Handy reicht die hohe Tonqualität aus. Wer das Gerät per Kabel mit einer sehr guten Stereoanlage verbindet, kann bei Deezer die Funktion «HiFi» für CD-Qualität abonnieren (Kosten: 26 Franken pro Monat.
Wer hat die meisten Einstellungsmöglichkeiten?
Hier punktet Spotify: Die Überblendung zwischen zwei Songs lässt sich sekundengenau wählen. Die Lautstärken der verschiedenen Songs werden einander angepasst. Zudem kann man dank einem Equalizer Höhen und Bässe einstellen. Ähnlich gut ist Deezer.
Bei wem kann ich Songs vom Handy oder PC hinzufügen?
Eigene Musik vom PC oder Mac lässt sich bei Spotify, Deezer und Apple Music in die Software laden. Bei Youtube Music ist das nicht möglich.
Mühsamer ist es auf dem Handy: Nur bei Apple Music gelingt es problemlos, Musik vom iPhone und gestreamte Musik zu kombinieren. Bei den anderen Plattformen ist der Umweg über den PC oder Mac nötig: Erst die Musik vom Computer zu Spotify, Deezer oder Apple hochladen, dann via Handy streamen.
Wie nimmt man beim Wechsel der Plattform eigene Listen mit?
Das geht zum Beispiel mit der Website Soundiiz.com. Dort erstellt man zunächst ein Benutzerkonto und verbindet danach die bisherige und neue Streamingplattform mit der Soundiiz-Website. Die Wiedergabelisten werden dann auf Soundiiz.com gespeichert. Nun kann man die gewünschte Liste auswählen und auf das «Konvertieren»-Symbol klicken. Dann ist der Zugriff auf die erstellten Listen auch auf der neuen Plattform möglich.