Am 1. Januar 1998 ist die PTT in zwei Konzerne aufgeteilt worden: In die Schweizerische Post und die Swisscom. Seither sind die Preise für Postdienstleistungen um 31,8 Prozent gestiegen. Die Preise für Telekommunikation hingegen sind um 49,3 Prozent gesunken. Zum Vergleich: Die Teuerung belief sich in dieser Periode auf 9,5 Prozent. Dies zeigen die Zahlen des Landesindexes für Konsumentenpreise von 1998 bis 2015.
Hauptgrund für die ungleiche Entwicklung: Die Swisscom erhielt 1998 Konkurrenz durch Unternehmen wie Sunrise, Diax oder Tele2. Die Post konnte ihr Monopol weitgehend behalten. Ein Blick ins Archiv veranschaulicht, wie unterschiedlich die beiden Ex-PTT-Betriebe sich in den ersten beiden Jahren nach der Aufspaltung verhielten: Die Swisscom schaffte 1999 die Gebühr von Fr. 4.80 für eine Auflistung der angerufenen Telefonnummern auf der Rechnung ab. Denn Sunrise und Diax lieferten die Listen gratis («K-Tipp» 20/98). Die Telefontarife sanken aufgrund der Konkurrenz insgesamt auf breiter Front («K-Tipp» 2/98, 14/98). Die teuren Mietverträge der Swisscom für die Festnetzapparate wurden zum Auslaufmodell: Die Miete eines «Tritel-Lugano»-Telefons kostete 1998 Fr. 122.65 pro Jahr, der Occasionspreis dieses Modells betrug gerade mal 25 Franken («K-Tipp» 7/98).
Die Post veränderte ihr Geschäftsmodell weniger: Am Schalter verkaufte sie neue «Gelbe Lebensversicherungen», entwickelt von der Winterthur-Versicherung. Und beim Postkonto verlangte die Post ab April 1999 neu 36 Franken als Kontoführungsgebühren pro Jahr («K-Tipp» 20/98). Vorher war dies kostenlos.
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