3375 Arzneimittel waren in der Schweiz im vergangenen Jahr zeitweise knapp – doppelt so viele wie 2016. Diese Angabe stammt von Drugshortage.ch. Betreiber der Website ist Enea Martinelli, Chefapotheker der Spitäler in Frutigen, Interlaken und Meiringen BE. Auch wichtige Präparate wie das Epilepsie-Präparat Urbanyl seien nicht lieferbar gewesen.
Die Engpässe haben viele Gründe. So schlossen viele Hersteller Fabriken und lösten Lager auf. Sie beschaffen sich Wirkstoffe neu bei wenigen Monopolzulieferern in Indien oder China. Folge: Generika des Blutdrucksenkers Valsartan waren in Europa lange kaum erhältlich, weil es beim chinesischen Hersteller zu Verunreinigungen des Präparats gekommen war (saldo 17/2018). Wegen Corona stieg zudem die Nachfrage nach Anästhesiemitteln. Und gewisse Hersteller nahmen wenig lukrative Produkte vom Markt. Leidtragende sind chronisch Kranke: Sie müssen auf Ersatzpräparate umsteigen, die schlechter wirken oder mehr Nebenwirkungen haben können.
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