Farbschutz-Shampoos sollen die Farbe von koloriertem Haar möglichst lang erhalten. Doch die zehn Produkte im saldo-Test schafften das kaum. Das Labor prüfte zum Quervergleich auch «Daily Care» der Migros-Marke «I am» mit – den Sieger des letzten Shampootests. Damals wurden Produkte für normales Haar untersucht (saldo 18/2015). «Daily Care» schnitt besser ab als alle getesteten Farbschutz-Shampoos (siehe Tabelle im PDF). Nach sechs Haarwäschen nahm der Farbschutz allerdings auch mit diesem Produkt ab.
Die zwei besten Farbschutzprodukte waren «Color Protect» von Nivea sowie «Pro Vitamin Shampoo Color & Shine» von Cien. Sie erhielten aber lediglich die Note «genügend». Die acht weiteren Shampoos boten wenig Schutz. Am schlechtesten war das «Shampoo Color» von Coop Naturaline. Die Farbintensität nahm nach sechs Wäschen markant ab.
Hersteller versprechen bis zu zwölf Wochen Farbschutz
Dabei versprechen die Hersteller teilweise sehr viel. Syoss schreibt etwa: «Schützt Farbintensität vor dem Verblassen, bis zu 12 Wochen Farbschutz». Doch bereits nach sechsmal Haarewaschen war das Resultat ernüchternd. Treffender wäre also die Aussage: «Bis zu zwei Wochen Farbschutz.»
Was deutlich mehr hilft als solche Shampoos: die Haare weniger waschen. Vor allem sollte man damit nach dem Färben etwa 48 Stunden warten – die Farbpigmente benötigen Zeit, um sich in den Haaren festzusetzen. Im Sommer schützt ein Hut vor dem Ausbleichen. Hitze strapaziert die Haare zusätzlich. Deshalb sollte man auch aufs Föhnen verzichten und die Haare an der Luft trocknen lassen.
Das Labor überprüfte neben dem Farbschutz auch, ob die Shampoos Duftstoffe enthielten, die Allergien auslösen können. Das war bei sechs Produkten der Fall. Fünf davon enthielten gar stark allergisierende Duftstoffe. saldo wertete diese sechs Shampoos deshalb ab.
L’Oréal schreibt, der Farbschutz sei «das Ergebnis der regelmässigen Anwendung des Shampoos in Kombination mit der Spülung». Lidl teilt mit, dass beim «Color & Shine» der Farbschutz nicht speziell beworben werde. Laut Pantène ist hauptsächlich das Wasser für das Auswaschen der Farbe verantwortlich. Das Shampoo schütze nicht in erster Linie vor dem Auswaschen, sondern verbessere den Farbglanz.
Wenig Schutz: Ein weit verbreitetes Problem
Die Stiftung Warentest testete im August 2019 Farbschutz-Shampoos. In dieser Untersuchung schnitten die 15 Produkte noch schlechter ab als bei saldo. Der Grund: Die Haare wurden zwölf- statt sechsmal gewaschen und auch noch mit UV-Licht bestrahlt. Das simuliert das Ausbleichen der Haare durch die Sonne. Die Unterschiede zu den Testergebnissen von saldo sind aber nicht gross. Denn am meisten Farbe geht bei den ersten Wäschen verloren.
So wurde getestet
Das Labor SRS Fresenius in Wörgl (A) testete für saldo zehn Farbschutz-Shampoos auf die folgenden Kriterien:
Farbschutz: Das Labor bleichte Naturhaarsträhnen und färbte sie danach mit einer professionellen dunkelroten Haarfarbe. Anschliessend führten die Experten sechs Waschzyklen durch. Das Haarewaschen bestand aus einer Schäumphase (1 Minute), einer Ruhephase (2 Minuten) sowie einer Spülphase (1 Minute). Dies wurde in jedem Zyklus zweimal durchgeführt. Die Experten beurteilten mit zwei Methoden, wie gut die Produkte das gefärbte Haar schonten. Einerseits verglichen sie in einem ausgeleuchteten Raum von Auge, wie stark sich das gewaschene Haar von ungewaschenem Haar unterschied. Danach massen sie die Farbveränderung mit einem Gerät. Jedes Produkt wurde anhand von drei Haarsträhnen bewertet.
Allergene Duftstoffe: Die Experten suchten nach 26 Duftstoffen, die Allergien auslösen können. Wurden solche in einer Menge von mehr als 100 Milligramm pro Kilo festgestellt, gab es im saldo-Test eine halbe Note Abzug. Bei Stoffen, die mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Allergie auslösen können, gab es eine ganze Note Abzug.