Die Prämien für die obligatorische Krankenversicherung steigen jedes Jahr. Versicherte bezahlten dafür 2022 im Durchschnitt 3164 Franken, im Jahr 2010 waren es erst 2292 Franken. Hinzu kommen zusätzliche Kosten, welche die Patienten im Krankheitsfall tragen müssen.
Auch diese Beträge steigen praktisch jedes Jahr. 2022 waren es 2249 Franken pro Kopf. Im Jahr 2010 hatte sich die Selbstbeteiligung noch auf 1915 Franken belaufen. Das zeigen kürzlich veröffentlichte Zahlen des Bundesamts für Statistik.
Insgesamt gaben die Versicherten in der Schweiz im Jahr 2022 für die Prämien in der Grundversicherung 34,5 Milliarden Franken aus, dazu kamen 19,7 Milliarden Franken Selbstbeteiligung im Krankheitsfall. Das ist der höchste Wert in West- und Mitteleuropa, wie aus einer Statistik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervorgeht: Demnach hat die Schweiz die zweithöchste private Kostenbeteiligung an den Krankheitskosten aller OECD-Staaten. Sie macht 5,5 Prozent der Ausgaben eines Haushalts aus. Einzig in Südkorea ist dieser Wert noch höher. In Schweden etwa beträgt der Anteil nur 3,4 Prozent, in Frankreich sind es gar nur 2,2 Prozent.
Die zusätzlichen Kosten im Krankheitsfall setzen sich in der Schweiz aus folgenden Posten zusammen:
Mittlere Franchisen lohnen sich nicht
Übersteigen die Arzt- und Spitalkosten den Betrag von 1800 Franken pro Jahr, ist die tiefste Franchise von 300 Franken am günstigsten. Sind die Krankheitskosten tiefer, lohnt sich die höchste Franchise von 2500. Die Franchisen zwischen 300 und 2500 Franken rechnen sich nicht.
Versicherte können die Franchise jedes Jahr auf Beginn des nächsten Jahres erhöhen oder senken – unabhängig davon, ob sich die Prämie ändert. Teilen Sie Ihrer Kasse Herabsetzungen bis spätestens am 30. November per Einschreiben mit.
Massgeblich fürs Einhalten der Frist ist nicht der Poststempel, sondern der Eingang des Schreibens bei der Kasse. Erhöhungen kann man der Kasse auch im Dezember noch mitteilen.
Alle Prämien für die unterschiedlichen Franchisestufen und Krankenkassenmodelle sind im Internet auf Priminfo.ch zu finden. Ein Vergleich lohnt sich: Bei der tiefsten Franchise ist nicht zwingend dieselbe Krankenkasse am günstigsten wie bei der Maximalfranchise. Alle wichtigen Fragen zur Krankenkasse beantwortet der Ratgeber «So sind Sie richtig versichert».