Schmuck, Kunstgegenstände, wichtige Dokumente und andere Wertsachen lassen sich in Bankschliessfächern sicher aufbewahren. Laut der Migros-Bank hat die Nachfrage nach Tresorfächern «seit der Finanzkrise deutlich zugenommen». Auch die Bank Coop und die Thurgauer Kantonalbank stellen eine erhöhte Nachfrage fest. Bei der Berner Kantonalbank bewegt sich die Nachfrage «seit Jahren auf konstant hohem Niveau».
Grössen der Fächer variieren je nach Bank und Filiale
saldo hat die Preise für Schliessfächer verschiedener Grössen (10, 40 und 80 Liter) bei 15 grösseren Banken erhoben. 10 Liter entsprechen etwa der Grösse einer kleinen Pultschublade, 40 Liter einem mittleren Rucksack und 80 Liter einer grossen Reisetasche.
Wichtig: Die Volumen der Schliessfächer sind nicht genormt. Sie variieren je nach Bank und Filiale. Einige Banken haben für bestimmte Grössen Einheitspreise. Andere verlangen je nach Filiale unterschiedliche Preise. saldo hat die Preise jeweils am Hauptsitz erhoben.
Resultat: Die Banken verlangen für ähnliche Grössen höchst unterschiedliche Preise. Beispiele: Kunden der ZKB zahlen für die Jahresmiete eines Schliessfachs mit einem Volumen von etwa 10 Litern Fr. 226.80. Bei der Valiant Bank und bei der Glarner Kantonalbank sind es nur Fr. 64.80 (siehe PDF).
Frappant sind die Preisunterschiede auch bei Schliessfächern mit einem Inhalt von etwa 80 Litern. Die Thurgauer Kantonalbank verlangt pro Jahr 162 Franken. Bei der Credit Suisse sind es 810 Franken.
Der Preisvergleich zeigt: Eher teuer sind die Zür-cher Kantonalbank, Credit Suisse, Bank Coop, Basellandschaftliche Kantonalbank, Berner Kantonalbank und UBS. Eher günstig die Valiant Bank, die Thurgauer, Bündner und Schwyzer Kantonalbank sowie die Neue Aargauer Bank.
saldo hat auch die Grössen und Preise der kleinstmöglichen und grösstmöglichen Schliessfächer der Banken erhoben. Die kleinsten Fächer haben häufig ein Volumen von zwei bis sechs Litern. Sie kosten zwischen 50 und 130 Franken pro Jahr. Die grössten Fächer umfassen meist mehrere Hundert Liter. Die Jahresmieten dafür belaufen sich bei den angefragten Banken von 380 Franken (Thurgauer Kantonalbank) bis knapp 2600 Franken (UBS).
Bei vielen Banken muss man das Schliessfach entweder für mindestens ein Jahr oder bis zum Ablauf eines Kalenderjahres mieten.
Auffallend: Die Schliessfächer werden immer teurer. 10 der 15 Banken erhöhten die Mietgebühren für ihre Fächer in den letzten fünf Jahren. Beispiel Zürcher Kantonalbank: Hier kosten die Schliessfächer seit 2015 im Vergleich zum Vorjahr generell 20 Prozent mehr. Die Kunden der Bank Coop zahlen seit Anfang Jahr je nach Fachgrösse bis zu 50 Franken höhere Jahresgebühren.
Die Schliessfächer stehen allen Kunden offen
Die Zürcher Kantonalbank kommentiert die Preiserhöhung nicht. Die Credit Suisse sagt, dass die «aktuellen Gebühren kostendeckend» seien.
Immerhin: Ein dickes Bankkonto ist bei den befragten Banken für die Miete eines Schliessfachs nicht nötig. Es steht allen Kunden offen. Im Gegensatz zur Privatbank Julius Bär: Hier können nur Kunden mit einem Kontostand von mindestens einer Million Franken ein Schliessfach eröffnen.