Für Anhänger des guten Klangs brauchts zum Musikhören nach wie vor eine Stereoanlage. Musik hört man heute aber nicht nur ab Vinylplatte oder CD, sondern auch übers Internet. Deshalb sollten Käufer einer neuen Stereoanlage ein Modell wählen, das sowohl analoge als auch Internetsignale verarbeiten kann. Sechs Tipps:
1 Bei einzelnen Elementen ist die Reparatur einfacher
In den Fachgeschäften findet man kleine Kompaktanlagen, die alle wichtigen Funktionen in einem einzigen Gerät enthalten. Kompaktanlagen brauchen wenig Platz und sind meist günstiger als Anlagen, die aus mehreren Elementen bestehen. Nachteil: Sind Empfänger, Verstärker oder CD-Player defekt, muss man die gesamte Anlage ersetzen oder reparieren lassen. Das ist beim Kauf einzelner Elemente nicht der Fall. Zudem kann man hier die besten Geräte verschiedener Hersteller kombinieren. Das führt in der Regel zu einer besseren Klangqualität.
2 Bei den Verstärkern auf die richtigen Anschlüsse achten
Verstärker sind die Schaltzentralen einer Stereoanlage. Daran sind Einzelkomponenten wie CD-Player, Plattenspieler und Lautsprecher angeschlossen. Verstärker mit eingebautem Radio-Tuner nennt man Receiver. Zum Musikhören reicht ein Stereo-Receiver, an den sich zwei Boxen anschliessen lassen. Anders ist es, wenn man etwa auch Filme mit Surround-Ton abspielen will. Dann braucht man einen AV-Receiver, der über Anschlüsse für Surround-Lautsprecher, Bluray-Player oder eine Spielkonsole verfügt.
3 Das richtige Radioformat wählen
Zurzeit ist offen, wie lange Schweizer Radios noch über UKW senden. Wer ein Gerät kauft, sollte zur Sicherheit eines mit einem DAB+-Empfänger wählen. Zusätzlich sollte auch Radiohören übers Internet möglich sein. Das gibt Zugang zu mehreren Zehntausend Sendern. Der Receiver sollte benutzerfreundlich sein und eine Vielzahl an Sendern abspeichern können, damit man die Favoriten nicht immer von neuem suchen muss.
4 Streaming-Receiver empfangen direkt ab Internet
Wer Spotify oder andere Streaming-Apps auf dem Handy verwendet, kann das Handy drahtlos mit der Stereoanlage verbinden, sofern die Anlage mit der Bluetooth-Funktion ausgerüstet ist. Streaming-Receiver funktionieren ohne Handy. Sie sind mit dem Internet verbunden und können Spotify und Co. direkt empfangen. Auch das Streamen ab einem Netzwerkspeicher ist damit möglich. Bei Kompaktanlagen gibt es ebenfalls Modelle mit eingebauter Streaming-Funktion. Die Anlagen sollten nicht nur via WLAN mit dem Internet verbunden werden können, sondern auch per Kabel. So ist die Verbindung stabiler. Vorteilhaft ist ein USB-Anschluss: Damit lässt sich auch Musik von einem USB-Stick abspielen.
5 Ein Plattenspieler braucht in der Regel keinen separaten Vorverstärker
Manche Plattenspieler benötigen einen Vorverstärker. Man kann sie nicht über die normale Eingangsbuchse anschliessen. Sie benötigen einen speziellen Phono-Eingang, der mit einem Vorverstärker ausgerüstet ist. Receiver haben oft einen Phono-Eingang, Kompaktanlagen selten. Ein Vorverstärker ist in vielen modernen Plattenspielern schon eingebaut. Dann kann man das Gerät an der normalen «Line-in»-Eingangsbuchse anschliessen.
6 Lautsprecher machen den Unterschied
Für einen guten Ton sind die Lautsprecher entscheidend. Grössere Boxen tönen nicht immer besser als kleine – aber meistens. Denn der Resonanzkörper ist bei den Standlautsprechern in der Regel grösser als bei den Regalboxen. Standlautsprecher eignen sich vor allem für grössere Räume und grössere Lautstärken.
Lautsprecher sollten übrigens nicht direkt an der Wand stehen. Denn für volle Bassklänge ist es wichtig, dass hinter den Boxen etwas Raum vorhanden ist.
Gute Kompaktanlagen
Die Stiftung Warentest prüfte 2021 diverse Kompaktanlagen. Sie werden oft auch Mini-Anlagen genannt. Diese Modelle mit guten Bewertungen sind in der Schweiz erhältlich :1
Anlagen mit Internetanschluss:
- Grundig CMS 5000BT DAB+ Web (Urteil: sehr gut, Preis rund 245 Franken)
- Denon Ceol N10 (gut, rund 520 Franken)
- Lenco MC-250 (gut, rund 165 Franken)
Anlagen ohne Internetanschluss:
- Panasonic SC-PMX94EG (gut, rund 270 Franken)
- Yamaha MCR-B370D (gut, rund 360 Franken)
- Grundig CMS 4000 BT DAB+ (gut, rund 155 Franken)
- Kenwood M-918DAB-H (gut, rund 225 Franken)
- LG Electronics CM1560DAB (gut, rund 85 Franken)
- LG CM2460DAB (gut, rund 140 Franken)
1 Absteigend sortiert gemäss Bewertung der Stiftung Warentest.