Alte Papierfotos oder Dias haben über die Jahre deutlich an Farbe verloren. Der Sonnenuntergang am Meer wirkt fahl, die einst grüne Palme gelb und der blaue Himmel grau und trist.
Dieser Alterungsprozess lässt sich stoppen, wenn man die Fotos scannt und auf dem Computer speichert (siehe Kasten). Dort lassen sie sich einfach bearbeiten und bei Bedarf wieder ausdrucken. Störende Objekte wie Staubkörner sind schnell entfernt.
Variante 1: Bessere Bilder mit einem Klick
Viele Bildbearbeitungsprogramme können Farbe und Helligkeit in Fotos automatisch korrigieren. Oft gelingt dies mehr schlecht als recht (saldo 4/13).
Gute Ergebnisse liefert das Google-Programm Picasa (http://picasa.google.com). Die Software ist in erster Linie dafür gedacht, die Fotosammlung auf der Festplatte zu ordnen und übersichtlich darzustellen. Sie glänzt jedoch auch mit sehr benutzerfreundlichen Bearbeitungsfunktionen. Nach der Installation sucht das Programm alle gespeicherten Fotos auf dem Computer. Dies kann eine Weile dauern. Sind alle Fotos aufgelistet, geht es so weiter:
- Falls das gewünschte Foto noch nicht in Picasa sichtbar ist, kann man es im Menü Datei % Datei hinzufügen ins Programm laden. Anschliessend lässt es sich via Doppelklick vergrössern.
- Am linken Rand des Programmfensters erscheinen Werkzeuge für die Bildbearbeitung. Klickt man auf Auf gut Glück, beseitigt die Software automatisch die gröbsten Farbfehler. Das Resultat ist in der Regel bereits gut.
- Kleinere Korrekturen sind zudem mit speziellen Werkzeugen wie Kontrast oder Farbe möglich. Sie passen das Bild ebenfalls automatisch an.
- Mit dem Werkzeug Retuschieren lassen sich störende Flecken auf einfache Weise entfernen. Dazu klickt man zunächst auf den Fleck, danach auf einen sauberen Bereich des Bildes in einer ähnlichen Farbe. Der saubere Bereich wird übertragen.
- Klickt man auf das Sonnensymbol oder die Stiftsymbole über den Werkzeugen, kann man weitere Verbesserungen wie Schärfen vornehmen.
- Zuletzt auf die rechte Maustaste und auf Speichern klicken. Gut zu wissen: Jede unerwünschte Änderung lässt sich mit der Taste unter den Werkzeugen rückgängig machen. Dies ist auch nach dem Speichern möglich. Picasa behält automatisch eine Kopie des Originalbildes.
Variante 2: Manuelle Korrekturen für Geübte
Wem automatische Korrekturen nicht genügen, kann mit dem Gratisprogramm Gimp (www.saldo.ch %Service % Gut bedient %Kostenlose Programme) das Foto viel detaillierter korrigieren. Diese Arbeit ist jedoch anspruchsvoll und führt meistens erst nach längerem Üben zum Erfolg. Die wichtigsten Schritte:
- Das Foto in Gimp öffnen und im Menü Farben % Werte wählen. Ist das Bild zu gelb oder zu rot, sollte man bei Kanal / Rot wählen. Den Schieber sodann langsam nach rechts bewegen, bis der Farbstich kleiner wird. Mit den Farben Grün und Blau ebenfalls testen, ob sich das Bild verbessert.
- Nun im Menü Farben / Farbton/Sättigung wählen. Hier lässt sich für jede
- Farbe die Sättigung, die Helligkeit und der Farbton anpassen.
- Genügen diese Korrekturen noch nicht, können Sie die Farben im Menü Farben / Farbabgleich weiter korrigieren.
- Mit dem Stempelwerkzeug lassen sich auch Kratzer oder Staub entfernen (saldo 7/15).
- Ist das Foto zu verschwommen, kann man es nachschärfen. Dazu wählt man im Menü Filter / Verbessern / Unscharf maskieren. Die Einstellungen sollte man belassen, wie sie sind. Den Schieber bei Menge kann man nun leicht nach rechts schieben. Im kleinen Fenster ist zu sehen, wie die Bildschärfe zunimmt. Zuletzt klickt man «OK». Die Schärfe nur behutsam ändern. Grund: Nicht nur die Schärfe, sondern auch die Bildkörnigkeit nimmt mit diesem Werkzeug zu.
- Wichtig: Das bearbeitete Foto in Gimp unter einem anderen Namen als das Original speichern. Ansonsten ist das Originalfoto verloren.
Vom Papierbild oder Dia bis zur Datei
Für Papierfotos genügt ein normaler Flachbettscanner. Solche Geräte gibt es ab rund 100 bis 200 Franken. Auch Multifunktionsdrucker haben eine Scanfunktion. Die Bildqualität bei Fotos ist bei diesen Geräten jedoch oft nicht ausreichend (saldo 1/15).
Wichtig ist die korrekte Einstellung der Bildauflösung. Die Auflösung ist meistens mit den Bezeichnungen dpi oder ppi angegeben. Dpi steht für «dots per inch» und bedeutet die Anzahl Bildpunkte auf der Länge eines Zolls (2,54 cm). Ppi steht für «pixels per inch» und bedeutet dasselbe. Je grösser der Wert, desto höher die Auflösung.
Stellen Sie die Auflösung in der Scansoftware auf 300 dpi ein. Wer seine Bilder nur am Bildschirm betrachten will, kann auch eine geringere Auflösung wählen. Mit 300 dpi ist die Qualität gut genug, um das Foto später in der Originalgrösse wieder auszudrucken. Bei Vergrösserungen gilt: Soll die Kantenlänge des Fotos später doppelt so gross sein, muss man mit der doppelten Auflösung scannen, also mit 600 dpi.
Viele Scanner können Staub und Kratzer auf dem Foto minimieren.
Bei Dias braucht es einen speziellen Aufsatz für den Flachbettscanner. Ausserdem ist eine höhere Auflösung nötig. Soll das Bild später mit einer Kantenlänge von 15 cm ausgedruckt werden, muss die Auflösung mindestens 1250 dpi betragen.
Eine bessere Qualität als ein Diaaufsatz erreichen spezielle Diascanner. Gute Modelle kosten rund 400 bis 1000 Franken. Nachteil: Damit lassen sich keine Papierfotos scannen.