Skifahren wird dieses Jahr teurer
Die Teuerung in der Schweiz betrug in den vergangenen fünf Jahren 4,6 Prozent. Die meisten Skigebiete erhöhten die Preise stärker. Das zeigt der saldo-Preisvergleich.
Inhalt
- So kann man sparen
- Bergbahnen Preise Winter 2022/2023
saldo 20/2022
06.12.2022
Darko Cetojevic
Vor fünf Jahren bezahlte ein Erwachsener im Skigebiet Crans-Montana für eine Tageskarte 69 Franken. Heute sind es an der Tageskasse 89 Franken – fast ein Drittel mehr. Im Durchschnitt erhöhte Crans-Montana die Standardpreise für Kinder und Erwachsene an der Kasse seit dem Winter 2017/2018 um rund 30 Prozent.
Ein aktueller saldo-Preisvergleich in 17 grossen und kleinen Schweizer Skigebieten zeigt: Crans-Montana ist kein Einzel...
Vor fünf Jahren bezahlte ein Erwachsener im Skigebiet Crans-Montana für eine Tageskarte 69 Franken. Heute sind es an der Tageskasse 89 Franken – fast ein Drittel mehr. Im Durchschnitt erhöhte Crans-Montana die Standardpreise für Kinder und Erwachsene an der Kasse seit dem Winter 2017/2018 um rund 30 Prozent.
Ein aktueller saldo-Preisvergleich in 17 grossen und kleinen Schweizer Skigebieten zeigt: Crans-Montana ist kein Einzelfall. Die Standardpreise stiegen in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt um rund 11 Prozent. Die Aufschläge bei den Skipässen sind also fast zweieinhalbmal so hoch wie die allgemeine Teuerung in der Schweiz. Sie belief sich seit Oktober 2017 auf lediglich 4,6 Prozent. Die Bergbahnen begründen ihre starken Preisaufschläge mit gestiegenen Kosten für Löhne, Energie oder Neubauten.
Grosse Skigebiete markant teurer, kleine bleiben günstig
saldo erhob die Hochsaisonpreise von Ein- und Sechstageskarten für Erwachsene und Kinder im Alter von 14 Jahren. Dabei zeigte sich: Manche Skigebiete locken mit besonders tiefen Preisen für Kinder. Beispiel Adelboden-Lenk: Die Skidestination im Berner Oberland senkte die Preise für Kinder in den vergangenen fünf Jahren um 17 Prozent – bei Tageskarten von 35 auf 29 Franken und bei Wochenkarten von 161 auf 134 Franken. Damit stiegen die Preise für Erwachsene um durchschnittlich 11 Prozent. Weitere Ergebnisse:
- Kunden sind an der Kasse unerwünscht. Sie werden immer öfter aufgefordert, ihre Billette im Voraus im Internet zu besorgen. Beispiel Bergbahnen Scuol: Im Engadiner Skigebiet zahlt der Kunde an der Kasse immer den Höchstpreis. So kostet die Erwachsenen-Tageskarte online 62, an der Kasse aber 67 Franken. Ähnlich ist es im St. Galler Skigebiet Pizol.
- In Grindelwald BE, Wengen BE und Mürren BE gibt es nur noch eine Karte für das gesamte Jungfrau-Skigebiet. Zudem ist neu die Fahrt mit der Berner-Oberland-Bahn (BOB) ab Interlaken Ost inbegriffen. Doch das ganze Gebiet ist an einem Tag fast unmöglich abzufahren. Und wer mit dem Auto anreist, hat nichts von der BOB-Gratisfahrt. Der Preis der Tageskarten stieg bei den Erwachsenen von 64 auf 75 Franken und bei den Kindern von 32 auf 38 Franken.
- Grössere Skigebiete wie Zermatt VS, Flims-Laax GR oder Corvatsch-Oberengadin GR haben feste Preise für Skiabos abgeschafft. In der Vorsaison locken sie mit tiefen Preisen. So konnte man im Oberengadin Mitte November für den ersten Weihnachtstag Tickets für Fr. 74.50 kaufen. Nach oben ist der Preis offen. In den Vorjahren stieg er über die Festtage bis auf 106 Franken (saldo 18/2021). Skigebiete, die den maximalen Preis nicht bekanntgeben, sind in der Tabelle rechts nicht enthalten, weil sich unbekannte Preise nicht vergleichen lassen.
- Die Aletscharena VS, Sörenberg LU und Arosa GR haben ebenfalls flexible Preise. Hier ist der Höchstpreis aber bekannt. Ein Beispiel zeigt, wie gross die Preisspanne zwischen günstigster und teuerster Karte sein kann: Sechstageskarten für Kinder kosten in Arosa bestenfalls 175 Franken und im schlechtesten Fall 234 Franken.
- Vor allem kleinere Skigebiete wie Klewenalp-Stockhütte NW oder Hoch-Ybrig SZ zeigen, dass es auch anders geht: Hier wurden die Preise nur leicht erhöht. So kostet etwa eine Tageskarte für Erwachsene auf die Klewenalp-Stockhütte NW neu 54 Franken statt 51 Franken wie noch vor fünf Jahren.
So kann man sparen
- Internet: Wer im Internet bucht, zahlt meist weniger. Beispiel: Im Gebiet Arosa/Lenzerheide GR spart man mindestens 6 Prozent.
- Gästekarte: Wer eine Wohnung mietet oder im Hotel wohnt, erhält teils eine Gästekarte. Beispiel: In Grächen VS sind damit Tickets ab zwei Tagen 15 Prozent günstiger, in Samnaun GR gibts bis zu 22 Prozent Rabatt auf Bergbahntickets.
- Spezialtarife: Skigebiete geben Familien, Jugendlichen, Senioren, Lehrlingen oder Studenten auf Nachfrage oft Rabatte. Beispiel Flumserberg SG: Personen ab 61 Jahren erhalten unter der Woche 20 Prozent Rabatt. Wichtig ist ein Nachweis.
- Snow’n’Rail: Wer mit dem öffentlichen Verkehr ins Skigebiet anreist, erhält teils Rabatte bis zu 20 Prozent auf den Skipass. Beispiel: In
- der Region Davos/Klosters sind es in der Hochsaison 10 Prozent, in der Nebensaison 20 Prozent Ermässigung. Weitere Angebote: Sbb.ch -> Top-Angebote -> Snow’n’Rail.
- GA: Das Generalabonnement (GA) ist auf vielen Zubringerbahnen vom Tal ins Skigebiet gültig. So etwa auf der Standseilbahn von Linthal nach Braunwald GL oder vom Tal aufs Plateau der Aletscharena VS.